Francis Younghusband bestreitet die ihm anvertraute Tibet-Expedition mit einer Mischung von Forscherdrang und politischen Zielen. Der Marsch von Peking durch die Wüste Gobi und über den Himalaya bis nach Tibet endet in einem Massaker. Die Auswirkungen des Feldzugs auf Younghusband werden in Herz der Natur deutlich: Darin unternimmt er den Versuch, des Wesen der Natur zu ergründen, mit ihr in Verbindung zu treten und ihre wahre Schönheit zu erkennen. Ihn fasziniert die reiche Tier- und Pflanzenwelt Tibets in ihren Details ebenso wie im Gesamteindruck. Geographische Forschung und die Beschreibung der Naturschönheit gelten ihm als unzertrennlich. Nach mehreren Reisen in Asien vertraut Lord Curzon, britischer Vizekönig in Indien, Francis Younghusband das Kommando über eine Expedition ins Innere von Tibet an. Die eigentlich diplomatische Mission endet in einer Invasion. Durch überlegene Feuerkraft bahnt sich Younghusband ohne große Verluste seinen Weg bis in die geheimnisvolle «verbotene Stadt» Lhasa. Hier richtet das Expeditionskorps ein Massaker unter den verteidigenden Mönchen an. Das Mysterium Lhasa ist entzaubert und die Reise hinterlässt Spuren bei Younghusband. Schon immer war er von der Schönheit der Natur fasziniert gewesen, war Bergsteiger und fertigte auf seinen Reisen geschickt Skizzen von Flora und Fauna an. Nach seiner Rückkehr aus Tibet vollzieht sich eine spirituelle Wende. Das Herz der Natur bezeugt diese Veränderung durch präzise und gleichzeitig mystische Beschreibungen der Himalaya Region.
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Francis Edward Younghusband. Das Herz der Natur
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Das Herz der. Natur
INHALT
VORREDE
EINLEITUNG
ERSTES KAPITEL. DER SIKKIM-HIMALAJA
ZWEITES KAPITEL. DAS TISTATAL
DRITTES KAPITEL. DER WALD
VIERTES KAPITEL. DIE BEWOHNER DES WALDES
FÜNFTES KAPITEL. DER GESAMTEINDRUCK
SECHSTES KAPITEL. DER KANTSCHINDSCHANGA
SIEBTES KAPITEL. EINSAME HÖHEN
ACHTES KAPITEL. DAS HIMMELSGEWÖLBE
NEUNTES KAPITEL. SCHÖNHEIT DAHEIM
ZEHNTES KAPITEL. DAS WESEN DER NATUR
ELFTES KAPITEL. DAS IDEAL DER NATUR
ZWÖLFTES KAPITEL. DAS HERZ DER NATUR
NATURSCHÖNHEIT UND GEOGRAPHIE. ZWEI REDEN. Naturschönheit und die geographische Wissenschaft. Rede des Präsidenten der Königlichen Geographischen Gesellschaft auf der Jahresversammlung vom 31. Mai 1920
Naturschönheit und Geographie. Rede im University-College in London am 17. März 1921
Отрывок из книги
DIE 100 BEDEUTENDSTEN ENTDECKER
(1863-1942) wurde in Indien in eine britische Militärfamilie hineingeboren und trat bereits mit 19 Jahren dem Militär bei. Younghusband war Mitglied der Royal Geographical Society und überquerte als erster Europäer den Karakorum. Zwischen 1889 und 1895 unternahm er mehrere Reisen nach Asien und wurde 1903 Leiter der britischen Tibet-Expedition, welche letzlich Lhasa eroberte. Ab 1906 war er britischer Gesandter in Kashmir bis er 1910 aus dem Militärdienst austrat.
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Nun aber angenommen, es befände sich zufällig unter all den Mücken, die einen Menschen umschwirren, eine Mücke von ganz besonders feinfühligem Wesen, eine Mücke, die zwischen sich selbst und dem Menschen eine grundlegende Lebensübereinstimmung, eine Gleichartigkeit des Fühlens, des Gemütslebens und des Strebens zu erkennen vermöchte und die durch das Erkennen des Gleichartigen in ihnen beiden dem innersten Sinn und Wesen des Menschen nahezukommen imstande wäre: Dann wäre eine solche Mücke imstande, den wechselnden Ausdruck des Menschenantlitzes zu erfassen und beim Erfassen dieses Ausdrucks auch seine Schönheit zu sehen.
Von einem Adler dürfen wir nicht erwarten, eine genügend empfindliche Seele zu haben, die es ihm ermöglichte, sich in die Seele der Natur hineinzufühlen, die Natur zu begreifen und ihre Schönheit zu schauen. Aber was vom Adler nicht zu erwarten ist, das dürfen wir vom Menschen erwarten. Wir können erwarten, dass ein Künstler erscheint, der für die Erde das sein wird, was die Künstlermücke für den Menschen war.