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Eine Werkstatt fur das Gesamtkunstwerk
Die Wiener Werkstatte, gegrundet 1903 von Josef Hoffmann, Koloman Moser und Fritz Waerndorfer, ist eine kreative Bewegung der Moderne. Der progressive Zusammenschluss von Kunstlern und Designern wollte der industrialisierten Gesellschaft individuelle Handwerkskunst entgegensetzen und verschiedene Aspekte des Lebens zu einem harmonisch-eleganten Kunstwerk verbinden.
Zunachst bestand die Werkstatte nur aus drei kleinen Raumen, weitete sich jedoch schon bald auf ein dreistockiges Gebaude mit Spezialbereichen fur Metall-, Leder- und Holzverarbeitung, einer Buchbinderei und einem Farbenhandel aus. Die Kunstler experimentierten mit verschiedensten Materialien, darunter Gold, Edelsteinen und Pappmache, und wandten ihre schlichten, haufig geometrischen Muster und ihre Designprinzipien auf Keramik, Textilien, Typografie, Innenarchitektur, Mobel und Mode an. Bei Gesamtauftragen wie dem Sanatorium Purkersdorf und dem Palais Stoclet in Brussel konnte die Gruppe ihr Ideal vom „Gesamtkunstwerk“ realisieren, bei dem jedes Detail ein integraler Teil des koordinierten Ganzen ist.
Obwohl die Werkstatte nur 30 Jahre lang bestand, hatte sie gro?en kommerziellen Erfolg und konnte Dependancen in Karlsbad, Marienbad, Zurich, New York und Berlin eroffnen. Viele fuhrende Kunstler der Zeit, darunter Gustav Klimt, Oskar Kokoschka und Egon Schiele, steuerten Entwurfe bei. Heutzutage wurdigt man die Wiener Werkstatte fur ihren ganzheitlichen Ansatz und ihren stilistischen Einfluss auf Art deco und Bauhaus.