Eine Welt auf sechzehn Saiten
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Frank Schneider. Eine Welt auf sechzehn Saiten
Eine Welt. auf sechzehn Saiten
VORWORT
EINS / Durch die Zeiten. Gründungen (1985 – 1989)
Ende mit Wende (1989/90)
Im vereinten Deutschland (1990 – 2000)
Neue Bahnen (2000 – 2014)
ZWEI / Profil und Programm. Kanonische Tradition
Neue Musik
Klangstile: Wir und Andere
Erweiterungen und Ausbrüche
DREI / Alltag und Abend. Aus der Instrumenten-Werkstatt
Proben-Impressionen
Vor und nach dem Konzert
Leben ohne Bühne
VIER / Monologe – Selbstporträts. Stephan Forck
Stefan Fehlandt
Frank Reinecke
Tim Vogler
ANHANG. Briefe
Rezensionen und Berichte
Zeittafel
Personenregister
Отрывок из книги
FRANK SCHNEIDER
Gespräche mit dem
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Zu den Gaben des Staates an begabte Nachwuchskünstler gehörten besondere Stipendien mit der Absicht, herausragende Leistungen zu prämieren und zu stimulieren. Man sollte aber dazu wissen, dass jeder Student in der DDR ein Grundstipendium bekam – es belief sich auf 210 Ostmark pro Monat und garantierte angesichts spottbilliger Mieten und niedriger Lebensmittelpreise ein im Grunde sorgenfreies Auskommen. Wie verhielt es sich mit dem Leistungsstipendium, das Sie zusätzlich zum normalen erhielten?
TV: Es wurde uns als Auszeichnung für den gewonnenen Wettbewerb in Evian zugesprochen, so wie jedem Preisträger eines internationalen Wettbewerbs. Dieses »Mendelssohn-Stipendium« belief sich auf über 400 Mark im Monat und ergab zusammen mit dem Grundstipendium fast das durchschnittliche Nettoeinkommen eines normalen Arbeiters oder Angestellten. Es war mehr als genug, wenn man noch die Preisgelder selbst und die laufenden Konzertgagen in Ost und West hinzurechnete. Als wir uns nach der Verleihungs-Zeremonie zur ersten Quartett-Probe wiedersahen, meinte einer von uns, wir sollten doch alle einmal unsere Konten beschauen. Zu unserer großen Verblüffung war der monatliche Betrag doppelt überwiesen worden, einmal vom Ministerium für Kultur, ein zweites Mal von unserer Musikhochschule, offenbar ohne voneinander zu wissen. Wir warteten noch den nächsten Monat ab – wieder doppelte Zahlung –, und wahrscheinlich wäre das endlos so weitergegangen, wenn nicht protestantisch-preußisches Pflichtbewusstsein und eine anerzogene Ehrlichkeit uns dazu angehalten hätten, davon Meldung zu machen. Im Gegensatz zu einigen anderen uns damals bekannten Fällen, wo man die Sache weiterlaufen ließ. Ohne Dank oder anderen Kommentar blieb es bei uns dann bei nur einer Zahlung.
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