Der unbekannte Zille
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Erich Knauf. Der unbekannte Zille
Impressum
Inhaltsverzeichnis
Vorwort: „Und wenn die Kunde zu euch kommt, dass ich tot sei, glaubt es nicht.“
Der unbekannte Zille
I
II
III
IV
V
VI
VII
VIII
IX
Abbildungen
Nachwort: Ein ganzheitliches Lebensbild
Anmerkungen
Kurzbiografien
Отрывок из книги
Erich Knauf
Der unbekannte Zille
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Freisler prüfte nicht nach Recht und Gewissen. Er verurteilte. Und fast ausschließlich zum Tode. Knauf und Ohser bezahlten ihre geistvollen Witze mit dem Leben. Ohser entging seiner Hinrichtung, indem er sich am Abend vor der Hauptverhandlung in seiner Zelle erhängte. Während Knauf noch immer hoffte, hatte Ohser jegliche Hoffnung aufgegeben, er, dessen Bildserie „Vater und Sohn“ so innig und humorvoll von der Liebe zu seinem Sohn sprach. Was andere nur vorsichtig dachten, hatten Knauf und Ohser, wohl auch aus Freude am Fabulieren, laut gesagt. Freislers schneidende Kastratenstimme war in der Scheinverhandlung oft zu hören gewesen: „Haben Sie das gesagt? Nein? Nein, das haben Sie natürlich nicht! Aber Sie haben das gesagt! Schweigen Sie!“
Als sich das Schicksal für Knauf anbahnte, wandte sich ein Freund von ihm, Ernst von der Decken (1894–1958), an Goebbels und bat um die Begnadigung Knaufs. Ernst von der Decken war Rittmeister a. D. Er war Feuilletonchef der BZ am Mittag und später von 1948 bis zu seinem Tod 1958 stellvertretender Chefredakteur der Hamburger Zeitung Welt am Sonntag. Er glaubte damals als Offizier an Ritterlichkeit, an die Wahrhaftigkeit eines Dr. Goebbels. Er wurde eines Besseren oder genauer, eines Schlechteren belehrt. Später gab von der Decken die Worte Knaufs beim Abschied vor Freunden wieder: „Und wenn die Kunde zu euch kommt, dass ich tot sei, glaubt es nicht! Denkt immer, plötzlich steht der alte Schelm wieder vor euch.“
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