Mathilde von Canossa

Mathilde von Canossa
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Mathilde von Tuszien (= Toskana), besser bekannt als Mathilde von Canossa (um 1046 bis 1115), gehört zu einem der ältesten und bedeutendsten mittelalterlichen Adelsgeschlechtern Italiens. Den ihr allgemein gegebenen Namen der ›großen Gräfin‹ verdankt sie ebenso ihrer Macht wie ihren glänzenden Geistesgaben und ihrer hohen Bildung. Spätestens mit dem Tod ihrer Mutter 1076 regierte sie das weitläufige Herrschaftsgebiet selbst. Sie besaß ganze Landstriche in Italien, ihre Regierung war gerecht und mild. Sie führte einen glänzenden Hof und war mit bedeutenden europäischen Adelsgeschlechtern, mit Fürsten und Päpsten verwandt oder verbunden. 1077 bot sie Heinrich IV. die Stirn, um Papst Gregor VII. zu verteidigen; auf ihrer Burg musste Heinrich Buße leisten. Mathilde starb 1115; im Jahre 1615 wurden ihre Gebeine in den Petersdom übertragen. Anhand der Biographie dieser beeindruckenden Frau wird hier ein lebendiges Portrait des Hochmittelalters gezeichnet, in dem alle großen Themen der Zeit zum Ausdruck kommen.

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Elke Goez. Mathilde von Canossa

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Inhalt

I. Aufbruch aus dem Chaos: Die Etablierung der frühen Canusiner in Oberitalien

II. Vom Neuankömmling zur dominierenden Kraft. in der Emilia: Adalbert-Atto

III. Aufstieg und früher Zenit: Thedald und Bonifaz. Thedald

Bonifaz von Canossa

IV. Die Welt um die Mitte des 11. Jahrhunderts

V. Schwere Kindheit und frühe Gefangenschaft

VI. Mathildes Jugendjahre

VII. Der ungeliebte Gemahl

VIII. Lange Lehrzeit: Beatrix und Mathilde als Vermittlerinnen

IX. Eskalation des Investiturstreits

X. Ohne Rücksicht auf Verluste – die harten Jahre des Widerstands

XI. Hofkultur trotz knapper Kassen

XII. Lohn der Beharrlichkeit

XIII. Neue Weggefährten und alte Getreue

XIV. Mathildes späte Jahre

XV. Ein kaum beachteter Tod?

XVI. Mathilde – Mythos und Realität

XVII. Mathilde von Canossa?

Quellen (in Auswahl)

Literatur

Personenregister

Ortsregister

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Elke Goez

Innentitel

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Stammbaum der Salierfamilie: An der Spitze thront Konrad II., der seit 1024 römisch-deutscher König und ab 1027 Kaiser war, mit Reichsapfel und Krone. Darunter Heinrich III., Heinrich IV., dessen zweite Ehefrau Adelheid von Kiew, Heinrich V. und Konrad. Aus Ekkehard von Aura, Chronicon universale, Bl. 81 verso.

Glaubt man Donizo, so hatten Konrad II. und Bonifaz einen durchaus einzigartigen Pakt geschlossen, denn – so der Geschichtsschreiber – der Salier habe dem Canusiner bei der Belehnung mit der Toskana einen Treueid abverlangt, nur um diesem – seinem Vasallen! – sogleich seinerseits einen Treueid zu leisten mit dem Versprechen, Leib und Leben seines Gefolgsmannes zu schützen. Damit hätte sich Konrad II. auf eine Stufe mit seinem Lehnsmann gestellt, was schwer vorstellbar ist und daher erhebliche Zweifel an der Darstellung Donizos aufkommen lässt. An einer ganz besonders engen Bindung zwischen dem Kaiser und dem Canusiner ist aber indessen nicht zu zweifeln.

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