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Wenn die beiden Zusammenwirken, wenn man sagt: «Ich will und ich kann», so ist das vortrefflich. Andernfalls siegt immer die Einbildungskraft über den Willen.
"Der Glaube ist die Substanz dessen, was man wünscht. Sehen wir uns mit geistigem Auge vollkommen gesund, stark und arbeitslustig, so ziehen wir alle Kräfte an uns heran, die fähig sind, uns dazu zu machen. Wir bilden mit der unsichtbaren Gedankensubstanz ein geistiges Ich, dieses kraftvolle Ich, nach dem wir verlangen; dieses meistert schließlich den materiellen Körper und gestaltet ihn nach seinem Bilde. Wenn man einen kranken Magen hat, dann weigere sich unsere Einbildungskraft, ihn geschädigt zu sehen: man sehe ihn in seinem Vorstellungsvermögen kerngesund. Die schwachen Beine denke man sich kraftvoll. Ist unser Körper ermattet, dann sehe man sich so fröhlich, wie man in der Kindheit war, wo die Glieder an der Bewegung ihre Lust hatten und man sein Vergnügen daran fand, auf Bäume und Hecken zu klettern. So erzeugt man die «Substanz» der Sache oder den körperlichen Zustand, den man begehrt. Je ausdauernder wir uns geistig so sehen, wie wir sein möchten, umso mehr wird der nach und nach eintretende Wandel, der unseren physischen Zustand bessert, unseren Glauben an die Wahrheit dieses Gesetzes fördern. Wochen, Monate, Jahre denke man sich stark, arbeitslustig, und man wird sich geistig mehr und mehr von jeder Krankheit befreit fühlen. Indem wir uns selbst so erblicken, wie wir sein möchten, wird dieses Faktum zur wirklichen Gewohnheit, oder, wie man sagt, «zur zweiten Natur».
Erstveröffentlichung: 1925, Autor: Emil Coué, Prentice Mulford u. a. Umfang: ca. 105 Buchseiten, 14 Kapitel