Kreation Vollblut – das Rennpferd eroberte die Welt

Kreation Vollblut – das Rennpferd eroberte die Welt
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Описание книги

Die Rasse Vollblut (Thoroughbred) wurde in England mit einer Handvoll englischer Stuten und mehreren arabischen Hengsten, von denen sich drei durchsetzen, durch Kreuzung auf den Weg gebracht: The Byerley Turk, The Darley Arabian und The Godolphin Arabian (1724). Und jeder Vollblüter der Welt, der einst seinen Siegeszug von England aus über den Globus antrat und als solcher gelten will, muss sich auf der väterlichen und mütterlichen Seite auf diese drei Hengste und jene Stuten zurückführen lassen. In der Zucht waren lange Zeit die »Owner-Breeder« – sehr oft Aristokraten – die treibende Kraft. In der modernen Zeit, in der Vollblutzucht und Galopp-Rennsport zu einer globalen Industrie wurden, überwiegt jedoch der kommerzielle Züchter, während bei den Sales der internationalern Auktionshäuser, die jährlich Tausende von Pferden versteigern, weltweite Player den Ton angeben. Aus Matches und Vier-Meilen-Rennen mit Stechen entstand ein ausgeklügeltes Rennsystem mit speziellen Ansprüchen und über unterschiedliche Distanzen. Heute locken die großen Rennbahnen dieser Welt mit internationalen Meetings und millionenschweren Rennen nicht nur die Spitzengalopper in den Übersee-Jet, sondern bieten auch längst allen Luxus. Geblieben ist jedoch der »alte« Zielpfosten, der über Sieg und Niederlage entscheidet, und damit für ständige Auslese sorgt.

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Erhard Heckmann. Kreation Vollblut – das Rennpferd eroberte die Welt

INHALTSVERZEICHNIS

VORWORT ZUM ZWEITEN TEIL

ECLIPSE, MATCHEM UND HEROD

PIONIERE AUF DEM WEG ZUR PERFEKTION

JAMES R. KEENE

R. A. ALEXANDER

DANIEL SWIGERT

LORD FALMOUTH’

DUKE OF PORTLAND

DER DUKE OF WESTMINSTER

EDMOND BLANC

MARCEL BOUSSAC’

J. B. JOEL

JOHN BOWES

SIR JOSEPH HAWLEY

COLONEL EDWARD R. BRADLEY

COLONEL HALL WALKER & IRISH NATIONAL STUD

LORD ASTOR

JOHN E. MADDEN

AUGUST BELMONT

WILLIAM WOODWARD

DIE WHITNEYS

CORNELIUS VANDERBILT WHITNEY

GREENTREE STUD

E. P. TAYLOR‘S WINDFIELDS FARM

DIE PHIPPS-ZUCHT

DIE HANCOCKS-ELLERSLIE, CLAIBORNE- UND STONE FARM

DIE CALUMET FARM

FEDERICO TESIO

LORD DERBY

DIE ZUCHT DES AGA KHAN

ENGLÄNDER, IREN, FRANZOSEN UND AMERIKANER IM SPIEGEL VON EPSOM

IST DER ECHTE BRITISCHE OWNER-BREEDER VERGANGENHEIT?

Quellenverzeichnis

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Erhard Heckmann

KREATION VOLLBLUT

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Im amerikanischen Trabrennsport spielte der Vollblüter Messenger (1780; Mambrino) – 3 x 4 auf Cade; 4 x 4 auf The Godolphin Arabian ingezogen – eine besondere Rolle. Der Hengst, den John Pratt gezogen hatte, gewann in seiner Heimat zehn von 16 Rennen, wurde um 1787 von einem Thomas Berger in die USA importiert, deckte seine erste Saison 1788 in Philadelphia und wechselte danach mehrfach den Besitzer. Zu seinen Nachfahren zählte auch der 1849 geborene Hambletonian (Abdallah), der eine starke Trabaktion hatte und als der Gründervater der amerikanischen Traber angesehen wird. Messenger ist sein Urgroßvater, und bei Hambletonians Mutter Ammazonia steht er gleich zweimal im Pedigree. Ihr Vater Dove stammt von Saratoga, der ein Messenger-Sohn war, und Doves Großmutter trug den Namen Messengers Mare. Vollblüter wurden aber nicht nur genutzt, um die Traber auf den Weg zu bringen, sondern auch später noch eingekreuzt.

Die Traber-Rasse entstand jedoch aus dem Bedarf, ein schnelles Wagenpferd zur Verfügung zu haben. Das war so in Amerika, Frankreich oder auch in Rußland. Hier war es Ende des 18. Jahrhunderts der Graf Orlow, der diese Rasse entwickelte. Als Zuchtziel galt ein verlässliches Zugpferd für Kutsche und Schlitten, das lange Distanzen mit großer Schnelligkeit absolvieren konnte, wobei auch hohe Trabaktion und Adel gewünscht waren. Nach einigen Fehlversuchen kaufte er im heutigen Griechenland einige Araber, die bereits für Härte und Ausdauer bekannt waren. Zu diesen Neuerwerbungen gehörte auch der Schimmelhengst Smetanka, der mit 153 Zentimetern Größe den Vorstellungen Orlows am besten entsprach. Einer seiner Nachfahren wurde mit einer dänischen Stute gepaart, die den Hengst Polka I fohlte, der seinerseits mit einer holländischen Harddraver-Stute einen Hengst zeugte, der verbessertes Trabvermögen erkennen ließ. Und dieser Schimmel bekam den Namen Bars I und wurde zum Stammvater der Orlow-Traber, die jedoch wegen ihrer Lastbeförderung gegenüber anderen Trabern eine Sonderstellung einnehmen. Die inzwischen ausgestorbenen holländischen Harddraver waren eine sehr alte Rasse, die bereits Tacitus und Cäsar als „kleines, dunkles Pferd mit guter Trabaktion“ erwähnt haben sollen. Als der Vollblüter erschien, begann ihr Ende.

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