Marktsozialismus

Marktsozialismus
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Описание книги

Der klassische Staatssozialismus, der aus der Oktoberrevolution von 1917 hervorging, scheiterte nicht zuletzt auf ökonomischem Gebiet. Zwar gelang es sozialistischen Staaten in Osteuropa und Asien in der Nachkriegszeit durch die Übernahme des sowjetischen Systems der zentralen Planwirtschaft Schwerindustrien aufzubauen und Wirtschaftswachstum zu erzeugen. Nach anfänglichen Erfolgen bei der nachzuholenden Industrialisierung gerieten diese Länder aber in wirtschaftliche Krisen. Das Modell der zentralen Planwirtschaft konnte weder die wachsenden Konsumbedürfnisse der Bevölkerung befriedigen, noch auf die technologischen Herausforderungen aus dem Westen, wie die «mikroelektronische Revolution», reagieren. Politische Legitimationskrisen der Herrschaft der Kommunistischen Parteien waren die Folge. Nicht wenige Parteikader und ÖkonomInnen des Ostens sahen daher bereits in den 1960er-Jahren marktsozialistische Wirtschaftsreformen als mögliche Lösung der Probleme. Dabei knüpften sie auch an die sowjetische «Neue Ökonomische Politik» (1921–1928) an.
Dieses Buch dokumentiert die zentralen Debatten über die Einbindung kapitalistischer Praktiken in den sozialistischen Alltag. Man diskutierte die Einführung von Marktelementen, die Liberalisierung von Preisen, Dezentralisierung der Planung und die Autonomie für Betriebe. Eine wichtige Rolle spielten die Reformversuche des jugoslawischen Modells unter Tito, das «Neue System der Planung und Lenkung» in der DDR sowie die «sozialistische Marktwirtschaft» der Volksrepublik China.
In der historischen Debatte um «Marktsozialismus» wurden viele Fragen aufgeworfen, die auch im 21.Jahrhundert noch von zentraler Bedeutung sind – nicht zuletzt für zukünftige Experimente einer nichtkapitalistischen Gesellschaft.

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Ernest Mandel. Marktsozialismus

Über den Autor

Editorische Notiz:

Felix Wemheuer: Kann der Markt den Sozialismus retten? (Einleitung)

Von Marx zum „Marktsozialismus“ Kommunismus als Negation des Kapitalismus bei Marx und Engels

Von der Oktoberrevolution zum klassischen Modell in der Sowjetunion

Übernahme des sowjetischen Modells in Osteuropa und China

Die Krise der zentralistischen Planwirtschaft

„Marktsozialismus“ in der zweiten Reformwelle der 1960er-Jahre

Von Krisen zu den Regimewechseln in Osteuropa

„Sozialistische Marktwirtschaft“ in China nach 1978

Einführung in die ausgewählten Texte

Kapitel 1: Neue Ökonomische Politik (NÖP): Taktischer Rückzug oder Modell für den Aufbau des Sozialismus?

Kapitel 2: Materielle Anreize: Markt, Lohn, Preis und Profit in der Planwirtschaft

Kapitel 3: Das „Neue Ökonomische System der Planung und Leitung“ (NÖSPL) in der DDR

Kapitel 4: Debatte um das jugoslawische Modell

Kapitel 5: „Reform und Öffnung“ in China nach 1978

Überlegungen zum „Marktsozialismus“ aus heutiger Sicht

Kapitel 1: Neue Ökonomische Politik (NÖP): Taktischer Rückzug oder Modell für den Aufbau des Sozialismus? Wladimir Iljitsch Lenin: Den Austausch mit den Bauern über den Markt regeln (1921) (…) Unser Fehler

Ein strategischer Rückzug

Der Sinn der Neuen Ökonomischen Politik

Wer wird siegen – der Kapitalist oder die Sowjetmacht?

Nikolaj Bucharin: Der Weg zum Sozialismus (1925)

Josef Stalin: Die Fehler der Bucharin-Gruppe und die Notwendigkeit der Kollektivierung (1929) (…) Über die NÖP und die Marktbeziehungen

Über das Entwicklungstempo der Industrie und die neuen Formen des Zusammenschlusses

Kapitel 2: Materielle Anreize: Markt, Lohn, Preis und Profit in der Planwirtschaft. Jewsei Grigorjewitsch Liberman: Plan, Gewinn, Prämie (1962)

Betriebe sollen an realer Planaufstellung interessiert sein

Schluß mit kleinlicher Bevormundung

Gesellschaftliche und betriebliche Interessen müssen harmonieren

Kennziffern allein lösen nicht die Probleme

Ist der Plan ein zuverlässiger Maßstab?

Im Wettbewerb um beste Leitungsmethoden

Ota Šik: Betriebe und Gewinnorientierung im Sozialismus (1965) (…) Die Besonderheiten der Warenproduktion

Zusammenfassung

Debatte zwischen Maurice Dobb und Charles Bettelheim: Die Rolle von materiellen Anreizen (1965/66) Maurice Dobb: Die Rolle des Marktes im Sozialismus (September 1965)

Charles Bettelheim Antwort an Dobb: Die Bedürfnisse einer sozialistischen Gesellschaft (Januar 1966)

Diane Elson: Markt-Sozialismus oder Sozialisierung des Markts? (1988) (…) Produktion und Reproduktion der Arbeitskraft

Sozialisierte Märkte

Kapitel 3: Das „Neue Ökonomische System der Planung und Leitung“ (NÖSPL) in der DDR. Zentralkomitee der SED: Kritische Einschätzung der bisherigen Praxis und Leitung der Volkswirtschaft (1963)

Erich Apel/Günter Mittag: Mehr Effizienz durch ökonomische Hebel (1964)

Kapitel 4: Debatte um das jugoslawische Modell. Rudi Supek: Das neue Modell der sozialistischen Selbstverwaltung (1973)

Ernest Mandel: Kritik der jugoslawischen ökonomischen Theorie (1967)

Kapitel 5: „Reform und Öffnung“ in China. Xue Muqiao: Wertgesetz und neue Preispolitik in China (1982) (..) Die Ausnutzung des Wertgesetzes

Preise und Preispolitik in China

Die Reform des Preiskontrollsystems in China

Zhao Ziyang: Die Küstengebiete für ausländisches Kapital öffnen (1988) (…) Günstige Verhältnisse und unsere Strategie

Die Reform des Außenhandelssystems beschleunigen

Die Rolle der ländlichen Betriebe

Laßt ausländische Unternehmer chinesische Betriebe verwalten

Quellenangaben für die ausgewählten Texte

Kurzbiographien der AutorInnen

Weitere Lesetipps. Geschichtliche Hintergründe

Theoretische Debatten

Dramen und Filme

Der Promedia Verlag im Internet

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Felix Wemheuer (Hg.)

Kapitel 1: Neue Ökonomische Politik (NÖP): Taktischer Rückzug oder Modell für den Aufbau des Sozialismus?

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Der jugoslawische Weg übte in den 1960er-Jahren eine große Anziehungskraft auf linke sozialdemokratische Kreise im Westen und auch in der „Dritten Welt“ aus. Nach dem Bruch mit der Sowjetunion 1948 hatte sich Jugoslawien zu einem der führenden Staaten der „Blockfreien-Bewegung“ entwickelt, die für eine Alternative zur Teilung der Welt in ein US-amerikanisches und sowjetisches Lager stand. In den 1950ern führte die Regierung unter Tito in ausdrücklicher Abgrenzung zum sowjetischen Modell in den Fabriken schrittweise eine „Arbeiterselbstverwaltung“ ein. Die Belegschaft sollte ihr Management selbst wählen, in wichtigen Angelegenheiten der Betriebe ein Mitspracherecht haben und an Gewinnen beteiligt werden. Die Vorgaben der Planungsbehörden wurden abgebaut und Betriebe sollten gegeneinander konkurrieren. Die Parteiführung sah „Arbeiterselbstverwaltung“ als wichtigen Schritt zur Vergesellschaftung der Produktionsmittel in Abgrenzung zum Konzept der Verstaatlichung im sowjetischen „etatistischen“ Modell.

Dieses Buch dokumentiert einen Text des jugoslawischen Soziologen Rudi Supek (1973), der ein Anhänger dieses Modells war und eine Ausweitung der Selbstverwaltung befürwortete. Supek gehörte seit 1966 zur Redaktion der Zeitschrift Praxis. Die „Praxis-Gruppe“ stand für einen „humanistischen Marxismus“ und hatte über Jugoslawien hinaus Einfluss auf die westliche Neue Linke. Supek wendet sich gegen Strömungen in der jugoslawischen Partei, die entweder zu einem etatistischen Modell zurückwollen oder Reformen im Sinne eines wirtschaftlichen Liberalismus anstreben. Supek führt gegen beide Strömungen Marx ins Feld. Er zitiert Marxens Kritik an der Arbeitsteilung in der bürgerlichen Gesellschaft, die die Menschen in entfremdete Teilindividuen als BürgerInnen, Produzierende und Konsumierende spalte. Die Prinzipien der Selbstverwaltung müssen daher nicht nur in der Produktion angewendet, sondern auch auf die Verteilung und den Konsumbereich ausgeweitet werden. Der Mehrwert, den die ArbeiterInnen produzieren, dürfe nicht zu einer Form unabhängiger wirtschaftlicher Macht werden, die eine privilegierte Gruppe kontrolliere. Um dies zu verhindern, sollten die Organe der direkten Demokratie auf den verschiedenen Ebenen der Gesellschaft über die Verwendung entscheiden können. Die „Praxis-Gruppe“ diskutierte die Selbstverwaltung vor allem im Zusammenhang mit Marxens Kritik an Entfremdung und Arbeitsteilung.

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