Das Schloß

Das Schloß
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Franz Kafka – einer der bekanntesten deutschen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts, dessen Werke in der Weltliteratur bis heute einmalig bleiben. "Das Schloß" ist ein nicht vollendeter Roman von Franz Kafka, der nach seinem Tode in München veröffentlicht wurde. Er erzählt die Geschichte einer Person K, die in ein verschneites Dorf kommt, das vom Schloß verwaltet wird. Der Held der Geschichte geht zum Schloß, urn eine Anstellung als Landvermesser zu bekommen. Doch da tauchen Probleme auf – ein kompliziertes Gerät und auch die stumpfsinnige und nutzlose Bürokratie hindern ihn daran, sich dem geheimnisvollen Schloss auch nur zu nähern.

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Франц Кафка. Das Schloß

Das Erste Kapitel

Das Zweite Kapitel

Das Dritte Kapitel

Das Vierte Kapitel

Das Fünfte Kapitel

Das Sechste Kapitel

Das Siebente Kapitel

Das Achte Kapitel

Das Neunte Kapitel

Das Zehnte Kapitel

Das Elfte Kapitel

Das Zwölfte Kapitel

Das Dreizehnte Kapitel

Das Vierzehnte Kapitel

Das Fünfzehnte Kapitel

Das Sechzehnte Kapitel

Das Siebzehnte Kapitel

Das Achtzehnte Kapitel

Das Neunzehnte Kapitel

Das Zwanzigste Kapitel

Отрывок из книги

Es war spät abends, als K. ankam. Das Dorf lag in tiefem Schnee. Vom Schloßberg war nichts zu sehen, Nebel und Finsternis umgaben ihn, auch nicht der schwächste Lichtschein deutete das große Schloß an. Lange stand K. auf der Holzbrücke, die von der Landstraße zum Dorf führte, und blickte in die scheinbare Leere empor.

Dann ging er, ein Nachtlager suchen; im Wirtshaus war man noch wach, der Wirt hatte zwar kein Zimmer zu vermieten, aber er wollte, von dem späten Gast äußerst überrascht und verwirrt, K. in der Wirtsstube auf einem Strohsack schlafen lassen. K. war damit einverstanden. Einige Bauern waren noch beim Bier, aber er wollte sich mit niemandem unterhalten, holte selbst den Strohsack vom Dachboden und legte sich in der Nähe des Ofens hin. Warm war es, die Bauern waren still, ein wenig prüfte er sie noch mit den müden Augen, dann schlief er ein.

.....

Im Fortgehen fiel K. an der Wand ein dunkles Porträt in einem dunklen Rahmen auf. Schon von seinem Lager aus hatte er es bemerkt, hatte aber in der Entfernung die Einzelheiten nicht unterschieden und geglaubt, das eigentliche Bild sei aus dem Rahmen fortgenommen und nur ein schwarzer Rückendeckel sei zu sehen. Aber es war doch ein Bild, wie sich jetzt zeigte, das Brustbild eines etwa fünfzigjährigen Mannes. Den Kopf hielt er so tief auf die Brust gesenkt, daß man kaum etwas von den Augen sah, entscheidend für die Senkung schien die hohe, lastende Stirn und die starke, hinabgekrümmte Nase. Der Vollbart, infolge der Kopfhaltung am Kinn eingedrückt, stand weiter unten ab. Die linke Hand lag gespreizt in den vollen Haaren, konnte aber den Kopf nicht mehr heben. "Wer ist das?" fragte K. "Der Graf?" K. stand vor dem Bild und blickte sich gar nicht nach dem Wirt um. "Nein", sagte der Wirt, "der Kastellan." – "Einen schönen Kastellan haben sie im Schloß, das ist wahr", sagte K., "schade, daß er einen so mißratenen Sohn hat." – "Nein", sagte der Wirt, zog K. ein wenig zu sich herunter und flüsterte ihm ins Ohr: "Schwarzer hat gestern übertrieben, sein Vater ist nur ein Unterkastellan und sogar einer der letzten." In diesem Augenblick kam der Wirt K. wie ein Kind vor. "Der Lump!" sagte K. lachend, aber der Wirt lachte nicht mit, sondern sagte: "Auch sein Vater ist mächtig." – "Geh!" sagte K. "Du hältst jeden für mächtig. Mich etwa auch?" – "Dich", sagte er schüchtern, aber ernsthaft, "halte ich nicht für mächtig." – "Du verstehst also doch recht gut zu beobachten", sagte K., "mächtig bin ich nämlich, im Vertrauen gesagt, wirklich nicht. Und habe infolgedessen vor den Mächtigen wahrscheinlich nicht weniger Respekt als du, nur bin ich nicht so aufrichtig wie du und will es nicht immer eingestehen." Und K. klopfte dem Wirt, um ihn zu trösten und sich geneigter zu machen, leicht auf die Wange. Nun lächelte er doch ein wenig. Er war wirklich ein Junge mit seinem weichen, fast bartlosen Gesicht. Wie war er zu seiner breiten, ältlichen Frau gekommen, die man nebenan hinter einem Guckfenster, weit die Ellenbogen vom Leib, in der Küche hantieren sah? K. wollte aber jetzt nicht mehr weiter in ihn dringen, das endlich bewirkte Lächeln nicht verjagen. Er gab ihm also nur noch einen Wink, ihm die Tür zu öffnen, und trat in den schönen Wintermorgen hinaus.

Nun sah er oben das Schloß deutlich umrissen in der klaren Luft und noch verdeutlicht durch den alle Formen nachbildenden, in dünner Schicht überall liegenden Schnee. Übrigens schien oben auf dem Berg viel weniger Schnee zu sein als hier im Dorf, wo sich K. nicht weniger mühsam vorwärts brachte als gestern auf der Landstraße. Hier reichte der Schnee bis zu den Fenstern der Hütten und lastete gleich wieder auf dem niedrigen Dach, aber oben auf dem Berg ragte alles frei und leicht empor, wenigstens schien es so von hier aus.

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