Die verhängnisvolle Phryne
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F. C. Phillips. Die verhängnisvolle Phryne
F. C. Phillips und C. J. Wills. Die verhängnisvolle Phryne
Erstes Kapitel
Zweites Kapitel
Drittes Kapitel
Viertes Kapitel
Fünftes Kapitel. Helenes Tagebuch
Sechstes Kapitel
Siebentes Kapitel. Helenes Tagebuch
Achtes Kapitel. Helenes Tagebuch
Neuntes Kapitel
Zehntes Kapitel. Helenes Tagebuch
Elftes Kapitel
Zwölftes Kapitel. Helenes Tagebuch
Dreizehntes Kapitel
Vierzehntes Kapitel
Fünfzehntes Kapitel
Sechzehntes Kapitel
Über Die verhängnisvolle Phryne
Ebook-Kolophon
Отрывок из книги
Autorisierte Uebersetzung aus dem Englischen
Doktor Tholozan war genötigt, in dem Haus zu wohnen, denn das war eine der Bedingungen, an welche das Vermächtnis geknüpft war, und der Doktor hatte einen Mieter in der Person des jungen Mr. Leigh, eines vielversprechenden Malers der romantischen Schule angenommen. Der junge Leigh bildete einen grossen Gegensatz zu den meisten seiner Kunstgenossen. Aehnlich wie vor einiger Zeit die ästhetischen Leute durch ihre auffallende und phantastische Kleidung unsre Aufmerksamkeit auf sich zogen, versucht neuerdings auch die romantische Schule der Hauptstadt der Welt ihre Gesinnungen durch ihren Anzug zum Ausdruck zu bringen. Der Schriftsteller, dessen Werke kein Mensch liest, trägt sein Haar ungeheuer lang oder er lässt es so kurz schneiden, dass er wie ein durchgegangener Tollhäusler aussieht. Ein schwarzer oder brauner Samtrock ist bei diesen Leuten de rigueur, und ihre Hüte werden auf besondere Bestellung gefertigt. Sonderbar, dass die Schüler so von ihrem Meister, einem kleinen, starken, alten Herrn mit einer Brille, abweichen.
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„Sie ist bis jetzt nur ein Bild meiner Träume. Ich sehe sie nur unklar, immer in andrer Gestalt, wie die Bilder eines Kaleidoskops, und wenn ich versuche, sie auf die Leinwand zu bannen, so befriedigt mich mein Werk niemals. Die Gemälde, die von meiner Staffelei kommen, sind schliesslich nur Träume von schönen Weibern, unbestimmte Erinnerungen, Unmöglichkeiten und Uebertreibungen, — Ungeheuer, die ich aus einzelnen Stücken zusammengesetzt habe, künstliche Geschöpfe, die mir widerwärtig sind, sobald ich sie vollendet habe. Ich betrachte sie mit einer Art von Entsetzen. Sehen Sie sich dieses letzte an,“ sagte er mit einem geringschätzigen Lachen. „Ich habe es für viertausend Franken verkauft, das ist aber auch das beste, was ich darüber sagen kann. Israels, der Kunsthändler, wird es zum doppelten Preis verkaufen. Und wenn ich es anschaue, könnte ich mich hassen. Was ist es anders, als eine halb bekleidete, einfältig lächelnde Unmöglichkeit, eine erbärmliche Täuschung? Die untern Gliedmassen sind die der Julie Pasdeloup, die Arme sind für fünf Franken pro Stunde von einem hässlichen bretonischen Mädchen mit roten Haaren gekauft, und das Gesicht ist eine geschickte Zusammensetzung —“
„Während das Haar eine wirklich herrliche Wiedergabe von Madame Pichons chevelure ist, he, mein junger Freund? Madame Pichon muss ein ganz ausserordentliches Interesse für die Kunst haben und ganz besonders für die Werke eines gewissen Mr. Leigh, dass sie sich hat bereit finden lassen, ihre wunderbaren Flechten zu lösen. Sie hat gewiss aus Liebe Modell gesessen.“
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