"Bleib schön sitzen!"

"Bleib schön sitzen!"
Автор книги: id книги: 2110445     Оценка: 0.0     Голосов: 0     Отзывы, комментарии: 0 1505,19 руб.     (13,74$) Читать книгу Купить и скачать книгу Электронная книга Жанр: Документальная литература Правообладатель и/или издательство: Bookwire Дата добавления в каталог КнигаЛит: ISBN: 9783990471128 Скачать фрагмент в формате   fb2   fb2.zip Возрастное ограничение: 0+ Оглавление Отрывок из книги

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Описание книги

Aufgewachsen am Klopeiner See in den 1950er und 1960er Jahren, war er später ein Vierteljahrhundert lang eines der bekanntesten TV-Gesichter des Landes: Eugen Freund erinnert sich an seine Kindheit und Jugendjahre am Land, wo Katzen im Wasserbecken ertränkt wurden und Hühner mit abgeschnittenem Kopf noch eine letzte Runde machten … Wo sein Vater, der Landarzt, mit Prinzessin Marie Cecile von Preußen eine Disco besuchte und bei winterlichen Visiten seinen Sohn frierend im Auto zurück ließ …
Freund beschreibt auch jene Aspekte seiner Familie, über die nie gesprochen wurde: der jüdische Großvater, der als U-Boot in Wien überlebte, der andere deutsche Großvater, der als Maschinenbau-Ingenieur die Nazis unterstützte. Dessen Tochter begegnet dann, das Tausendjährige Reich nähert sich bald seinem Ende, in Wien einem Medizinstudenten, dem als «Mischling die Bestallung zum Arzt» verwehrt wird. Sie gründen eine Familie und ziehen nach St. Kanzian in Kärnten. Eugen Freunds Erinnerungen schließen auch die Höhepunkte seines beruflichen Werdegangs mit ein: vom «Kärntner Ortstafelkrieg» 1972 bis zum echten Krieg im ehemaligen Jugoslawien, vom Fall der Berliner Mauer bis zu seinen mehrjährigen Aufenthalten in den USA. Eine historische Zeitreise mit vielen überraschenden Erkenntnissen.

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Eugen Freund. "Bleib schön sitzen!"

Inhalt

Als Kind in St. Kanzian

Sommer am Klopeiner See

Begegnung mit Friedensreich Hundertwasser

Auf Visiten mit dem Vater

Ein Arzt ohne Krankenkassa

Die lieben Verwandten kommen

Politisches Erwachen

Die deutschen Großeltern

Die Wiener Großeltern

Der deutsche Großvater

Nach dem Krieg

Die Jugendzeit

Ferialarbeit

Briefwechsel

Der Sturm auf die Ortstafein

Fotogalerie

Der Anfang im ORF

Die Galerie meiner Mutter

Im Außenministerium

Zu Besuch bei Yoko Ono

Der Bundespräsident und das Kriegsschiff

Zurück in den ORF

Die großen Umwälzungen

Wieder in den USA

Neue Rollen

Nachwort

Отрывок из книги

FREUND • »BLEIB SCHÖN SITZEN!«

»Bleib schön sitzen!«

.....

Während die Nachbarkinder – an ihrem Gejauchze und dem Geschnatter deutlich hörbar – schon längst mit ihren neuen Spielzeug spielten (oder sogar bei uns vorbeikamen und die neuesten Sachen präsentierten), ließ unser Gabentisch noch immer auf sich warten. Oder besser: Der Vater ließ auf sich warten. Denn viele Patienten luden ihn ein, mit ihnen noch die eine oder andere Jause zu teilen oder »wenigstens ein paar Minuten, nur für ein Weihnachtsplauscherl, noch zu bleiben«. Und so wurde es oft acht Uhr oder sogar neun, bis der Herr Doktor von seinen Visiten zurückkam und uns Kinder aus der Ungeduld erlöste. Später – viel später – wiederholte sich das Schauspiel durch das ähnliche Verhalten unserer Mutter. Auch sie war zu Weihnachten immer die letzte. Mittlerweile hatten natürlich schon wir Kinder das Schmücken des Christbaums übernommen, aber jedes Jahr am 24. Dezember warteten wir auf sie, bis sie aus Klagenfurt zu uns kam: Sie musste noch die Obdachlosen und die Taxifahrer mit kleinen Geschenken versorgen, meist selbst gebackene Kekse, was immer zu heftiger Verspätung und auch zu einer gewissen Verärgerung führte …

Ein Zimmer, das eigentlich zu unserer Wohnung gehörte und gegenüber dem Warteraum lag, wurde einige Jahre noch von einer anderen Partei, der Familie Wolkinger, benutzt. Doch so ganz genau hielten sich die Wolkingers offenbar nicht an die Raumeinteilung. Eines Tages, oder eigentlich eines Nachts ging meine Mutter in die Küche und sah zu ihrem Schrecken hinter dem Kasten einen Schuh herausschauen. Zu diesem Schuh gehörte auch ein Fuß, ein Bein, ein Körper – da stand doch tatsächlich Herr Wolkinger und stotterte eine Entschuldigung: »Uh, ah, ich … ich habe den Wasserhahn tropfen gehört und wollte ihn gerade zudrehen …« Ob damals auch irgendetwas aus der Küche gefehlt hatte, ließ sich nicht mehr rekonstruieren.

.....

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