Berührungspunkte des Progressive Rock mit artifizieller Musik in den Sechziger und Siebziger Jahren
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Finn Jacobsen. Berührungspunkte des Progressive Rock mit artifizieller Musik in den Sechziger und Siebziger Jahren
Berührungspunkte des Progressive Rock mit artifizieller Musik in den Sechziger und Siebziger Jahren
Einleitung
I. Motivation
II. Realisationsformen
1. Annäherung an artifizielle Klangideale und Spieltechniken
2. Entlehnung
3. Adaption
4. Synthese
III. Rezeption
Quellenverzeichnis
Anmerkungen
Impressum
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Titel
Berührungspunkte des Progressive Rock mit artifizieller Musik in den Sechziger und Siebziger Jahren
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Ein großes Manko der Notation von Rockmusik ist aber in keiner Weise beseitigt: Die Komponente Sound kann nicht berücksichtigt werden. Man behilft sich mit Auflistungen der Ausstattung des Musikers, des Equipments und einer akribischen Angabe aller Einstellungen sämtlicher Geräte, die von einem Musiker benutzt werden. Ein wirklich befriedigendes Ergebnis bringt aber auch dies nicht, da die wenigsten Käufer dieser Magazine oder Songbooks über die Mittel verfügen, eine solche Anlage anzuschaffen. Auch durch die fortschreitende Entwicklung digitaler Medien und Verarbeitungsmechanismen neu entstandene Art der musikalischen Konservierung MIDI (Musical Instruments Digital Interface) schafft bei diesem Problem keine vollständige Lösung. Mit der Verwendung von Synthesizern und Computern ist es möglich, Musikstücke digital zu rekonstruieren und die so gewonnenen Dateien mithilfe entsprechender Soft- und Hardware wieder zum Klingen zu bringen und auch in traditionelle Notation zu konvertieren. Dadurch kann sowohl der musikalische Verlauf, die Faktur als auch ein dem Original ähnlicher Sound in einem Format gespeichert werden. Nun erscheint es selbstverständlich problematisch, dass diese Dateien in der Mehrzahl von Amateuren angefertigt werden und von den ursprünglichen Autoren nicht autorisiert sind. Vermeintliche musikimmante Intentionen gehen so unter Umständen verloren. Aufgrund der nicht-schriftlichen Konzeption von Rockmusik ist es aber fraglich, ob es überhaupt derartige musikimmanente Intentionen gibt. Ein Anspruch auf Werktreue, die an den Interpreten artifizieller Musik gestellt wird, ist in der Rockmusik nicht gefordert. Insofern verliert die schriftliche Form von Rockmusik weiter an Bedeutung. Da in der Regel der Komponist und Interpret (eingedenk der Tatsache, dass diese Begriffe in der Rockmusik problematisch sind) ein und dieselbe Person sind und somit die Notwendigkeit einer schriftlichen Fixierung für andere Interpreten nicht unterstellt wird, besteht demnach das Problem einer unzureichenden Notation für die Rockmusik nicht. Im Mittelpunkt steht hier das Festhalten der Musik auf Tonträgern, die dadurch als wesentlichstes Quellenmaterial der Rockmusik betrachtet werden müssen. Außerdem wird erkennbar, dass eine schriftliche Fixierung stets im nach hinein vorgenommen wird und bei der Entstehung von Rockmusik keine wesentliche Rolle spielt. Sie erfüllt eher die Funktion eines Abhörprotokolls, in der sich zwangsläufig auch Abhörfehler finden lassen.
Insgesamt aber ist ein praktischer Nutzen der beschriebenen Notationsversuche in eingeschränkter Weise vorhanden, erhält man doch eine fragmentarische schriftliche Niederlegung eines bestimmten Musikstückes, die zumindest als Vergleichsobjekt mit der eigenen angefertigten Transkription dienen kann und so einen Zugang zur Musik öffnet. Weitere Arbeitsgrundlagen für diese Arbeit sind schematische Übersichten. Um den größtmöglichen Nutzen dieser subjektiven Abhörprotokolle zu erhalten, sollten die notierten Ausschnitte gleichzeitig gehört werden.
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