Der Todeskandidat. Drei Erzählungen

Der Todeskandidat. Drei Erzählungen
Автор книги: id книги: 1963236     Оценка: 0.0     Голосов: 0     Отзывы, комментарии: 0 194,58 руб.     (2,06$) Читать книгу Купить и скачать книгу Купить бумажную книгу Электронная книга Жанр: Документальная литература Правообладатель и/или издательство: Bookwire Дата добавления в каталог КнигаЛит: ISBN: 9788726482386 Скачать фрагмент в формате   fb2   fb2.zip Возрастное ограничение: 0+ Оглавление Отрывок из книги

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Szenen von der deutsch-französischen Front während des Ersten Weltkriegs: Die drei Erzählungen schildern Kriegserlebnisse aus unterschiedlichen Perspektiven. Es geht um Trauer, Tod, Vorhersehung und die Qualen des Krieges, aber auch um Versöhnung und Vergebung. Auf einfühlsame Weise zeichnet Wiechert in diesen Antikriegserzählungen ein authentisches Bild vom Leben an der Front. -

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Ernst Wiechert. Der Todeskandidat. Drei Erzählungen

Der Todeskandidat. Drei Erzählungen

DER TODESKANDIDAT

DER VATER

LA FERME MORTE

Über Der Todeskandidat. Drei Erzählungen

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Ernst Wiechert

Die Namen sind mit gotischen Buchstaben in die weiße Fläche eingegraben, und ihre verschlungenen Furchen — sehr viele Furchen — sind mit einer lichtblauen Farbe getönt, so daß über dem kalten Weiß ein gleichsam tröstlicher Schimmer schwebt. Am unteren Rande aber, wo die Namen der gefallenen Lehrer stehen, ist seit dem Morgen nach der Einweihung des Totenmals etwas Seltsames zu sehen: ein goldener Namenszug. Das Gold ist nicht mit dünnen Blättchen hineingefügt in den Stein, nicht fest und starr, sondern gleichsam hineingehaucht wie in die Furchen der Walnüsse, die Kinder unter den Weihnachtsbaum hängen. Es hat etwas Mattes und Zerbrechliches, und davon kommt es, daß dieser Name über den andern zu schweben scheint. Daß es ist, als sei er nicht eingegraben in den harten Stein, sondern als hebe er sich auf aus ihm als aus einem fremden Element.

.....

Wir sahen Georgesohn an. Ganz tief in unserm Innern erbebte eine verborgene Saite bei diesem ruchlosen Spiel, und es hätte nur eines Wortes von ihm bedurft, um ihn zu unserm geliebten Herrn zu machen. Aber er sprach es nicht. Er starrte auf die Gruppe zu seinen Füßen, und keiner von uns wußte, ob er das Spiel durchschaute. Dann plötzlich, mit einem zerbrochenen Laut in seiner Stimme, stürzte er aus der Klasse, und da seine Füße an der letzten Bank hängen blieben, wischte dieser Unfall auch die Verzweiflung aus seinem Bild, und ein brüllendes Gelächter geleitete ihn auf den Gang, über die Treppen, bis in den unbekannten Schlupfwinkel, in dem seine Verstörung sich verbarg.

Von dieser Stunde an hieß er der Todeskandidat. Die Szene wiederholte sich, nicht nur bei uns, sondern in jeder Klasse, in der seine Beherrschung ihn verließ. Mit Variationen gleichsam, aber unverändert im »Gerüst der Handlung«. Solange bis eines Tages der Direktor die Tür öffnete und vor seinen Füßen ein »Toter« lag. Der Tote wurde erweckt, auf eine unangenehm eindringliche Weise, aber Georgesohn kam nicht wieder. Es hieß, er sei aus dem Amt geschieden, habe die Stadt verlassen und in seinen vorgerückten Jahren das Studium der Theologie begonnen. Seltsam war, daß wir von dem so plötzlich Verschollenen zu sprechen vermieden und daß Jonas’ Stellung in der Klasse für lange Zeit erschüttert war, ohne daß ein zureichender Grund angegeben werden konnte.

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