Endlich sechzehn
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Emilia Meyer. Endlich sechzehn
Vorhang auf
Das Nachspiel
Pares
Die Koreanergeschichte
Einmal durchs halbe Gesicht
Blassgelb
Kia
Define the Relationship
Die Kreide-Aktion
Valeska
Die Korsage-Nummer
Love yourself
Matsche
Der Autopilot
Julie
Die Miley-Aktion
Showdown
Impressum
Отрывок из книги
Titel
Vorhang auf.
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Mia wollte unwillkürlich in eine von Valeskas dicken Brüsten boxen. Die waren bestimmt unheimlich empfindlich, weil sie noch immer am Wachsen waren. Pah, dafür würde sie irgendwann vor lauter Rückenschmerzen nicht mehr schlafen können.
Mia boxte Valeska nicht in ihre überdurchschnittlich große Titten – sie setzte ihr schlechtestes gekünsteltes Lächeln auf und entfernte sich von ihr. Das hätte sie eigentlich schon tun sollen, bevor Valeska überhaupt angefangen hatte zu sprechen. Er hat mir grad noch geschrieben. Valeska würde jetzt die ganze Nacht in Mias Kopf rumnäseln. Was, verdammte scheiße, hatte er ihr geschrieben? Und wieso hatte er ihr überhaupt geschrieben? Warum nicht ihr? Sie war doch diejenige, die die Party schmiss. Sie war doch diejenige, die er süß fand. Angeblich. So direkt gesagt hatte er das ja nie. Aber seine Andeutungen… Oder schrieb er genauso mit Valeska? Schickte er ihr auch immer zwei Kusssmileys vor dem Schlafengehen? Die ganzen Fragen machten Mia ganz bekloppt. Sie hatte das Gefühl, dass sie von einem eigenartigen Nebel umgeben war. Die Welt um sie herum verschwamm, als hätte sie bereits ein Mischbier geext. Die Ungewissheit verursachte ihr Bauchkribbeln. Aber unangenehmes. So ähnlich wie beim Free Fall. Kurz bevor es losgeht. Kurz bevor du mit tausend Sachen in die Tiefe, ins Nichts, fällst. Mia wankte in die Küche. Ein paar Leute grinsten oder sprachen sie an, aber Mia ignorierte jeden. Konnten die nicht sehen, dass sie mit ernsthaften Problemen zu kämpfen hatte? Sie brauchte ein Bier. Ihr erstes Bier. Sie hatte nie das Bedürfnis danach gehabt, sich zu betrinken. Doch in diesem Moment schien es ihr auf einmal einleuchtend. Mit einem Mal war sie anfällig für alle Gerüchte und Sagen, die sie je über Alkohol gehört hatte. Zum aller ersten Mal setzte Mia all ihre Hoffnungen in den Alkohol. Stellte ihn mit Medizin gleich, ja, sprach ihn fast schon heilig. Ohne noch irgendetwas um sie herum wahrzunehmen, öffnete sie ein V+ Curuba mit dem Holz-Flaschenöffner ihres Vaters und nahm zügig mehrere große Schlucke. Es schmeckte scheußlich. Am liebsten hätte sie alles wieder ausgespuckt. Sie hustete. Wie furchtbar peinlich. Hoffentlich war es niemandem aufgefallen. Mia spürte eine Hand auf ihrer Schulter. Ihr Herz rutschte aus ihrem Push-Up-BH, weil ihr sofort klar war, um wessen Hand es sich handelte. Es konnte ja auch gar nicht anders sein. Sie stellte die Flasche behutsam wieder auf dem Esstisch ab und drehte sich in Slow-Motion zu Vanja um. Sie hoffte, die Konfrontation so noch eine halbe Ewigkeit hinauszögern zu können. Doch da stand er nun. Auf gleicher Höhe. Vanja. Dunkel gefärbte Pony-Frisur, vereinzelte, aber markante Pickel auf der Stirn, schmale, undurchdringbare, graue Augen. Eine kleine Knollnase. Ein leichter Flaum auf der Oberlippe. Und die dicken Schmolllippen, sein Wiedererkennungszeichen, das rein gar nicht zu dem Rest seines Gesichtes passte. Jahre später würde sich Mia noch darüber den Kopf zerbrechen, warum sie sich in diesen Justin-Bieber-Abklatsch verguckt hatte. Aber in diesem Moment – sie meinte bereits eine positive Wirkung des Alkohols zu spüren – fand sie ihn einfach nur toll.
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