Das Zeitalter der Extreme
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Eric Hobsbawm. Das Zeitalter der Extreme
Das Zeitalter der Extreme
Impressum
Das Zeitalter der Extreme. Vorwort von Richard J. Evans
Stimmen zu Eric Hobsbawms. Zeitalter der Extreme
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Inhalt
Vorwort
Zwölf Menschen betrachten das 20. Jahrhundert
1
2
3
Erstes Kapitel. Das Zeitalter des totalen Krieges
1
2
3
4
Zweites Kapitel. Die Weltrevolution
1
2
3
4
5
6
7
Drittes Kapitel. In den wirtschaftlichen Abgrund
1
2
3
Viertes Kapitel. Der Untergang des Liberalismus
1
2
3
4
5
Fünftes Kapitel. Wider den gemeinsamen Feind: Die dreißiger und vierziger Jahre
1
2
3
4
5
6
7
8
Sechstes Kapitel. Die Künste 1914–1945
1
2
Siebentes Kapitel. Das Ende der Imperien
1
2
3
4
5
Achtes Kapitel. Der Kalte Krieg
1
2
3
4
5
Neuntes Kapitel. Die Goldenen Jahre
1
2
3
4
5
Zehntes Kapitel. Die soziale Revolution 1945–1990
1
2
3
4
Elftes Kapitel. Die kulturelle Revolution
1
2
3
4
Zwölftes Kapitel. Die Dritte Welt
1
2
3
4
5
6
Dreizehntes Kapitel. Der »real existierende Sozialismus«
1
2
Vierzehntes Kapitel. Die Krisenjahrzehnte
1
2
3
4
5
Fünfzehntes Kapitel. Dritte Welt und Revolution
1
2
3
4
5
Sechzehntes Kapitel. Das Ende des Sozialismus
1
2
3
4
5
6
Siebzehntes Kapitel. Der Tod der Avantgarde: Die Künste nach 1950
1
2
Achtzehntes Kapitel. Zauberer und Lehrlinge: Die Naturwissenschaften
1
2
3
4
5
Neunzehntes Kapitel. Ein Jahrtausend geht zur Neige
1
2
3
4
5
6
7
Anmerkungen
Literatur
Weiterführende Literatur
Namenregister
Informationen zum Buch
Informationen zum Autor
Отрывок из книги
Eric Hobsbawm
Weltgeschichte des 20. Jahrhunderts
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Eine andere Transformation war von weitaus größerer Bedeutung. Zwischen 1914 und den frühen neunziger Jahren war die Welt in viel höherem Maße zu einer einzigen Funktionseinheit geworden, als sie es 1914 gewesen war und gewesen sein konnte. In der Tat, aus vielen und vor allem wirtschaftlichen Gründen ist »die Welt« heute die primäre Funktionseinheit, wobei ältere Einheiten, wie die »Nationalökonomien«, die sich durch die Politik von territorialen Staaten definierten, auf untergeordnete Komplexe transnationaler Aktivitäten reduziert wurden. Das Stadium, das der Aufbau des »globalen Dorfes« – ein Begriff, der aus den sechziger Jahren stammt (McLuhan, 1962) – in den neunziger Jahren erreicht hatte, wird einem Beobachter Mitte des 21. Jahrhunderts wahrscheinlich nicht sehr weit fortgeschritten erscheinen; und doch hatten sich nicht nur bestimmte wirtschaftliche und technische Aktivitäten und Wissenschaftsvorgänge grundlegend gewandelt, sondern auch wichtige Aspekte des privaten Lebens – vor allem dank der unvorstellbaren Geschwindigkeit des Fortschritts im Kommunikations- und Transportwesen. Am schlagendsten wird dies vielleicht durch die Spannungen charakterisiert, die am Ende des 20. Jahrhunderts zwischen dem sich beschleunigenden Prozeß der Globalisierung einerseits und der Anpassungsunfähigkeit von Institutionen und dem kollektiven Verhalten der Menschen andererseits entstanden waren: denn seltsamerweise hatte das Individuum sehr viel weniger Schwierigkeiten, sich an die Welt des Satellitenfernsehens, von E-Mail, an die Ferien auf den Seychellen oder an den transozeanischen Pendelverkehr anzupassen.
Die dritte und in mancher Hinsicht verstörendste Transformation war die Auflösung der alten Sozial- und Beziehungsstrukturen und, Hand in Hand damit, das Zerbersten der Bindeglieder zwischen den Generationen, zwischen Vergangenheit und Gegenwart also. Besonders deutlich trat dies in den fortgeschrittensten Staaten des westlichen Kapitalismus zutage, wo staatliche wie private Ideologien zunehmend von den Werten eines absolut asozialen Individualismus dominiert wurden – obgleich häufig auch jene, die ihn selbst verkörperten, die sozialen Folgen beklagten. Aber diese Tendenz trat auch anderswo auf und wurde nicht nur von der Erosion der traditionellen Gesellschaften und Religionen gefordert, sondern auch durch die Zerstörung oder Selbstzerstörung der Gesellschaften des »real existierenden Sozialismus«.
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