Paracelsus
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Erwin Guido Kolbenheyer. Paracelsus
Einaug und Bettler
Der Reiter im Schnee. Tod und Leben
Erste Schritte
Wegmacher und Wege
Die große Göttin
Quellenlaut und Sumpfnebel
Reinigung und Verheißung
Der Wurm im Holz
Der Schwabenkrieg
Die Krone
Die Freiheit der Bombaste
Erstes Buch. Das lohende Herz
Eröffnete Welt
Feuer
Verschütteter Quell
Die vier Tiere
Die Hexe Agnesina
Das andere Buch. Dänenkrieg
Bürger und Bauern
Heimverlangen
Orion
Requiem
Das Lächeln der Gottesmutter
Der erstickte Laut
Silberblick aus den Schlacken
Parakosmos
Aus Tiefen der Schlucht
Der Heimweg
Sie pflanzten ein Bäumchen
Отрывок из книги
Im Advent war in die oberdeutschen Länder nach einem gar kurzen, beißenden Frost laues Wetter eingefallen. Das trieb gegen Abend jene ungewissen Leute aus den ächzenden Häusern – drangvolle Geister, die zu allen Unzeiten den Frühling wittern und, ist er da, über eine keimende, blühende Selbstverständlichkeit hinaus den Herbststurm ersehnen, der dürres Laub von den Bäumen reißt und morsche Dächer eindrückt.
Wo sie in Städten wohnten, wateten sie, so schnell es ging, durch auf geweichte Gassen, deren karges Himmelslicht von Überhängen und Giebeln, auch durch die feinen Erkerlein fast verzehrt wurde. Sie schlugen mit ihrer Seitenwehr, die sie nicht halten konnten, denn beide Hände mußten Hut und Mantel zwingen, gegen Schweinekoben, die gute Bürger vor dem Gademfenster stehen hatten, um gelegentlich durch ein freundliches Grunzen und den säuerlichen Duft an ihre ehrlich gefestigte Seßhaftigkeit und eine gediegene Lebensfreude erinnert zu werden – verläßliche Genießer. Und jedesmal quiekten die vom föhnigen Wetter beunruhigten Tiere nervös auf, wenn das schlenkernde Kurzschwert eines jener Ungewissen gegen die Kobenwand prallte.
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Dann ging er hastig hinaus. Ließ den Schnee ins Gesicht jagen. Hetzte über die Meinradsklause talab durch den Etzelwald. Als müsse er dem sterbenden Sohne entgegen, ihn vom Pferd heben, auf den Armen heimtragen. Erst ober Pfäffikon wurde er seiner selbst gewahr. Der Schweiß rann ihm vom Gesicht und der Brust. Und er dachte des Weibes bei dem Toten. Vor Reue und Schmerz riß er an seinem Wams. Und er kletterte den Pilgeriweg zurück. Es schlug ihm bis in den Hals, er fühlte kein Ermatten. Als müsse es der Tote ansehen und müsse die Buße gut aufnehmen für alle Härte und dafür, daß ihn der Vater hat auf die Straße werfen wollen, als er im Sterben gelegen war.
Droben vor der Pforte des Meinradkirchleins fiel der alte Ochsner in die Knie. Er fand kein Gebet, aber er schlug die Stirn gegen die Tür und war demütig wie nie in seinem Leben.
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