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In ihrem poetischen Essay beschreibt die Künstlerin, Dichterin und Essayistin Etel Adnan (*1925) verschiedene Formen der Liebe: die Liebe zu einer Idee, zu Gott, zu Dingen und zur Natur. Doch haben wir uns heute weit entfernt von einer sich selbst verzehrenden Liebe zu etwas Höherem, wie sie etwa Nietzsche in den Wahnsinn oder den islamischen Mystiker al-Hallaj in den Märtyrertod trieb. Die Liebe zur Natur, die Adnan anhand eigener Erfahrungen schildert, scheint sogar der Verachtung gewichen zu sein – wie sonst ließe sich die ökologische Katastrophe erklären, auf die wir zusteuern? Der Preis dafür, diese aufzuhalten, wäre zu groß, denn er wäre mit der radikalen Veränderung unserer Lebensweise verbunden – ähnlich wie die konventionellste Form der Liebe, die zwischen zwei Menschen, die eine Intensität mit sich bringt, die nur wenige bereit sind zu ertragen.