Читать книгу Der Krieg der Cyborgs Ende des 21. Jahrhunderts - 2089 - Franz Bingenheimer - Страница 1
ОглавлениеFranz J Bingenheimer
Die künstliche Intelligenz
Der Krieg der Cyborgs
Ende des 21. Jahrhunderts
2089
Eine neuzeitliche Epoche
des Menschen.
Die Atomare Katastrophe
Roman
Dieses Buch ist ein Roman.
Die Namen der Personen, ihre Schicksale
und Handlungen sind frei erfunden.
Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen
Geben, wäre dies nur ein Zufall und nicht beabsichtigt.
Copyright © 2022
Franz J. Bingenheimer
Alle Rechte liegen beim Autor
Verlag F J. Bingenheimer
ISBN: 978-3-9823676-1-3
Klappentext
Eine weltweite wirtschaftliche Krise im Jahr 2089 verschlechtert die Internationale Lage rasant.
Rüstungsgüter und Ausgaben übersteigen das Budget aller Nationen der Erde. Es droht ein globaler Konflikt Weltweit.
Das digitale und biotechnologische Wettrüsten hat seinen vorläufigen Höhepunkt erreicht. Die Vorboten einer neuen Epoche des Krieges bahnt sich an.
Eine erfundene Mini Atombombe hat den Sieg in einem Weltkrieg in einen kollektiven Selbstmord verwandelt. China droht Teile von Japan oder Südkorea zu intervenieren.
Europa ist zu einer großen Nation zusammengewachsen. Die schlagkräftige vereinte europäische Armee ist Weltweit gefürchtet.
Die Nato ist auseinander gefallen aufgrund der instabilen Verhältnisse einiger Nationen im Nato-Bündnis.
Millionen von Soldaten sind nicht mehr notwendig um ein Land zu verteidigen.
Spezialeinheiten der Cyborgs mit KI. entscheiden im Globalen Konflikt, mit Einsatz modernster atomarer Waffen, wie Mini Nukes -, Atom - Sprengköpfen für U-Boote und Raketen mit begrenzter Vernichtung, bestimmen den Ausgang eines Krieges.
Die Biologische Bombe ist allzeit gegenwärtig geworden. Chemische Kampfstoffe wie Botulinumtoxin, Sarin, Cäsium 137 in Pulverform und weitere Nerven Gifte können zum Einsatz verwendet werden.
Ein atomarer Krieg mit diesen modernen Kampfmitteln dauert nur wenige Tage.
Auch ist die teilweiße Vernichtung der Erde mit seinen Individuen in Frage gestellt, wenn die Verhandlungen führender Politiker keinen Erfolg bringen.
So bleibt die letzte Hoffnung, das Leben auf unserem herrlichen Planeten Erde zu retten, durch Blitzkriege der Cyborgs., denn sie Kämpfen mit hoch technischen Waffen in Gruppen, gegen die Krieger des IS. Weltweit. Sie können die führenden Machthaber des Terrorismus aufspüren, sie töten, und die Terror- Struktur des islamischen Staates zerschlagen.
Vorwort zum Buch
Der Roman greift die neuesten neurobiologischen Erkenntnisse über den Menschen auf, und nimmt sie mit auf eine Reise in das Cyborgs Gehirn, doch wie sich herausstellt hat das Cyborgs - Gehirn kein authentisches Ich, und trifft nie irgendwelche freien Entscheidungen.
In Wirklichkeit nämlich ist er ein riesiger Roboter, der von einer Ansammlung widerstreitende biochemische Mechanismen gesteuert wird. Indem sie in ihrem Kontrollzentrum eine Reihe von Befehlen durch Algorithmen bedienen, während sie gleichzeitig jede Bewegung des Cyborgs Gehirns auf einem riesigen Bildschirm verfolgen, kontrollieren. Charaktere, sämtliche Stimmungen, Entscheidungen und Handlungen des Cyborgs Überwachen.
Die Tatsache, dass sich ein Cyborg nicht an sein neues Leben in einer für ihn fremden Stadt gewöhnen kann und zutiefst unglücklich ist, ist Folge eines Fehlers im Kontrollzentrum, die das Cyborgs Gehirn fast vollständig aus dem Gleichgewicht zu bringen droht.
Um die Sache wieder in Ordnung zu bringen, begeben sich Biologische – Forscher auf eine lange aber abenteuerliche Reise durch das Cyborgs Gehirn, bei der sie auf einem Gedankenzug unterwegs sind, das Unbewusste Gefängnis erkunden, und das Innere Atelier suchen, wo ein Trupp aus künstlerisch begabten Nervenzellen eifrig dabei ist Träume zu produzieren.
Während wir diesen personifizierten biochemischen Mechanismen in die Tiefen die Cyborgs Genen Folgen, begegnen wir irgendwo einer Seele, einem authentischen Ich oder einem freien Willen.
Big Data Algorithmen, Verschmelzung von Biotechnik mit Künstlicher Intelligenz erzeugt höhere Gefühle im Geist.
Ein Biometrisches Band am Arm, oder ein Nano Chip unter der Haut, ermöglicht die Gedanken des ehemaligen Homosapiens mit zu kontrollieren.
Die technologische Steuerung kann die Gefahr apokalyptischer Kriege erhöhen, weil die Spannungen der Nationen weltweit, sich durch die fortschrittliche Künstliche Intelligenz verstärken, und das atomare Macht gleichgewischt ins Wanken bringen.
Mini Nukes, Atomsprengköpfe, für U-Boote, und Raketen im Cyberspace sind kleine Atombomben, mit begrenzter Vernichtung.
Heute im Jahr 2089 kann unser organisches Betriebssystem gehackt werden. Tatsächlich leben wir in einer Epoche in der Menschen mit KI. durch algorithmische Datensysteme gesteuert werden.
Die Daten überwachen unsere Atemzüge, Herzschläge, Liebe, oder Empathie, doch im Krieg der Cyborgs sind es Grausamkeiten, Hass und Angst.
Die Weltstreitkräfte brauchen nicht mehr so viele Menschen um eine Rakete mit Atomsprengkopf im feindlichen Gebiet zu steuern.
Anstelle der Massen Armeen des 20 Jahrhunderts treten hi-tech Truppen die mit ferngesteuerten Drohnen und Computerwürmern bewaffnet sind.
Denken und bewegen der Soldaten aus Fleisch und Blut gibt es nicht mehr.
Fliegend fahrende Autonome Autos sind selbst verständlich geworden! Nutzer können das Autonome Auto über eine App bestellen. Es wird an jedem Flughafen stehen als Taxi, oder als Alternative zur Bahn für die tägliche Fahrt zur Arbeit dienen. Hochgeschwindigkeitszüge und Drohnen, stehen als weitere Transportmittel zur Verfügung.
Der Quantencomputer ist Realität geworden, und ermöglicht an zwei verschiedenen Orten gleichzeitig dieselbe Funktion auszuführen.
Beispiel: Ein Professor Dr. der Biochemie in einem Klinikum in Berlin, kann über Cyberspace mit einem Quantencomputer, der auch an einem anderen Ort in der Welt vorhanden ist, kommunizieren.
Durch die Verschränkung in der Quanten Physik ist das möglich geworden. Der Quantencomputer zerlegt komplexe Informationen in Bits.
Er wendet zu ihrer Verarbeitung und Speicherung aber nicht schaltbare Stromkreise, sondern ein quantenphysikalisches System, dass die Zustände on und off annehmen kann.
Während der schaltbare Strompreis entweder on oder off ist, existieren in einem Quanten physikalischen System die Zustände on und off gleichzeitig-auch wenn dies unsere Alltagserfahrungen widerspricht.
Doch man darf sich von der schicken Bezeichnung nicht blenden lassen: Auch ein Qubitt enthält für sich genommen nur ein Bit Information, genauso wie der schaltbare Stromkreis.
Die speziellen Eigenschaften, die sich aus der Superposition ergeben, kann ein Qubitt erst ausspielen, wenn es mit anderen Qubitt in einer speziellen Art gekoppelt wird-nämlich mit der für die Quantenphysik charakteristischen Verschränkung!
Diese Biotechnische Möglichkeit nennt man Verschränkung.
Auch ist das für die Geheim – Agenten, Cyborg Soldaten und Terroristen die weltweit unterwegs sind, eine Möglichkeit in ein anderes System egal welcher Art einzudringen, ohne dass der Terrorist vor Ort ist.
*
1 Kapitel
Während die Vereinigten Staaten von Amerika zu einem Atomschlag im mittleren Osten, erste Vorbereitungen treffen, wartete der achtunddreißigjährige auserwählte Mudschaheddin Achmed El-amin in Europa auf seinen ersten terroristischen Kampfeinsatz.
Ein paar Monate lebt der gebürtige Marokkaner jetzt schon im EU-Bundesland Deutschland. Seine streng zurück gebürsteten schwarzen Haare und sein etwas rundliches bräunliches Gesicht, mit einer auffallend dicken Nase, erweckten den Anschein eines Mannes, der friedlich wirkte, wenn man ihn im Vorbeigehen auf der Straße sah.
Stand man dem 1,62 Meter eher kleinwüchsig geratenen IS. Terroristen gegenüber, erkannte man den fest entschlossenen Blick in seinen tiefschwarzen Augen, die eine eigenartige Wirkung auf die Menschen ausstrahlte.
Ehrfurcht, Demütigung und Untertänigkeit, spiegelte sich in der Aura seiner auffallenden Pupillen.
Er wurde unter hunderten Terroristen vor einem Jahr in Russland in einem Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz zum Cyborg einer geheimen Operation unterzogen. Auch wurde seine DNA Biotechnisch Genuin verändert.
Jetzt war er durch programmierte Algorithmen über seine Künstliche Intelligenz, die in seinem Körper Implantiert war, über Computer gesteuerte Befehle für jeden Agenten oder Terror- Einsatz Weltweit fähig.
Auch für den Mensch als Bombe, war er bestens geeignet. Man konnte sein Bewusstsein, seinen Geist, seine Gefühle, Wut und seinen Hass über einen Satelliten im Cyberspace manipulieren. Die Quantencomputer standen in einer Untergrundzentrale des IS. an einem geheimen Ort im Osten, zur Verfügung.
Achmed El-amins Intelligenz Quotient lag weit über dem eines normalen menschlichen Lebenswesens.
Ja, er wusste vor dem Einsatz, dass es schwer war für ihn in einem Land zu sein, dessen Kultur und Religion er abgründig hasste.
Duldsam ertrug er die Demütigungen seiner neuen Kollegen auf dem für ihn vorgesehenen Arbeitsplatz am EU- Flughafen in Frankfurt.
Die Terrororganisation Schwarzer-Kreis, der er unterstand, hatte seine besondere Anstellung am Flughafen ermöglicht durch einen eingesickerten IS Agenten im Forschungslabor.
>> Komm! Hole mir den Muli und reite mich hoch in die sechzehnte Etage<<, lästerte einer seiner Arbeitskollegen, als er im Speisesaal der Kantine, zum Mittagstisch Platz nahm.
Überlegend sah Achmed El-amin hinaus auf die Startbahn, wo soeben ein selbstfliegendes Flugzeug mit Flugzeugführer von der Rollbahn gegen den wolkenlosen Himmel, in Richtung Moskau abhob.
Du wirst dich schon noch wundern, du Klugscheißer, dachte er und sah über den Tisch, zu dem Mann hin, der ihn soeben beleidigt hatte.
Sein innerlicher Hass zwang ihn zu einem sarkastischen Lächeln, wie immer, wenn man ihn in den vergangenen Monaten zutiefst in seiner Seele kränkte.
Ja, der Arbeitskollege, der ihn soeben demütigte, saß gestern Abend an seinem Tisch und fraß das Hundefutter, das er in einem Tachin-Topf mit Gemüse und Gewürzen aus seiner Heimat angerichtet hatte.
Er hatte sie alle noch einmal eingeladen, seine Vorgesetzten, die ihm das Leben in Deutschland so erschwerten. Es war seine Rache für die Schmach und die Erniedrigungen, die er ertragen musste.
Unter den Technikern in der Flugzeugwartungshalle war er der Support -Ingenieur, dessen Qualifikation man aufgrund seiner Herkunft aus einem unterentwickelten Land, ungerecht entwertete.
Achmed hole dies, Achmed hole das! Du bist hier nicht in den Souks in Marokko, sondern in Europa, bekam er des Öfteren von seinen Arbeitskollegen zu hören.
Jetzt schob er seinen Rindfleischtopf zur Seite, nahm das Brötchen vom Tisch und sah durch die großen Glasscheiben hinaus über den Flughafen in die dampfende schwül- warme Luft, die voller Smog war.
Mit Wut und hasserfüllten mörderischen Gedanken zerkaute er das weiche Brötchen so kräftig, das man das Knirschen seiner Zähne am Tisch hören konnte.
>>Wir sind hier nicht in den Slums in Marokko<<, lästerte jemand am Tisch. Er sah von seinem Teller hoch und wartete sichtlich genervt, auf das schadenfrohe herzhafte Lachen seiner Arbeitskollegen.
>>Oh! Entschuldigung! <<, erwiderte Achmed El-amin, der die Beleidigung nur am Rande wahrgenommen hatte. Lächelnd stand er auf und verließ die Kantine.
Als er nach draußen auf das Flughafengelände kam, bemerkte er die kraftvollen wohltuenden Sonnenstrahlen, die das Quecksilber des Thermometers an diesem Tag um die Mittagszeit auf die 40°-Gradmarke hochtrieb.
Das plötzliche laute Quietschen der Reifen eines Passagierflugzeuges auf der Landepiste nicht weit von ihm, holte ihn wieder in die Gegenwart zurück.
>>Sie warten schon lange auf dich! in der Flughalle! <<, rief ein einer seiner Mitarbeiter laut drohend verärgert, der an ihm vorbei ging.
>>Ja, ja ich komm ja schon! <<, rief Achmed ihm hinterher und lief eilig in Richtung der großen Flugzeughalle.
Das Aufheulen eines Jumbojets, der auf den Start vorbereitet wurde, nahm Achmed El-amin kaum war. Denn in seinen Gedanken war er jetzt bei dem Brief, der vor drei Tagen von seinem Onkel aus Marokko kam. Er soll doch bitte für ein paar Tage nach Hause kommen. Seine Mutter sei an Aids erkrankt und wolle ihn unbedingt noch einmal sehen bevor sie starb, stand nur in dem geheimnisvollen Brief.
Achmed El-amin hielt die kurze Nachricht, nachdem er den Satz sorgfältig gelesen hatte, gegen das helle Tageslicht am Küchenfenster. Ja, endlich war es so weit, dachte er dabei. Die winzigen Nadelstiche an bestimmten Stellen auf dem handgeschriebenen Blatt deuteten einen Befehl an, dem er ohne jeglichen Widerspruch nachkommen musste.
Langsamen Schrittes ging er weiter über den Flugplatz in Richtung der hohen Wartungshalle. In seiner Fantasie sah er jetzt den langen weißen feinen Sandstrand in Tazughte, in Marokko, wo er als Kind mit seiner kleinen Schwester La Anna die Ziegenherde vorbei trieb, um einen neuen Futterplatz für die abgemagerten Tiere zu finden. Der herrliche Ort Tazughte, direkt am Atlantik gelegen, war ein besonderer Badeplatz, an dem die wohlhabenden Marokkaner ihren Sommerurlaub verbrachten.
Er war gut für ihr Vorhaben geeignet. Nicht selten bestahlen sie die ausländischen Strandgäste während seine fünfjährige Schwester sie bettelnd in einem Gespräch verwickelte. Wenn es auch nur ein paar Dirham waren, die sie erbeutet hatten, für ihn und seine dreizehnköpfige Familie war es das Mittel um den nächsten Tag ohne Hunger, Sorge und Durst zu überleben.
Jetzt nach der kurzen Zeit, die er in Europa lebte, wusste er, dass Luxus und Reichtum, nachdem er sich damals so sehnte, nicht der Sinn seines Daseins auf Erden war.
Das Leben in dem Schoß seiner Familie in Armut zu leben, war erfüllt von dem Lebensglück das er in Deutschland vergebens suchte.
Jetzt blieb er stehen und sah hoch in den blauen wolkenlosen Himmel in Richtung Mekka. Dabei dachte er an die große Moschee mit ihren Türmen wo morgens der Mu’adhdhin zum Morgengebet aufruft und in dessen Innenhof, der heilige schwarze Stein eingemauert war. Ja, er fühlte sich von Allah auserwählt zu sein, zu töten für das Wohl des Islam.
Achmed El-amin war in der patriarchischen Religion fest verwurzelt und lebte streng in den Traditionen des Korans.
Seine schwere Kindheit verbrachte er in Marokko. Dort lebte er in Armut und strenger Askese in einer Kasbah im Hinterland in den Bergen, zwischen Marrakesch und Agadir.
In den Souks, in der kargen steinigen Gebirgslandschaft des Atlasgebirges, lernte er das Überleben, in einem Land, das wirtschaftlich geschunden war. Nach seiner Erziehung zum streng fundamentalistischen Glauben des Islam ging er mit vierzehn Jahren auf Anraten seiner Mutter zu seinem Onkel in den Libanon.
In der Stadt Beirut kämpfte er im libanesischen Bürgerkrieg an der Seite der von moslemischen Kampfverbänden unterstützt, gegen die Christen.
Danach studierte er sechs Semester Informatik. Als Wahlfach bekam er Flugzeug - und Navigationstechnik zugewiesenen.
Von nun an lebte er streng nach schiitisch-fundamentalistischen Glaubensregeln.
Nach seinem erfolgreichen Informatik Studium gab ihm eine extrem religiöse fundamentalistische Glaubensgemeinschaft, der er angehörte, die Möglichkeit nach Europa auszureisen, um das technische Know-how der Flugzeugnavigation für sein Land zu studieren. Mit Computer Programen und Algorithmen kannte er sich bestens aus.
Das hinter dem beruflichen Angebot ein gezielter Plan der Ansar-e-Islam-Brigade der islamische Schihad stand, erfuhr er erst, als ihm sein Onkel das Ticket auf dem Flughafen zur Abreise übergab.
„Vorher fliegst du für ein halbes Jahr nach Afghanistan. Dort wirst du unter Gleichgesinnten unserer Religion im Auftrag Allahs die deutsche Sprache richtig erlernen.“, begründete er die geheimnisvolle Reise.
Achmed El-amin sah ihn damals verwundert an und fragte; „Wieso? Ich kann doch sehr gut Deutsch und der englischen Sprache bin ich auch mächtig?"
„Glaub´ mir mein Junge. Es ist der Wille Allahs, dem du folgen solltest. Er hat dir die Reise nach Afghanistan auferlegt“, erwiderte sein Onkel klug, in dem Gedanken, dass er ein guter Terrorist für den Untergrund des IS. wurde.
Achmed El-amin wusste, abweichende Meinungen von dem Koran wurden nicht geduldet. Die Erlasse religiöser Autonome Autoritäten in Frage zu stellen, galt als ein Widerspruch, der den islamistischen Glauben untergrub. So willigte er nach ein paar klärenden Worten untertänig ein, verabschiedete sich von seinem Onkel und ging zur Passkontrolle zum Abflug nach Kandahar.
Dass er ein halbes Jahr in ein Trainings-Camp der Untergrund Organisation Schwarzer Kreis in das Safedkoh-Gebirge flog, und dort für seinen Auftrag in Europa vorbereitet wurde, wusste er zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
Für die Gehirnwäsche zum fundamentalistischen Glauben des Islam hatte sein Onkel schon von Kind an gesorgt. Er bekam die besten Propheten der islamischen Kirche als Lehrer. An einer Koranschule lernte er die amerikanische und deutsche Sprache. So erlag er endgültig nach seiner militärischen Ausbildung in den Bergen am Hindukusch der Diktatur des IS.
Er hielt sich jetzt von Allah befugt zu herrschen über Leben und Tod der Menschheit. Die im Koran verheißte Unsterblichkeit gab ihm als Märtyrer im heiligen Krieg das notwendige Selbstbewusstsein für sein für ihn richtiges Handeln.
Jetzt sei er ein Mudschaheddin, ein Glaubenskrieger, sagte der Führer der Brigade, als er das Ausbildungslager in Afghanistan verließ, und nach Europa als Schläfer einer Terrorgruppe, bis heute, auf seinen Einsatz wartete.
Durch den Fluglärm einer Chartermaschine der "Arabisch Airlines" wurde Achmed El-amin wieder in die Wirklichkeit zurückgeholt.
Mit eiligen Schritten ging er jetzt der Wartungshalle am Rande des Flughafens entgegen. Noch zum Himmel hochschauend mit den Gedanken bei seinem Auftrag, den er präzise konzentriert ausführen musste, öffnete er die kleine Seitentür zur riesigen Flugzeughalle. Endlich konnte er seine Fähigkeiten als Cyborg zum erfolgreichen Einsatz bringen.
Da stand er, der große - A 380, nach tausenden Flugstunden zur Wartung bereit. Mit 75 Metern Länge, einer Höhe von 25 Metern und einer Spannweite von 79 Metern, ist es eines der größten Langstreckenflugzeuge, die es zurzeit gibt.
Mit 845 Personen, 36 Containern im Flugzeugrumpf und 194.000 Liter Kraftstoff hob er nach 3200 Metern selbstfliegen führerlos von der Rollbahn ab. Seine Reichweite betrug mit einer Tankfüllung Kerosin 14.000 Kilometer.
>>Hi! Gut das du endlich hier bist! <<, rief Fritz Kemper, der Wartungsingenieur aus dem Cockpit, nachdem er Achmed El-amin ins Flugzeug kommen sah.
Achmed war ihm heute Morgen wie schon öfter für den Austausch eines Navigations-Moduls zugeteilt worden. Dass er es war, der dem Spezialisten bei dem Einbau und der Prüfung half, war kein Zufall.
Achmed erfuhr das ein Werksspion der Untergrundorganisation Schwarzer - Kreis in der Planung und Wartungsabteilung eine Schlüsselposition innehatte, aber wer der Maulwurf war, sagte man ihm noch nicht.
Gestern Abend bekam er einen verschlüsselten fernmündlichen Befehl, die Programme der Algorithmen im Board Computer des Flugzeugs in seine künstliche Intelligenz zu kopieren, ja er machte ein Update des Computers im Cockpit.
Mit seiner Spionageminikamera im Uhrwerk seiner Smartwatch fotografierte er die Schaltpläne der Flugzeugtechnik unbemerkt.
>>Was tauschen wir den heute aus? Ich sollte doch die Antriebs-Turbinen überprüfen<<, fragte Achmed listig, als er in das Cockpit des Flugzeuges kam.
>>Ach, der Autonome Autopilot spielt verrückt. Der Flug Aufsichts - Pilot musste auf dem Rückflug von Miami einmal manuell in die Flugzeugsteuerung eingreifen.
In 10.000 Metern Flughöhe über dem Atlantik kam es beinahe zu einem Zusammenstoß mit einem Jumbo der "Afrikan-Airlines".
Der Fluglotse im Tower der Flugsicherungszentrale hatte es zum Glück auf dem Radar bemerkt, und gab der Flugaufsicht die Anweisung, zur sofortigen Notlandung.
Und da ich keinen Fehler beim Check-up feststellen konnte, muss zur Sicherheit der Master CIP des Autonomen Autopilot ausgetauscht werden, damit sie im Elektroniklabor in Ruhe den angeblich defekten CIP, testen können.
Im Technik Labor, die „Sesselfurzer“, sollen doch selbst. den Fehler suchen. Ich lass mir nicht von denen da oben ans Bein pinkeln. <<, merkte der Wartungsingenieur zynisch, listig an und lachte.
Achmed El-amin stand sichtlich, gekonnt interessiert, neben dem Technikerkoffer und wartete auf weitere Anweisungen.
Innerlich war sein Körper mit KI. in höchster Anspannung. Sein Geist war hell wach und er wartete ab was geschah.
Das auch er den Flugsimulator wie seine eigene Westentasche kannte, ließ er sich nicht anmerken.
>>Und ist das neue Ersatzteil schon da? <<, fragte er so nebenbei, als wäre es für ihn nicht von besonderer Bedeutung.
>>Du musst das Ersatzteil an der Materialausgabe abholen. Den Entnahmebeleg habe ich schon der Entwicklungsabteilung unterschreiben lassen, und in der Lagerverwaltung abgegeben. <<, erwiderte Dr. Ingenieur Kemper.
Dann gab er Achmed El-amin den unterschriebenen Abschnitt, den er zur Entgegennahme des Ersatzteils abgeben musste.
>>Gut dann gehe ich und hole den Autopiloten, bevor ihn noch ein anderer Techniker bekommt. <<, sagte Achmed beiläufig.
Sichtlich erleichtert über den Auftrag verließ er über die Montagetreppe das Flugzeug. Vorsichtig fasste er in seine weiße Kitteltasche und fühlte prüfend den winzig kleinen elektronisch hochentwickelten intelligenten Nano - Prozessor-Chip.
Der in einem statisch isolierten Schutztüchlein eingeschlagen war. Der über den Cyberspace programmierbare Steuer- und Regelchip war nicht größer als ein Stecknadelkopf große Wanze der Geheimpolizei.
Als Rohling wurde der von Grund dotierte Chip vor ein paar Tagen von einem Agenten des Schwarzen Kreises von Russland nach Deutschland eingeschleust.
In einem Lokal, im Rotlichtmilieu in der City von Frankfurt, wechselte der Chip seinen Besitzer. Das Achmed El-amin zur Übergabe zufälligerweise am selben Ort war, war kein Zufall. Der Geheimagent der Untergrund-Organisation, der plötzlich an dem Tresen neben ihm stand, sah ihn an und sagte, siebzehn, worauf Achmed, den geheimen Cod mit den Zahlen 1,5,7 antwortete. Daraufhin wechselte der Nano - CIP seinen Besitzer.
Achmed El-amin nahm diesen Chip vor Tagen mit in seine Wohnung. Nachdem er ihn mit Algorithmen, Steuerbefehlen präzise programmiert hatte, hütete er ihn, wie einen Augapfel, bis zum heutigen Tage.
Jede Änderung im Entwicklungslabor des Flugzeugautonomen Autopiloten entnahm er den neuen Schaltplänen und brachte seine Software im Masterchip auf den neuesten Stand.
Jetzt war es soweit. Der generierte todbringende elektronische Chip sollte im Autopiloten des Flugzeugs platziert werden.
Denn in ein paar Tagen ging der Airbus A 380 wieder an den Start. Schlug sein Vorhaben fehl wurde das Attentat, auf das er hingearbeitet hatte, auf unbestimmte Zeit verschoben.
Gelassen Ruhig, sich umschauend ging er zu der Ausgabetheke des elektronischen hochgesicherten Ersatzteil-Lagers.
>>Na, Achmed! Kann ich etwas für dich tun? <<, fragte der Lager Sicherheitsbedienstete.
Herbert Brandl. Der Lagerverwalter an der Materealausgabe kannte Achmed El-amin schon seit seiner Einstellung am Flughafen. Er wusste um den Hohn und die Verachtung, die er täglich auf seinem Arbeitsplatz ertragen musste.
Den Chef der Lagerverwaltung, hatte Achmed El-amin vor ein paar Tagen zum Chinesen in ein Nobel-Restaurant in Frankfurt eingeladen. Bei einem Glas Weißwein erzählte er von seinen Sorgen in Deutschland. Doch die Einladung gehörte zu seinem Plan für den bevorstehenden Terror-Einsatz. Geschickt hatte er sich das Vertrauen von Herbert Brandl erschlichen, dass er jetzt skrupellos missbrauchen musste.
>>Lass nur, du hast sehr viel Arbeit. Ich hole mir selbst das Ersatzteil, wie immer. <<, kam ihm jetzt Achmed El-amin ihm zuvor, als er im Regal den Autonome Autopiloten für ihn holen wollte.
Das Herbert Brandl strengste Anweisungen von der Werkssicherheit bekam, niemanden unbeaufsichtigt ins Lager zu lassen, das wusste Achmed.
>>Na gut! Geh schon! Hinten im Regal steht das Computer-Modul für das Cockpit.
Gib mir den Ausgabebeleg und hole es dir <<, antwortete Brandl sofort, um sein Vertrauen zu bestätigen. Er wollte ihm zeigen, dass er nicht einer von denen war, die Ausländer in Deutschland mit Füßen traten.
Achmed El-amin nutzte skrupellos sofort seine Chance und ging durch den Seiteneingang am Tresen. Ja, sein Vorhaben verlief leichter, als er gedacht hatte.
>>Es steht hinten rechts bei den Navigation E Teilen. <<, rief Brandl Achmed hinterher, der eilends zu einem der Regale ging, auf dem die technisch hoch entwickelten Einschübe für die Flugzeugsteuerung bereit lagen.
Achmed sah sich noch einmal um, dass ihn niemand beobachtete. Dann nahm er vorsichtig den Chip aus seiner weißen Kitteltasche.
Das Steuerteil des Autonome Autopiloten, das nicht größer war als ein kleiner viereckiger mini Speicherstick lag jetzt endlich vor seinen Augen bereit. Unter der dünnen Abschirmung über dem Prozessor war der geeignete Platz um die winzige Wanze zu platzieren, die Millionen ungläubigen Menschen, den qualvollen Tod bringen sollte.
Geschickt schob er seinen winzigen flachen CIP unter die Abschirmung die Fremdeinwirkungen störender Frequenzen während eines Fluges vom autonomen Autopiloten blockierte. Auch war der CIP gegen jede Cyberattacke geschützt. Jetzt hatte er erreicht was er wollte!
Eine Stunde hatte er den Naao-CIP am einem Spezial Computer im Büro des Flughafens programmiert, bis er dieses geheime Algorithmen Funktionsprogramm über einen verschlüsselten Server in Russland, auf einem Computer der Geheimdienst Zentrale geschrieben hatte.
Parallel bekam er über das Cyberspace ein Update der Algorithmen in seinem Gehirn, auf die Künstliche Intelligenz gesendet.
Hast du es noch nicht gefunden? <<, fragte Herbert Brandl, der plötzlich hinter ihm stand.
>>Doch, doch! Aber ich war mir nicht sicher, ob es das richtige Ersatzteil ist. <<, erwiderte Achmed entschuldigend in der Annahme, dass er nichts bemerkt hatte.
>>Na ja, macht nichts. Du weißt ja! Ich helfe dir, wenn es möglich ist. <<, meinte Brandl sich selbst lobend, und zeigte ihm das wichtigste elektronische Teil, das es im Cockpit eines ferngesteuerten Fliegers gab.
>>Du weißt ja! Sie meinen alle in der Geschäftsleitung ich wäre dumm! <<, merkte Achmed schlitzhörig an und nahm lachend den von ihm manipulierten Autopiloten entgegen.
Wenige Minuten später war er zurück im Passagierflugzeug.
So als wäre es ein unwichtiges Flugzeug- Ersatzteil, übergab er seinem vorgesetzten Dip. Ingenieur die manipulierte Steuerung des autonomen Autopiloten.
>>Danke, kannst schon gehen. Denn die Turbinen warten auf deine Reinigung. <<, entgegnete ihm Fritz Kemper, der Wartungsingenieur freundlich, um bei dem Einbau und dem anschließenden Test seine selbst erworbenen Fähigkeiten nicht preiszugeben.
>>Ja! <<, erwiderte Achmed El-amin sichtlich erleichtert und verließ das Cockpit.
Als er zehn Minuten später nicht weit von Kemper an einem verschmutzten Rotor die Federn einiger Vögel beseitigte, schmunzelte er zufrieden.
„Ich werde euch ungläubigen Helfern des Satans den Arsch aufreißen bis zur Kimme!" dachte er hasserfüllt, in Gedanken an das Unheil, das er durch seine Attentate herbeiführte.
Sein unermesslicher Hass war jetzt in einen fantasievollen Wahn eingetreten. Er sah seine islamische fundamentalistische Religion als das wahre Lamm Allahs, gegenüber einer anderen Kirche des Teufels.
Nur wenige Meter von ihm las Fritz Kemper seinen Testbericht, den ihm der kleine Laser Testdrucker vor wenigen Sekunden ausgedruckt hatte.
„Alles in Ordnung!“ stand unter dem Testprotokoll.
Das sich beim ein schalten des autonomen Autopiloten während dem Test, der feindliche Mikroprozessor-Chip unerkenntlich aktualisierte, konnte man im Fehlerprotokoll nicht erkennen.
Ja, der totbringende Chip wurde soeben zum elektronischen Schläfer, der nur auf einen Algorithmischen Befehl wartete, um seine Aufgabe zu erfüllen.
Erst als Fritz Kemper mit seinem hoch technisierten Messkoffer aus dem Flugzeug kam und Achmed El-amin freundlich zu winkte, war Achmed sicher, dass sein geheimer Auftrag erfolgreich abgeschlossen war.
Die größte Katastrophe die, die Menschheit erleben sollte, nahm seinen schrecklichen Verlauf, denn soeben wurde der Airbus zur tödlichen Waffe um ein Atomkraftwerk zu zerstören. Nach dem ersten Start nach der Wartung, sollte Achmed El-amin den Supergau auslösen. Wo? Und in welchem Land, das wusste er noch nicht.
Ja, ich habe präzise und gut gearbeitet, dachte er zufrieden, als er am selben Abend seine kleine Dachgeschosswohnung in Frankfurt aufschloss.
Er wohnte in einem Fachwerkhaus im sechsten Stock, in das er sich unauffällig eingemietet hatte. Das Haus gehörte der Stadt Frankfurt. Es wurde bis zum Abriss an sozial Schwache und Ausländer und Migranten vermietet. Ja, er war abgetaucht in der Großstadt, da hin wo ihn niemand vermutete.
Mit hasserfüllten Gedanken an den Mord der Passagiere mit anschließender Katastrophe, die er durch eine kleine Zahlen-Kombination möglich machen konnte, setzte er sich an seinen Tisch. Seine Smartwatsch diente als Laser Monitor, auf dem er die Algorithmen in der Steuerung im Autopiloten des Airbus verschlüsselt, jederzeit abfragen konnte.
Nur er und die geheime Kommandozentrale des IS. kannten den geheimen Code, in dem todbringenden Nano-Masterchip in der Flugzeugsteuerung aktivieren.
Jetzt schaltete er seinen Störsender an seiner Smartwatsch ein. Die Frequenz des Empfangs-Oszillators seines Senders zeigte durch das kurze Blinken einer winzigen Leuchtdiode auf dem Zifferblatt die Funktionsfähigkeit des Rechners im autonomen Autopiloten im Flugzeug an.
Ab jetzt konnte er, wenn das Flugzeug vom Boden abhob, über Algorithmen die er von der Terrorzelle des IS. bekam, mit den Grafik-Koordinaten, die er kodiert eingab, jedes landeziel des Flugzeuges bestimmen.
Denn das Magnetfeld im Autopiloten, im Cockpit wurde ab sofort zur Empfangsantenne. Der auf sein Ziel programmierte CIP blockierte auch feindliche Algorithmen einer Cyberattacke. Auch vom Fluglotsen und der Flugsicherung am Flughafen war kein ferngesteuertes eingreifen in den Board Computer, des Autonomen Flugzeugs mehr möglich
Ja, es war ein erhabenes Gefühl, das er jetzt als Cyborg mit KI. in sich spürte, denn er war soeben der Herrscher über Leben und Tod seiner eigenen Art geworden
Wie hatte sein Führer im Trainingscamp des Schwarzen - Kreises der Elitetruppe gesagt:
Der Tod ist der Sieg!
Achmed El-amin war endgültig in seinem Geist, in die Fantasie des Wahnsinns eingetreten und handelte bewusst im Auftrag.
Durch seine Tat im Auftrag Allahs wurde er zum Gegenstand höchster Verehrung, von Seiten aller, die um seinen künftigen Tod wussten.
Nachdem er mit ein paar Dateneingaben seine Armwatsch deaktiviert hatte, stieg er die steile alte knarrende, ausziehbare Holzstiege in seine kleine Wohnung hinunter.
Seine Vorbereitungen für den grausamsten Terroranschlag der Zeitgeschichte hatte er getroffen. Jetzt hieß es für ihn zu warten auf den letzten Befehl des IS.!
Er wusste, dass das Langstrecken Flugzeug an zwei Tagen in der Woche voll besetzt mit 886 Personen den Flughafen in Richtung der Vereinigten Staaten von Amerika verließ.
Was für Koordinaten er durch seine Sprache eingeben musste, erfuhr er erst unmittelbar bevor der Flieger an den Start ging.
Seine kleine, gemütliche Einzimmerwohnung mit Kochnische, Dusche und WC, hatte er im marokkanischen Stil eingerichtet.
Ein wertvoller Perserteppich mit geknüpftem Nomadenmuster viel sofort auf, wenn man den kleinen Wohnschlafraum betrat. Bilder aus Agadir, Marrakesch, Mekka und der Wüste Afrikas, zierten die ockerfarben getünchten Wände. Sie ließen die Wohnung in eine arabische Märchenwelt versinken.
Wohltuende marokkanische Düfte von seinen hergerichteten Speisen durchzogen den ganzen Raum.
Hinter einem kleinen Raumteiler, mit der Vorderansicht einer großen wunderschönen grünen Oase in der Wüste Marokkos, bezeugte er seine Sehnsucht nach der Heimat. Auf einem kleinen Tisch eingelegt mit bunten Mosaiksteinen, stand sein sprachgesteuerter Hi. Laptop.
Online ging er nur selten. Und wenn, dann nur zum Schein für die Geheimdienste, die ihn vielleicht anzapften. Belanglose Bestellungen und ein paar Nachrichten, die man auch im Fernsehen sah, hinterließ er als Spur auf der Festplatte, die er täglich löschte und neu formatierte.
Seine Verbindung zum Schwarzen - Kreis lief über einen geheimen Satelliten im Cyberspace.
Auch ging er regelmäßig in Moschen in Frankfurt, und lebte streng fundamentalistisch nach den 13 Geboten des Korans.
Er hielt sich an die Regeln des IS. Kein Alkohol, keine feste Beziehung, denn er war der islamische Terrorist der Eliteklasse. Das Einzige auf das er nicht verzichten wollte war Sexualität.
Er hasste die Huren in den Bordellen die seine Triebhaftigkeit schamlos ausnutzten, um an das schnelle Geld zu gelangen.
In seinem Land war das weibliche Geschlecht untertänig und entwertet, es konnte nicht selbst bestimmen über sein Ich.
Achmed El-amin lebte in strenger Askese und unauffällig. Sein einziges Ziel war der Tod, um im Paradies als Märtyrer für den Dschihad, auf Händen getragen zu werden.
Eine einfache Matratze auf dem Boden, die er mit einem Lammfell überzogen hatte, und zwei dicke Wolldecken aus seiner Heimat waren alles, was er für den Schlaf benötigte.
Bekam er einen Hinweis für seine terroristischen Aktivitäten, kam die Nachricht über einen Satelliten in seine KI.
Der Brief von seinem Onkel aus Marokko, den er morgen seinem Chef am Flughafen für seinen dringenden Urlaub in die Heimat vorlegen musste. Er lag auf dem Tisch zur Mitnahme bereit.
Achmed El-amin ging an sein kleines Dachfenster und schaute hinüber zu der hell beleuchteten Bankreklame auf der Spitze eines 54stöckigen Hochhauses. Er dachte dabei das erste Mal bewusst, dass sein Leben in Kürze zu Ende ging.
Die Zeit seines Daseins bestimmte jetzt Allah, durch den Führer des Heiligen Krieges, gegen die westliche hoch technisch vom Satan regierte Welt, der Ungläubigen.
In seinem narzisstischen Religionswahn erhoffte er; Arbeit, Reichtum, Sexualität und Macht im Paradies zu finden.
Der Offenbarungsglaube seiner Religion und der Materialismus gaben ihm die Wahnvorstellung, in einer Fortsetzung nach dem Tod, im Paradies, frei von allen Zwängen glücklich zu leben.
Sein Geist war kurz vor dem Terroranschlag in eine aggressive, fantasievolle depressive, Phase eingetaucht.
Er bekam große Wahnvorstellungen und Befehle in Form von Offenbarungen, von Allah. Sein gesunder Menschenverstand konnte es nicht mehr mit der Stimme Allahs aufnehmen. Er sah die Welt wie sie zerfällt und stirbt vor seinen Augen.
Achmed fühlte sich von Allah auserwählt zu sein, zu töten für das Wohl des Islam.
>Ich werde für die künftigen Generationen der Menschheit ein zweiter Mohammed sein, dessen Wahlspruch es ist: Der Koran oder die Bombe! <<, sagte er leise, fest entschlossen vor sich hin.
Dann ging er zurück an seine Schlafstätte und legte sich nieder, um weitere Offenbarungen von Allah zu empfangen.
*
Zur gleichen Zeit saß der gutaussehende 36-jährige Dr. Ingenieur Michael Schmidt zu Hause mit seiner Familie im Gästezimmer beim Abendessen. Sein Charisma, ließ ihn bei Frauen gut ankommen.
Doch wenn man ihm anhaltend mit festem Blick in die hellblauen Augen sah, wurde er sichtlich verlegen, und sah an seinem gegenüber vorbei. Seine stattliche Größe von 1,96 m verlieh ihm die Erscheinung eines selbst bestimmenden herrischen Mannes.
Seit 16 Jahren war er schon am Frankfurter Flughafen fest angestellt. Seine berufliche Karriere ging kurz nach seiner Anstellung in der Entwicklungsabteilung steil nach oben. Bis zur Chefetage hatte er es gebracht. Sein fachliches Wissen war weltweit gefragt. Auch hatte er Zugriff auf die elektronische Datenverarbeitung, zu allen geheimen Daten der Abteilungen; Planung, Flugsicherung, Flugzeugwartung und Service. Somit war er Geheimnisträger der Stufe eins am Airport in Frankfurt.
Ja, es ging ihnen gut, dachte die Blonde selbstsichere, schlanke Martina Schmidt, und schöpfte ihre gute selbstgemachte hausgemachte Maultaschensuppe aus der Terrine.
>>Ich möchte heute keine Suppe! Kann es nicht einmal etwas anderes zur Vorspeise geben, wie immer diese blöde Suppe! <<, beschwerte sich der sechsjährige Daniel und zog ängstlich seinen Teller zurück.
Seine dreizehnjährige Schwester Annette lachte, als sie es sah und freute sich schon darauf, heute Abend die doppelte Portion Essen zu bekommen.
Michael Schmidt hatte den Löffel zur Seite gelegt, und sah mit einer finsteren Mine, überlegend, die Ellbogen auf den Tisch aufgestützt, seine sichtlich vom Glück beseelte Frau an.
Man sah der 33jährigen blonden schlanken sehr attraktiven Frau an, dass sie wunschlos glücklich war mit ihrer kleinen Familie.
>>Was hast du Michael? Morgen ist Samstag und wir gehen in die Alte Oper zu einem Benefiz-Konzert. Die Kinder fahre ich morgen früh zu Tante Emely und die Eintrittskarten für die Veranstaltung brachte heute Morgen der Postbote<<, sagte sie etwas besorgt, da sie bemerkte, dass ihn etwas Unangenehmes beschäftigte.
>>Ja, gut aber...
>>Kein Aber! morgen gehörst du mir und nicht deiner Firma! <<, unterbrach seine Frau ihn, und forderte ihren Sohn nochmals energisch auf ein wenig zu essen.
Michael Schmidt schlürfte abwesend in seinen Gedanken, seine fast schon kalt gewordene Speise hastig weiter ohne jeglichen Genuss hinunter.
>>Der Papa schmatzt wie ein Schwein. Da kann ich nichts mehr essen! <<, beschwerte sich sein Sohn listig und legte den Löffel mit einem festen Schlag, in den vollen Teller zurück.
Die Maultaschensuppe schwappte von ihm nicht beabsichtigt, teilweiße über den Tellerrand.
>>Iss, und geh danach hoch auf dein Zimmer! <<, erwiderte sein Vater verärgert, befehlend, in barschem Ton.
In seinen Gedanken war er am Flughafen, in seinem Büro. Heute Morgen hatte er einen anonymen Anruf bekommen.
„Buchen Sie übermorgen einen 14-tägigen Urlaub im Hotel Taifukt in Agadir. Das Geld liegt wie immer in ihrem Postfach.
Weitere Informationen bekommen sie in Marokko!", befahl der fremde Anrufer in englischer Sprache mit arabischem Akzent. Dann trennte er das Gespräch.
Erst als Schmidt den Telefonhörer zurücklegte, wusste er, dass er soeben einen Befehl erhalten hatte, dem er ohne jeden Widerspruch folgen musste.
Ja, er hatte seinen Auftraggebern vor zwei Tagen mitgeteilt, dass er aussteigen wollte. Seine Villa sei jetzt soweit bezahlt und er brauchte kein Geld mehr, begründete er sein Verlangen.
Vor ein paar Jahren hatte Michael Schmidt angefangen mit der Werksspionage am Flughafen in Frankfurt. Sein damals gerade fertig gestellter Bungalow war durch eine Fehlplanung hoch verschuldet und sollte kurz nachdem er mit seiner Familie in den luxuriösen Bungalow eingezogen war von seiner Hausbank versteigert werden.
Auch die 16.000 € die er am Flughafen monatlich verdiente, reichten der Bank zur Sicherheit nicht aus, um ein Darlehen für die Nachfinanzierung seiner Baukosten aufzunehmen.
So entschloss er sich für das gute Angebot der Arabischen- International-Bank. Es war ein lukrativer Vertrag: Übernahme der Bankschuld sowie einen zusätzlichen Kredit zu einem Zinssatz, der halb so hoch war, wie bei seiner Hausbank.
Die Aufregungen des Hausbaus, die hohen Schulden und der zunehmende Stress in seinem Büro waren nicht spurlos an ihm vorüber gegangen.
Nach einer Untersuchung in einer Heidelberger – Spezialklinik, stand fest, dass er umgehend ein neues Herz brauchte. So bekam er über seine Beziehungen einen Termin in der OP - Klinik für künstliche Intelligenz im Schwarzwald.
Der Arzt war Spezialist für künstliche Organverpflanzung.
Wenn man genügend Geld hatte, war der Austausch seines Herzens kein Problem.
Die biologischen Ersatzteile für die Menschheit waren Ende des 21 Jahrhunderts zur Realität geworden.
In einem 3 D Bioprinting verfahren, wurden die lebensrettenden Organe auf Bestellung, nach einer Untersuchung des Patienten hergestellt.
Die dazu benötigte Zellenflüssigkeit für den Aufbau des Bioausdrucks wurde im Schichtverfahren in einem Bio-Labor für menschliche Organverpflanzung herangezüchtet.
So standen in einer Organvermittlungsstelle, alle Organe, wie Herz, Lunge Leber, Augen und Gehirnzellen zur Verfügung.
So bekam Michael Schmidt in einer Computer Unterstützten Operation, sein Herz ohne Komplikationen transplantiert.
Von einem winzigen biologischen - CIP unter seiner Haut, hing jetzt sein weiteres Dasein ab.
Die Algorithmen hielten die Herzfrequenz intakt. Doch sein Leben konnte jederzeit über Cyberspace-Satelliten von Bio Hackern und Ärzten von jedem beliebigen Computer - Zentrum ausgelöscht werden.
Dass sein weiteres Leben in die Abhängigkeit der Untergrund Organisation Schwarzer - Kreis geraten war, dachte er nicht. Sein Tod konnte auch durch einen algorithmischen Befehl des IS. herbeigeführt werden.
Die 180tausend € bekam Michael Schmidt von einer Bank in Indien überwiesen, deren Machenschaften im Organhandel ihm noch nicht Bewusst waren. So war er zu einem Cyborg mit KI. geworden.
Erst ein halbes Jahr später, nachdem er in sein exklusives Anwesen am Stadtrand von Frankfurt eingezogen war, bekam er die Bank Verträge, die er damals vor einem Notar in Riad unterschrieb. Als er die Eintragung der Grundschuld auf sein Anwesen von der Arabischen-International-Bank im notariellen Vertrag sah, wurde er leichenblass.
Die Laufzeit des Kredites von 2,4 Millionen € war nur auf ein halbes Jahr bewilligt.
Nein, das konnte nicht sein, dachte er. Bei der Beurkundung in Riad las ein deutscher Notar der hinzugezogen wurde, eine Laufzeit für das gesamte Darlehen von 10 Jahren vor.
Also flog er zwei Tage später nach Riad, um mit dem deutschen Notar zur arabischen Bank zu gehen. Als er an das Haus kam, in dem das Notariat sein Büro hatte, verschlug es ihm die Sprache. In dem Haus in dem das Notariat war, traf er ein Obstgeschäft an.
„Das Notariat wäre schon seit vier Monaten geschlossen“, antwortete der Obsthändler, als Schmidt nach dem Verbleib der Kanzlei fragte.
Als er dann empört über die Machenschaften bei dem Chef der arabischen Bank Off International vorsprach, legte er ihm das Original der notariellen Beglaubigung vor. Er hatte tatsächlich die Beglaubigung eigenhändig unterschrieben.
Das Kleingedruckte in Deutsch unter der arabischen Schrift hatte ihm der deutsche Notar absichtlich nicht vorgelesen.
Nervlich geschockt und am Boden zerstört von den Ereignissen, fuhr er einen Tag später mit einem selbstfahrenden Auto vom Hotel zum Flughafen in Riad. Sein Flugzeug ging erst in zwei Stunden vom Gate 12 in Richtung Frankfurt ab.
Noch hatte er damals etwas Zeit, um in der VIP- Lounge einen Whiskey zu trinken. Auch wollte er die Sachlage überdenken, ehe er nach Hause kam und ihn seine Ehefrau nach den Verhandlungen auf der arabischen Bank fragte. Als er völlig erschöpft von den Anstrengungen des Tages auf einem Barhocker am Tresen saß, kam plötzlich ein gut angezogener dunkelhäutiger Herr in die VIP-Lounge. Er kam direkt auf ihn zu. Ohne etwas zu sagen, gab er ihm eine Visitenkarte mit einer E-Mail-Adresse und Faxnummer.
Michael Schmidt sah auf die Visitenkarte und dann erschrocken auf, zu dem jungen Mann, der einen vertrauensvollen Eindruck erweckte.
>>Was soll ich damit? <<, fragte er in deutscher Sprache, zuckte mit den Schultern, lachte makaber dabei gezwungen und trank einen großen Schluck Whiskey.
Sein Gesicht war Leichenblass geworden, schluckend nach Luft ringend öffnete er den oberen Knopf seines weißen Hemdes und löste seine Krawatte.
>>Nehmen sie bitte Kontakt auf mit dem Mann auf der Visitenkarte. Er wird ihnen bestimmt helfen. <<, erwiderte der Fremde in deutschem Akzent, nickte ihm wohlwollend zu, drehte sich um, und verließ eilig die VIP-Lounge.
Kurz sich in der VIP Longe umschauend, dass es niemand von den anwesenden Fluggästen bemerkt hatte, steckte er die Visitenkarte in seine Jackentasche. Dann bestellte er noch einen doppelten Whiskey. Da er Businessclass flog, musste er erst fünf Minuten vor dem Abflug in der Abflughalle sein.
>>Kannten sie den Herrn, der soeben hier war? <<, fragte Michael Schmidt die Stewardess hinter der Bartheke freundlich. Sie war gerade dabei eine Änderung eines Fluggastes in das Computer-Terminal einzugeben.
>>Oh nein! diesen Herrn kenn ich nicht. Ich habe ihn noch nie hier in der Lounge gesehen! <<, antwortete sie freundlich und drehte sich dabei auf dem Drehstuhl sitzend zu ihm hin. Jetzt sah Michael Schmidt, dass es eine sehr gut aussehende attraktive Frau war.
>>Danke! <<, erwiderte er sichtlich nervös, während er auffallend auf ihre langen schlanken reizvollen Beine sah.
Die Stewardess hatte ihren langen hautengen Rock soweit nach oben gezogen, dass man auf der zartbraunen Haut ihrer nackten Oberschenkel, den knappen schwarzen String erkennen konnte.
Die saudische Frau genoss den Anblick ihrer Bewunderung und lächelte ihm zu. Was Michael Schmidt nicht wusste. Sie kam aus der Hafenstadt Dschidda, wo man es mit der islamisch religiösen Strenge, toleranter umging, als in dem sittenstrengen Riad.
>>Darf ich sie einladen zu einem Trink? <<, fragte Schmidt sehr verlegen und bat sie etwas näher an ihn heranzukommen.
Jetzt war er hoch sexuell erregt. Seine Neigung zu schönen Frauen war eine lustvolle Tugend, der er gerne unterlag, wenn sich die Gelegenheit für ihn bot.
Auch war er sich bewusst, dass sein gepflegtes Aussehen, bei seiner Körpergröße, von 1,96 m und seiner charismatischen Ausstrahlung eine Rolle spielte, wenn er beabsichtigte eine Frau zu kontaktieren.
Auch seine kurz geschnittenen Haare mit Seitenscheitel links, passten gut zu seinem ovalen männlich kantigen Gesicht.
Er glich ehr einem männlichen Model auf dem Laufsteg in Mailand, als einem Chefingenieur einer großen Europäischen Fluggesellschaft.
Die 21-jährige Stewardess schaute sich kurz um, dass man sie nicht beobachtet hatte, zog ihren Rock etwas herunter, rutschte elegant vom Drehstuhl und kam auf ihn zu.
Ihr betörender Duft ihres Körpers, bestimmte den erotischen Augenblick.
Ja, sie war eine Saudi-Arabische Schönheit, der man nicht entsagen konnte, dachte Michael Schmidt, als sie vor ihm stand, und tief in seine blauen Augen sah.
>>Hier nicht, aber in einer Stunde könnten wir zusammen etwas unternehmen<<, bot sie ihm lächelnd ungehemmt direkt an, schlug ihren schwarzen durchsichtigen Schleier aus dem Gesicht, auf die Seite zurück. Ja sie wusste von ihrer Agenten Einsatzzentrale, das er nach seiner OP ein manipulierbarer Cyborg war.
>>Ja das wäre schön, aber mein Flugzeug geht schon in zwei Stunden. Wie soll denn das möglich sein? <<, fragte Michael Schmidt mit dem Gedanken, dass er sie niemals wiedersah.
>>Würdest du bei mir bleiben bis morgenfrüh, wenn ich dir den Flug umbuche? <<, erwiderte sie charmant, ohne seinem verführerischen Blick auszuweichen.
Das sie dabei auf das Zifferblatt ihrer kleinen goldene Smartwatch tippte, bekam Michael Schmidt nicht mit.
In einer Millisekunde hatte der Biotechnische Nano Computer in ihrem Kopf die Algorithmen seiner KI. analysiert, und gespeichert.
Die technischen Daten wurden von ihrer Armwatsch auch an die Geheimdienst -Zentrale Islamischer Staat gesendet.
Ihre dunkelbraunen Augen funkelten jetzt in dem gedämpften Licht wie das Abendrot am Himmel des Atlasgebirges.
>>Ja, sicher gern! Wenn ich bei dir bis zum Abflug bleiben könnte? <<, antwortete er spontan ohne zu zögern, denn er wusste, dass sie ein abenteuerliches Liebeserlebnis suchte.
Tahlia Malika kannte die Sittengesetze der Religionspolizei (Mutawa’een) in ihrem arabischen Land.
Niemals wieder bekam sie die Chance mit einem sehr gut aussehenden Europäer den Abend zu verbringen.
Sie liebte die Freiheit der westlichen Welt, zu der sie aber nicht entfliehen konnte. Da sie nach dem Wunsch ihres Vaters, die dritte Frau eines Prinzen werden sollte, nahm sie es mit der Enthaltsamkeit nicht so genau.
Heimlich suchte sie nach jeder Möglichkeit der arabischen Welt für immer zu entfliehen.
Als einzige Tochter eines Philosophie-Professors hatte sie in London drei Sprachen studiert.
Nur Aufgrund ihrer Sehnsucht nach Heimat, ging sie nach dem Studium zurück nach Riad, und nahm eine Stelle als Boden-Stewardess am Flughafen an. Kurze Zeit später erkannte sie die Entwertung der Frau in ihrem Land.
In Gesellschaft eines Mannes durfte sie als saudische Frau weder essen, noch arbeiten oder studieren. Es sei denn, sie war Blutsverwandte oder verheiratet mit der Person.
Selbst im Kaffee musste sie getrennte Bereiche aufsuchen. Auch auf den Toiletten wurde noch mal zwischen ledig und verheiratet getrennt. Diese Demütigungen wollte sie nicht weiter ertragen. Sie wollte endlich Frei sein, das Land verlassen und in Europa ein neues Leben beginnen.
Jetzt bekam sie die Chance durch ihre Agententätigkeit für den islamischen Dschihad der arabischen Welt zu entfliehen.
Sie war während ihrer Agententätigkeit zum Cyborg geworden. Ihre KI. machte sie zur Super-Agentin. Weltweit ging sie in den Einsatz.
>>Gut, dann buche ich dir die Maschine für morgenfrüh um 9:15 Uhr. In der Businessclass ist noch ein Platz frei.
Michael Schmidt nickte ihr sofort zufrieden zu und vergaß für einen Augenblick, warum er eigentlich nach Riad gekommen war.
Eine Stunde später verließen sie beide die VIP-Lounge im Flughafen durch einen Hinterausgang.
Tahlia Malika hatte sich umgezogen. Sie war jetzt sehr arabisch gekleidet und bezaubernd schön sah sie aus.
Nur ein kleiner blauer Schleier über ihrem tief schwarzen Haar bedeckte ihr zartbraunes, makelloses Gesicht.
>>Wo fahren wir hin? <<, fragte Michael, neugierig nachdem sie die Abflughalle am Flughafen verlassen hatten.
>>Du wirst es schon sehen. Ich zeige dir das andere Riad<<, sprach sie fröhlich, gut gelaunt, schob den Schleier zur Seite und küsste ihm gefühlvoll kurz auf den Mund.
Ihr Parfüm roch dezent verführerisch und lies Michael Schmidt für ein paar Sekunden den süßlich herben Geruch ihres reizvollen exotischen Körpers einatmen.
Dann gingen sie an eine selbstfahrende Limousine.
Bevor sie in das Autonome Auto einstiegen, fragte sie; wie heißt du eigentlich? Ich bin Tahlia Malika! <<
>>Micha, nein Michael Schmidt<<, erwiderte er in Gedanken an eine romantische Nacht mit ihr.
Tahlia kannte die Zeltlager am Rande der Wüste, in denen die jungen Saudis sich trafen, um das Leben in vollen Zügen zu genießen.
Auch wusste sie genau, dass es in einer arabischen Ehe nur den Männern vorbehalten war, diesen herrlichen Ort zu besuchen.
Durch einen erneuten Tipp auf ihr Zifferblatt öffnete sich die Tür des Wagens, damit sie einsteigen konnten.
Ein weitere Sprachbefehl in Richtung Autopilot startete den Wagen und brachte sie an ihr gewünschtes Ziel.
Zwanzig Minuten später hielt der führerlose Wagen vor einem großen hellbraunen Zelt, das sich beim Hineingehen zu einer nachgeahmten kleinen Oase in der Wüste entpuppte.
>>Traumhaft schön ist es hier! <<, schwärmte Michael erstaunt, als er die im arabischen Stil angelegte prachtvolle Erlebniswelt sah.
Grüne Datenpalmen umgaben die Tanzfläche in dessen Mitte ein großer schöner Springbrunnen integriert war.
In den druckvollen Wasserfontänen strahlten die farbigen Leserkanonen gegen die hohe Kuppel des arabischen Zeltes.
Es ist ein orientalischer Harem der Moderne, dachte Michael Schmidt während er die prickelnde südländische Atmosphäre der Schönen und Reichen spürte.
>>Komm, Tanzen wir! <<, flüsterte Tahlia voller Lebensglück, nahm seine Hand und ging mit ihm auf die in Glasfliesenboden erleuchtete Tanzfläche.
Für Michael wurde der Augenblick zu einem unglaublichen Erlebnis. Es war wie ein Märchen aus tausend und einer Nacht, dachte er, als Tahlia schmollender roter Kussmund, gefühlvoll seine Lippen berührte.
Jetzt spürte er ihren schönen reizvollen prallen festen Busen, an seiner männlichen Brust. Alle Angst war vergangen für ihn. Nur der Augenblick zählte. Lustvoll geschmeidig bewegten sich jetzt ihre schlanken reizvollen Körper in dem klangvollen Rhythmus der arabischen Tanz - Musik.
>>Ich möchte heute Nacht mit dir schlafen Michael<<, flüsterte sie und biss ihm dabei gefühlvoll in sein Ohrläppchen.
Jetzt erst spürte sie hoch Erregt seine geballte Männlichkeit zwischen ihren festen Oberschenkeln.
>>Ich begehre dich Thalia<<, erwiderte Michael und drückte sie fest gefühlvoll an seinen Unterkörper heran.
Sein Herz raste von der Wollust, die er in sich spürte. Es war der bestimmte Augenblick der Lust nach Liebe, der den Verlauf der kommenden Nacht bestimmte.
Nur wenige Stunden später lagen sie im Intercontinental Hotel nackt völlig enthemmt auf einem französischen weichen Bett.
Einige gut riechende Duftkerzen im Raum unterstrichen den erotisch romantischen, herrlichen Augenblick, der sie beide gefangen hielt.
>>Ich liebe dich Michael<<, flüsterte Tahlia leise, während sie lustvoll unter ihm lag, und ihn erneut in sich spürte.
Immer wieder hochgepeitscht von der sinnlichen Liebe genoss Tahlia die Freiheit der europäischen Frauen.
Michael Schmidt war in die Macht der fesselnden Liebe eingetaucht und fühlte den nackten Körper der exotisch jungen arabischen Frau.
>>Ja, ich liebe dich auch. Aber wir dürfen uns nie wieder sehen<<, sagte Michael kaum hörbar, und küsste gefühlvoll die Spitzen ihres wohlgeformten festen erotischen Busens.
Nach unbestimmter Dauer der sexuellen Begierde lagen sie entspannt eng umschlungen hautnah nebeneinander.
Sie hatte eben über ihre KI. die Auswertung seiner Algorithmen von der Zentrale in Syrien bekommen. Jetzt wusste sie, dass er ein Cyborg mit medizinischer, künstlicher Intelligenz ist.
>>Ich möchte mit dir nach Europa fliegen, Michael! <<, sprach Tahlia, die große Sehnsucht in sich spürend, mit geschlossenen Augen.
In ihrer Frage lagen die Hoffnung und Sehnsucht nach einem anderen Leben, auf das sie jetzt hoffte.
Michael Schmidt lag schweigend auf dem Rücken und starrte an die weiße hohe Decke in der Luxussuite.
Was war plötzlich mit ihm geschehen. War es die Lust nach einer begehrenswerten exotischen jungen Frau, oder hatte er sich verliebt.
Nein, er konnte sie nicht mit nach Deutschland mitnehmen. Seine Frau und seine Kinder, die er doch so innig liebte, dachte er und sah leidvoll zu ihr hinüber.
Nackt lag sie hautnah neben ihm. Die Spitzen ihrer schwarzen halblangen Haare bedeckten die zartbraune Haut ihrer nackten reizvollen Schultern.
Der unbändige Geruch der Liebe lag noch über ihnen, wie der Schleier des Frühnebels im frischen Morgentau.
Jetzt öffnete Tahlia ihre Augen und sah fragend hinüber zu ihm.
>>Ja, wir werden uns bestimmt wiedersehen. Das verspreche ich dir. Aber wann, das sein wird, kann ich dir nicht sagen. Es gibt so vieles von dem du Nichts weißt, und es ist auch besser so. Denn die Wahrheit könnte unsere Liebe zueinander nicht ertragen.
Bitte frage mich nicht warum! denn ich kann dir keine Antwort darauf geben. <<, sprach er sorgevoll, während ihm ein paar Tränen über die Wangen liefen.
Tahlia legte sich behutsam in seine starken Arme, küsste ihm auf die Wange und sagte;
>>Ich werde auf dich warten mein Prinz. Ich weiß, dass du wieder zu mir kommst. Allah gab mir heute Nacht ein Zeichen, das du der richtige Mann für mich bist. <<
Das Sie zu ihm gekommen war, um ihren terroristischen Auftrag im Namen Allahs zu erfüllen, hatte sie völlig verdrängt nach ihrem Liebesbeweis, den sie soeben aussprach.
Nein, sie war keine Agenten-Hure. Sie war eine gefühlvolle arabische Frau, die im Dschihad überzeugend für den IS. kämpfte, dachte sie, um ihre Ehre vor Allah zu retten.
Draußen vor dem The Ritz-Carton Hotel in Riad war es schon hell geworden. Die ersten warmen Sonnenstrahlen verkündeten, dass der neue Tag begann.
Jetzt erst bemerkte er das sie in einem vornehmen First Clas Hotel eingebucht hatten. Die Suite war Exklusiv mit allem eingerichtet, was das Herz begehrte. Der schöne arabische Stiel der Möbel im Zimmer war nicht zu übersehen.
Komm, wir gehen ins Bad und danach frühstücken wir am Pool, sagte Michael. Das gemeinsame Bad in dem großen Whirlpool wurde zu einem erotisch prickelnden einmaligen Erlebnis für beide.
>>In zwei Stunden geht mein Flieger nach Europa. Kommst du mit zum Gate? <<, fragte Michael etwas traurig, und wartete gespannt auf ihre Antwort.
>>Ja, ich möchte bei dir sein solange du es wünschst! <<, antwortete Tahlia untertänig, und küsste zart liebevoll seinen nackten muskulösen Körper.
Nach einem ausgiebigen köstlichen Frühstück am Pool, standen sie auf und gingen gemeinsam zur Rezeption.
Michael zog sein Smartphone aus seiner Jackentasche heraus um die Hotelrechnung zu begleichen.
Der Rezeptionist sah Tahlia kurz an und sagte freundlich, Danke! mein Herr, ist schon alles erledigt. Wir danken ihnen führ ihren Besuch und wünschen Ihnen weiterhin einen angenehmen Aufenthalt in Riad.
Michael sah Tahlia an und schmunzelte, drückte sie liebevoll an sich heran, bedankte sich bei ihr und gab ihr einen flüchtigen Kuss auf die Wange.
Wenig später gingen sie eng umschlungen sichtlich verliebt durch die Prachtvolle Empfangshalle des fünf Sterne Hotels, stiegen in einen bereitstehendes Autonomes Auto und fuhren zum Flughafen.
Jetzt war es soweit Abschied zu nehmen.
>>Choi, Kleines. Ich komme wieder zu dir zurück! <<, sagte Michael traurig, sah ihr verliebt in die Augen und küsste sie zum Abschied noch einmal leidenschaftlich.
>>Micha, vergiss mich nicht! Ich warte voller Sehnsucht auf dich. <<, flüsterte sie kaum hörbar traurig, während ihr ein paar Tränen auf die Lippen liefen.
Dies waren die letzten Worte von Thalia, als er sie aus seinen Armen verliebt mit schwerem Herzen freigab.
Dann ging er, ohne noch einmal zurückzuschauen, über das Terminal in den Flieger, der für den Abflug, nach Deutschland Flugbereit stand.
Tahlia sah ihm nach, bis sie ihn nicht mehr sah. Dann sah sie hinaus gegen den blauen wolkenlosen Himmel in Richtung Mekka.
>>Ich weiß, dass er bald wiederkommt<<, dachte sie, bevor sie sich umdrehte und die Abflughalle verließ.
Michael Schmidt saß jetzt nachdenklich in der First-Class im Flugzeug während, das selbstfliegende ferngesteuerte Passagier Flugzeug gegen den wolkenlosen klaren blauen Sonnigen Himmel davonflog.
Er sah jetzt auf das Bild von Thalia, das sie ihm vor dem Abflug heimlich zugesteckt hatte. Als er es umdrehte, las er die Adresse von ihr und den Satz, der die innige Liebe zu seiner Frau zerbrach.
„Komm zu mir, bitte! Ich liebe dich sehr. Wir sind füreinander bestimmt“ sah man auf dem Abdruck ihrer reizvollen roten Lippen.
Michael küsste den kräftig roten Kussmund auf dem Bild, schloss die Augen und legte sich im Sitz nach hinten zurück.
Das monotone Geräusch der Flugzeugmotoren ließ ihn nach wenigen Minuten fest einschlafen. Auf seinem Gesicht sah man die großen Sorgen und Ängste seiner Gedanken, die ihn im Unterbewusstsein fest gefangen hielten. Er fühlte die neue unbändige große Sehnsucht nach Tahlia und das Leid der Trennung, von seiner immer noch geliebten Frau Martina.
>>Anschnallen bitte junger Mann, in wenigen Minuten landen wir in Frankfurt! <<, vernahm er die rücksichtsvolle Stimme einer arabischen Stewardess.
>>Oh, sind wir in Frankfurt? <<, fragte Michael erschrocken und sah durch das kleine Flugzeugfenster, über die von einem kräftigen Sommergewitter verhangenen Regenwolken.
Jetzt war er wieder in Frankfurt. Die Vergangenheit hielt ihn fest in seinen Gedanken.
Was sollte er seiner Frau als erstes sagen: „Wir müssen die Villa verkaufen! Oder, ich habe mich verliebt, in eine andere Frau“, dachte er qualvoll, während er die Flughafenhalle über den Personalausgang schnellen Schrittes verlies.
Als er eine halbe Stunde später zu Hause ankam und seine reizvolle Frau nackt im Pool bei gedämpftem Flutlicht der Unterwasserstrahler schwimmen sah, zog er sich nackt aus und stieg zu ihr in das türkis schimmernde klare lauwarme Wasser.
>>Und war es ein Irrtum? <<, fragte sie interessiert, schwamm zu ihm hin und schmiegte ihren reizvollen schlanken leicht von der Sonne gebräunten Körper der sich innig nach Liebe, sehnte an seine Männlichkeit.
>>Ja, mein Liebling. Es ist alles in Ordnung! <<, log Michael ausweichend und küsste ihr flüchtig auf den Mund.
>>Was hast du? Was ist geschehen? Geht es dir nicht gut? <<, wollte sie besorgt wissen und fuhr ihm über sein blondes nasses weiches Haar.
>>Ach weißt du! Der Flug, die Verhandlungen bei der Bank und überhaupt, der ganze Stress. Es war etwas zu viel für mich in Riad. <<, log er gekonnt und befreite sich vorsichtig aus ihrer zärtlichen Umarmung.
Martina Schmidt war einsichtig, wenn ihr Michael des Öfteren abends nach Hause kam und der Liebe, die sie doch auch ersehnte, nicht nachkam.
>>Na ja, dann komme ich heute Nacht zu dir mein Liebling. <<, sagte sie rücksichtsvoll in Erwartung, küsste ihn, und schwamm mit ihm noch eine Weile im herrlichen, eigenen prachtvollen Pool.
Zwei Tage später nahm Michael Schmidt über die E-Mail-Adresse, die er von dem fremden Mann in der VIP-Longe am Flughafen in Riad bekommen hatte, in einem Internetcafé, Kontakt auf.
>>Wer sind Sie? Und was wollen Sie von mir!? <<, stand in der kurzen Nachricht, die er ohne seine Adressangabe absendete. Worauf er 15Minuten wartete und keine Antwort kam.
Doch am selben Abend lag in seiner Computer - Mailbox die Antwort auf die E-Mail-Anfrage. Wo hatten sie seine E-Mail-Adresse her? dachte er besorgt und las die Nachricht auf seinem Bildschirm:
„Guten Tag!
Entschuldigen Sie mein Herr. Es mag sehr unangenehm für sie sein, dass ich Ihre ganzen Bankverhältnisse kenne. Ich bin der Rechtsanwalt des deutschen Notars, der mit ihnen in Riad bei einem Notar, die Auflassungsvormerkung in das Grundbuch zugunsten der arabischen Bank vorlas. Er ist mein Partner und er hat mich beauftragt ihnen zu helfen. Rufen Sie mich an unter der angegebenen Telefonnummer an.
Regards
Abdul Achmed Ampute”.
Michael Schmidt erkannte sofort, dass es eine Telefonnummer von Nigeria war.
So kam es nach einem Telefongespräch, das er heimlich über sein mini Head -Set führte, zu einem Treffen.
Den Verbindungsmann, den er in einem kleinen Kaffee in der Nähe des Frankfurter Hauptbahnhofes traf, stellte sich vor als Geldverwalter von Abdul Achmed Ampute.
Er ließ bestimmend heraushören, Achmed Ampute, besitze eine nigerianische Flugzeuggesellschaft und benötige dringend Informationen über die neuste Flugtechnik, Logistik und Befehle der Algorithmen im Autopiloten einiger Flieger, am Flughafen in Frankfurt.
Danach sagte er zu Michael Schmidt, das 800.000 $, die auf einem Schweizer Nummernkonto deponiert seien, für seine geheimen Informationen zur Verfügung stand.
Das Geld werde ihm je nach Spionagetätigkeit auf ein geheimes Konto einer arabischen Bank in Frankfurt, ausgezahlt.
Dass hinter dem schwarzen Nummernkonto eine afrikanische korrupte Bankkette stand, dessen Verbindung zu dem Netzwerk des islamischen Staates gehörte, wusste Michael Schmidt bis heute noch nicht.
Er bekam wie versprochen von Achmed Ampute pünktlich, das Honorar für die Spionage am Flughafen in Frankfurt ausgezahlt.
Sein Bankkredit bei der arabischen Bank Off International wurde absichtlich nur halbjährlich verlängert, um ihn weiterhin für die Spionage zu erpressen.
Jetzt saß er ratlos, erschüttert von der Wahrheit, alleine vor seinem noch gefüllten Teller beim Abendessen.
Wie sollte er seiner Frau erklären was in den letzten Monaten geschehen war.
Sollte er Kontakt aufnehmen mit Tahlia und aus Deutschland spurlos verschwinden.
War sie überhaupt noch in Riad? Oder war sie längst die Frau einer der 5000 Prinzen, des Herrscherhauses Saudi-Arabiens.
Michael Schmidt hatte es gar nicht richtig wahrgenommen, dass seine Frau vor wenigen Minuten aufstand und in die Küche ging. Seine Tochter Annette saß ebenfalls nicht mehr am Tisch. Nur Daniel harrte verbittert aus und rührte verärgert in seinem kalt gewordenen Abendessen.
>>Darf ich vom Tisch aufstehen? <<, fragte er und schob den noch fast vollen Teller von sich weg auf die Mitte des Tisches.
>>Ja, sicher mein Sohn<<, erwiderte sein Vater nicht bei der Sache, stand auf, lies ihn sitzen und ging in sein Schreibzimmer.
Sofort setzte er sich an seinen Laptop, schaltete ihn ein und nahm Verbindung mit dem Beachhotel Taifukt in Agadir auf. In wenigen Sekunden hatte er die Internetseite des Strandhotels auf seinem Bildschirm. Dass es ein sehr schönes Hotel direkt am lang gezogenen Sandstrand in Agadir war, bemerkte er gar nicht in seiner Aufregung.
Als er sich in den Reservierungsspalte ein locken wollte, sah er, dass das Hotel total ausgebucht war.
Das gibt es doch nicht, dachte er aufgeregt und gab trotzdem eine Suchanfrage mit seinem Namen in den Reservierungsspalt ein.
„Ein Doppelzimmer für vier Personen Halbpension oder zwei Doppelzimmer, für 14 Tage. Reiseantritt am 15.07.2089, gab er als Buchungstermin ein.
Dann drückte er Datenfreigabe. Gleichzeitig ging die Tür von seinem kleinen Schreibzimmer auf. Es war seine Frau Martina. Verführerisch, bezaubernd sah sie aus in ihrem durchsichtigen Negligé, das sie extra für ihn Heute angezogen hatte.
Michael drehte sich auf seinem Drehstuhl um und schaute sie etwas verwundert an.
>>Die Kinder schlafen noch nicht! <<, sagte er entschuldigend, worauf seine Frau den Finger auf den Mund hielt, und die Tür hinter sich abschloss.
Jetzt ging sie langsam auf ihn zu. Ihre langsamen Schritte waren unterstrichen von der Nacktheit ihres reizvollen Körpers, der sichtlich klar unter dem zartblauen Negligé zu erkennen war.
Ja, sie war schön, dachte Michael und verglich sie unbewusst mit seiner heimlichen geliebte, Tahlia.
Wenn sie es wüsste, dass er sie vor wenigen Stunden betrogen hatte, dachte er beschämend und genoss den verführerisch erotischen Augenblick.
Jetzt stand sie unmittelbar vor ihm, bückte sich herunter zu ihm und öffnete ihm langsam seinen Hosengürtel.
Es war die Begierde der sexuellen Lust, die jetzt beide zu dem Unmöglichen trieb. Hastig zogen sie sich gegeneinander aus und vollzogen von der herrlichen Geilheit ihrer Sehnsucht gepackt, in wilder Ektase, den Liebesakt.
Die lustvollen Schreie der sexuellen Begierde hörte man durch das ganze Haus. Immer wieder aufgepeitscht von der Liebe, suchten sie die Bestätigung zu ihrem gemeinsamen Glück in der jahrzehntelangen Ehe.
Seit Jahren hatten sie sich beide nicht mehr so innig intensiv gegeneinander geliebt. War es die Angst vor der Trennung, die sie in sich spürten. Oder wollten sie ihre Liebe gegeneinander bestätigen, auf immer und ewig?
Plötzlich klopfte es an der Tür. Es war Daniel.
>>Mami, ist etwas passiert! Und warum habt ihr das Zimmer abgeschlossen? <<, rief er ängstlich besorgt, nachdem was er vor wenigen Minuten gehört hatte.
>>Nein mein Liebling. Es ist alles in Ordnung. Geh in dein Zimmer. Ich komme gleich zu dir! <<, erwiderte ihm Martina, während sie ihren geliebten Mann noch fest auf ihm sitzend zärtlich in sich spürte.
>>Gut, aber komm bitte noch einmal zu mir! <<, rief Daniel etwas beunruhigend und ging davon.
Michael saß rücklings auf dem Bürostuhl zum Bildschirm. Jetzt sah Martina den Text unter dem Bild des Swimmingpools in der Hotelanlage in Agadir, Marokko.
„Die Zimmerbuchung ist reserviert für sie Herr Schmidt. Wir bitten Sie nur noch um eine Bestätigung“ stand unter der Bestätigungsaufforderung.
>>Sag nur! du hast Urlaub gebucht für uns!?<<, fragte sie und sah ihren Mann freudestrahlend an.
Michael Schmidt wusste im ersten Augenblick nicht, was er antworten sollte.
Langsam drehte er sich mit Martina auf dem Drehstuhl um, und las den Text.
Er hatte es geahnt. Man hatte im Taifukt-Hotel in Marokko auf seine Buchung schon gewartet.
War das möglich? dachte er. Seine Computer Daten wurden überwacht und gehackt, das wurde ihm soeben Bewusst.
>>Ja, mein Liebling. Es sollte eine Überraschung für euch werden. Übermorgen fliegen wir nach Agadir. Wir werden Moschen, prunkvolle Paläste und ehemalige Königstätten in Marrakesch und Oasen in der Wüste besuchen. An dem lang gezogenen weisen Sandstrand in der Badebucht von Agadir werden wir am Atlantik, spazieren gehen.
Die Kinder können den Strand genießen, während wir zwei auf einer Strandliege uns entspannen, von dem Nachtleben in den bezaubernden Bars und Diskotheken. <<, antwortete Michael, und bestätigte die Buchung mit einem Mausklick, ohne zu wissen, wie sie zustande kam.
>>Ich habe es doch gleich gewusst. Schon am Abendtisch bemerkte ich, dass Du uns etwas verheimlichst. Ich dachte schon an eine unangenehme Nachricht., lies ihn seine Frau erleichtert wissen.
Als sie bemerkte, dass er nicht gleich Antwort gab, fragte sie: >>Oder gibt es doch etwas, was ich wissen sollte? <<
>>Ach, sie wollten mir am Flughafen keinen Urlaub geben<<, log er, um die Wahrheit geschickt zu vertuschen.
Als er sie aus seinen Armen frei geben wollte, ließ sie ihn erneut ihre erotische Weiblichkeit spüren.
>>Noch ein wenig. Es war lange nicht so schön wie heute<<, flüsterte sie, sah im in die Augen, und genoss die Innigkeit der beiden Körper.
Plötzlich klopfte es erneut vorsichtig leicht an der Tür. Es war Annette. Sie hatte die Liebesbezeugung auch wahrgenommen und wollte nachdem Daniel ihr keine Ruhe lies, doch einmal nach dem Rechten sehen.
>>Hört ihr mich? <<, rief sie jetzt zögernd hemmungsvoll.
>>Ja wir kommen gleich! <<, antworteten beide gleichzeitig.
Martina lächelte und gab ihren Michael aus ihrer liebevollen Umarmung frei.
>>Oh seid ihr blöd! <<, hörten sie die leise Stimme von Annette, die davon ging.
Michael Schmidt war jetzt zufrieden mit sich und wartete ab was in den nächsten Tagen geschah.
*
Salt Lake City.
Nicht weit von Salt Lag City im US-Bundesstaat Utah, direkt am großen Salzsee in dem kleinen Ort Little Mountain, ging der 42-jährige William Müller wie jeden Morgen an seine Postbox.
William war ein junger Mann. Ein sportlicher dunkelbrauner Haut Typ, und einer stattlichen Größe von 1,86 m.
Sein braunes volles Haar, hatte er straff nach hinten gekämmt und zu einem Zopf gebunden. Er war einer der besonderen
Erdenbürger, Ende des einundzwanzigsten Jahrhunderts. Ein Cyborg.
Ein menschliches Mischwesen aus lebendigem Organismus, mit künstlicher Intelligenz.
In Plum Island Miami, einer US-amerikanischen Insel im Atlantik, hatte er sich im Hochsicherheits-Forschungszentrum für biologische KI. einer Gehirn - Operation unterzogen.
In einer unterirdischen geheimen Kommandozentrale im selben Gebäude mit großem OP -Zentrum und Forschungslabor für Atomare, Biologische, Chemische Kampfstoffe, wurden die notwendigen Vorbereitungen für einen Atom Krieg vorbereitet.
Nach wochenlangen Voruntersuchungen auf körperliche und Geistige Tauglichkeit, bekam William Müller einen Quanten Nano Computer Mini-CIP in Stecknadel Größe in sein Gehirn eingepflanzt, der mit einzelnen biologischen Gehirnregionen kommunizierte. Über winzige Elektroden, feiner als ein Haar, ist sein Nano - Processor Millionen von einzelnen Synapsen über ein Magnetfeld, mit der Gehirnmasse verbunden.
Das kaum messbares Magnetfeld überwacht im Inneren des Gehirns die Algorithmen die ständig anstehen.
Millionen Befehle tauscht das Gehirn in einer Nanosekunde mit der Außenwelt des Cyborgs aus.
Eine Verschränkung mit einem anderen Cyborg oder Quanten Computer ist weltweit möglich.
Mit seiner eigenen Sprache kann er seine Nano Quanten Bits, durch Befehle in seinem Gehirn steuern, sowie den Algorithmus beeinflussen.
Ein zweiter Nano Processor Chip wurde zur Sicherheit bei Ausfall seines Gehirn-Processors zur Datensicherung auf der rechten Seite seiner Brust implantiert. Auch mit seiner hoch technisch entwickelten Armwatsch, kann er sein Gehirn mit der KI. programmieren.
William Miller war durch die OP. zu einem hoch intelligenten Übermenschen manipuliert geworden.
Seine Konzentration und Leistungsfähigkeit, nicht nur Privat, sondern auch für militärische Zwecke, war von sehr großem Nutzen für sein Land Amerika.
Es wird ein herrlicher Sommertag werden, dachte er und schaute über die Weite des Quadratkilometer großen Salzsee, in die mächtigen schneebedeckten herrlichen Gebirgszüge der Rocky Mountains.
In der kleinen Stadt Odegen, nicht weit von seinem Wohnort, hatte er vor einigen Jahren an der Weber-State-Universität eine Anstellung in der Forschung für Raumfahrt bekommen.
Auch hatte er berufliche Verbindungen zum Höchstsicherheits- Forschungszentrum Plum Island, auf der US - Amerikanischen Insel im Atlantik, nicht weit von Miami.
Seit mehreren Jahren wurden in einem großen Versuchslabor Experimente zur biologischen Kriegführung durchgeführt. Biologische Chemische Kampfstoffe, sowie Cyborgs OPs (ein Mischwesen aus Lebendigem Organismus und Maschine.)
Mit künstlicher Intelligenz, in einem unterirdischen OP -Trakt manipuliert.
In einem gesonderten Forschungslabor wurden biochemische Experimente an Tieren durchgeführt.
Die kleine Insel ist nur über das Wasser oder durch die Luft erreichbar. Mit einer Länge von 4,6 km, Breite von 1,6 km, und einer Fläche von 3,4 Quadratkilometer. Die Insel ist unbewohnt.
Little Mounton im Staate Uta, war der Ort, den William Miller nach seiner Dr. Arbeit der Biologie, sich damals ausgesucht hatte, um sein Leben neu zu ordnen, und streng nach dem fundamentalistischen Glauben der Mormonen- Kirche zu leben.
Wann war es endlich so weit, dachte er, und öffnete die Klappe seiner Brief-Box vor seinem kleinen schönen Anwesen.
In der Luft roch es jetzt im Sommer nach Kräutern, Rosen, Lavendel und Blumen aus seinem mit viel Grün angelegten Garten.
Nur ein Brief lag in seiner Post - Books. Mit Freude nahm er ihn heraus und drehte das Kuvert auf die Rückseite. Wie er wusste, war auch kein Absender angegeben.
Ja, es musste der geheimnisvolle Brief sein, auf den er seit Tagen sehnsuchtsvoll gewartet hatte.
Neugierig drehte er ihn wieder auf die Vorderseite, um auf den Poststempel der Briefmarke zu sehen. In Kirdland, Ohio war er abgestempelt.
Vorsichtig sich umschauend, dass ihn niemand beobachtete, knöpfte er sein kurzärmliges rotfarbenes Farmerhemd auf und steckte den kleinen Brief an seine Brust.
Dass seine 33-jährige gutaussehende Frau Jessi in seinem kleinen Farmerholzhaus hinter dem Vorhang am Küchenfenster stand und ihn heimlich beobachtete, bemerkte er nicht.
Sie kannte ihren Lebensgefährten bestens. Er hatte sich in den letzten Wochen sehr verändert. Seit Tagen rannte er öfter am Tag an die Postbox.
Sie wusste nicht! Das ihr Ehemann ein fundamentalistischer Patriarchat der Mormonen Kirche Jesu-Christi-der-Heiligen- der-letzten-Tage (HTL).
Er lebte streng nach den wahren Geboten seines Gottes, die durch seine Kirche gelehrt wurde.
In der Polygamie, ein Bestandteil zur schnellen Verbreiterung der HTL-Kirche in aller Welt, sah er die Erfüllung seines Daseins.
So hatte er 18 Kinder gezeugt mit fünf Frauen. Jessi war seine sechste Frau. Sie war 9 Jahre jünger als er und bekam in den nächsten Tagen ihr drittes Kind von ihm.
>>Es wird ein Machtkampf der Weltreligionen geben. Und danach werden die Mormonen die Weltreligionen bestimmen.
Hass und Gewalt wird herrschen und die Menschen werden sich gegenseitig abschlachten. <<, sagte er gestern Abend zu seiner Frau. Als er ihr ankündigte, in den nächsten Tagen auf einem Kongress, einer neu gegründeten Sekte, in Jefferson-City, in Missouri einen Vortrag zu halten. Dass es nur ein Vorwand war, um irgendwo auf der Erde seinen letzten Auftrag, der für ihn von Gott kam, auszuführen, wusste seine Frau Jessi nicht.
Er war überzeugt von der göttlichen Mission den Lauf der menschlichen Geschichte ändern zu müssen.
Eilig ging William Müller jetzt hinter sein Farmerhaus in die vom Grün dicht bewachsene Gartenlaube, nahm den Brief an seiner Brust hervor und öffnete ihn.
Ein bunt zwitschernder Vogel in einem Korallenstrauch hatte sein Singen eingestellt und sah ihm aufmerksam zu.
William Müller sah sofort den geheimen Pin - Cod. Dass es seine Pin Nr. für sein Flugticket war, wusste nur er.
Noch einmal durch das Dickicht der Kletterpflanzen sich umschauend im Garten, dass ihn niemand beobachtete, las er weiter. Weitere Informationen bekommen Sie bei der Ankunft am Flughafen, Ankunftshalle B 2 am Infostand der American-Airlines“, stand auf der mit PC geschriebenen Nachricht. Das Ziel seines außer gewöhnlichen Fluges wusste er noch nicht. Doch Ihm war Bewusst, dass er in diesem Augenblick ein Terrorist des IS. wurde.
Jetzt sah er auf die Datumsanzeige seiner Hi Tech Armwatsch.
9. Juni 2089, zeigte die Digitalanzeige an.
Also hatte er noch ein paar Tage Zeit, um seine Vorbereitungen zu treffen.
Nachdem er die kurze Nachricht gelesen hatte und die Geheim-Nummer in seine hoch technisch programmierte Armwatch gesprochen hatte, nahm er sein Feuerzeug und verbrannte die Nachricht mit dem Kuvert.
Auch wurde die Nachricht gleichzeitig in seinem Nano Chip im Gehirn gespeichert. Die Nachricht konnte er zu jeder Zeit über seine Gedanken oder auch Manuell abrufen.
Jetzt hatte er alle Spuren seines Auftraggebers beseitigt. Entspannt legte er sich mit geschlossenen Augen auf seiner Sitzbank in die Wärme der Sonnenstrahlen, die das Dickicht der Gartenwicken durchbrachen.
Seine zufriedenen Gesichtszüge und das Lächeln auf seinen Lippen ließen erkennen, dass er jetzt in eine Traumwelt der Todessehnsucht eingetreten war. Er glaubte fest daran, dass Arbeit, Reichtum, Sexualität und Macht der Menschheit, nur im Jenseits eine Fortsetzung fanden.
Der große Wunsch im Paradies der Sehnsucht seine sexuellen Wünsche und Träume auszuleben, bestimmten den für Ihn schönen Augenblick.
>>Hallo William! Hier bist du! Ich habe dich überall im Haus gesucht. <<, log seine Frau Jessi, die unbemerkt gekommen war, und schon eine Weile vor ihm stand. Auch die verbrannte Asche am Boden hatte sie längst gesehen.
>>Ach du bist es!? <<, antwortete er überrascht erschrocken und setzte sich umsehend nach der gelöschten Feuerstelle von der Gartenbank auf.
>>Hast du etwas zu verbergen? <<, fragte sie spontan, um seine Ehrlichkeit zu prüfen.
>>Nein, nein! Wieso, sollte ich dir etwas verheimlichen. <<, erwiderte er, stand auf und stellte sich mit dem Fuß auf die Asche des verbrannten Briefes.
Dann bat er sie, sich mit ihm eine Weile auf die Gartenbank zu setzen. Das seine Frau ihn schon seit er in den Garten kam, beobachtet hatte, ahnte er nicht.
Jessi Rulon ging zwei Schritte auf ihren Mann zu, griff ihm ohne Ankündigung in das aufgeknöpfte Hemd an seine Brust um nach dem geheimnisvollen Brief zu sehen.
Lass, dass! sagte er.
Jessi bemerkte zwar den gefährlichen Unterton, der in seiner Drohung lag, doch sie wollte wissen, was auf der Nachricht stand.
>>Geh sofort ins Haus und versorg die Kinder! <<, befahl er und schubste sie mit einem gewaltigen Stoß aus der Gartenlaube auf den Rasen. Weinend lief Jessi Rulon davon. So hatte sie ihren Mann noch nie erlebt.
Mit dieser unvorhersehbaren Situation hatte William Müller nicht gerechnet. Hilfesuchend sah er hoch in den blauen wolkenlosen Himmel. Es war das sichtliche Zeichen, das er mit seinem Gott Verbindung aufnahm. Seine Gedanken waren jetzt in die Finsternis des Bösen eingetaucht.
>>Sag mir, ob ich Sie töten soll? <<, flüsterte er leise kaum hörbar vor sich hin. Dabei dachte er an die letzten Worte eines Propheten der sagte; „Die Gottlosen werden vom Erdboden gefegt und die Frauen müssen alleine zurückbleiben."
William Müller hatte soeben in seinen Gedanken eine grausame Entscheidung getroffen.
Langsamen Schrittes ging er durch seinen wunderschönen Garten, den er erst im Frühjahr mit bunten Blumen und grünen Sträuchern in mühevoller Arbeit angelegt hatte.
Als er über die Terrasse in das Wohnzimmer seines Hauses kam, sah er, dass seine Frau weinend am Wohnzimmertisch saß.
>>Du wirst es niemand erzählen! Nicht wahr!? Kein Wort! Auch zu den Kindern nicht! <<, befahl er schroff.
Jessi Rulon sah auf, wischte mit dem Handrücken ihre Tränen aus den Augen und fragte: >>Was willst du! Was hast Du vor?
Sag es mir es?! Ich bin doch deine Frau <<, flehte sie ihn bittend, bestimmend, auffordernd an.
William Müller ging zu ihr, stellte sich hinter sie und streichelte ihr mit der Hand sanft über ihr hellblondes kurzes Haar.
Jetzt ging im Flur die Eingangstür auf.
>>Wo seid ihr? Anita kommt etwas später aus der Schule! <<, rief Ron, sein achtjähriger Sohn froh gelaunt.
>>Hier mein Liebling, im Wohnzimmer. Komm und erzähl wie dein Schultag war. <<, erwiderte seine Mutter und nahm ihre Kraft zusammen, die sie besaß, um das furchtbar Geschehene zu vertuschen.
Als Ron ins Wohnzimmer kam, saß William Müller, wie des Öfteren, wenn er seinen freien Arbeitstag hatte, auf der Eckbank und las die Tageszeitung. Jessi Rulon nahm ihren kleinen schwarzhaarigen Jungen auf den Schoß und streichelte ihm liebevoll über die Wange.
>>Wir fahren am Sonntag nach Salt Lake City in die Kirche. <<, verkündete William als sei nichts geschehen und sah dabei seinen geliebten Sohn an.
>>Oh ja! Ich freue mich riesig darauf. Und danach machen wir auf dem grünen Rasen vor unserer Kirche Picknick.
Vielleicht ist Onkel Bernard und Tante Erika mit Christine auch im Gottesdienst! <<, erwiderte der Junge freudig.
Für die Familie war es ein besonderer Tag, wenn sie einmal im Monat in die über siebzig Kilometer entfernte Hauptstadt Utahs fuhren. Es war etwas Besonderes für sie, den Gottesdienst in dem Haupttempel der Mormonenkirche beizuwohnen.
Die gewaltigen Türme des Tempels ragten weit in den Himmel und zeigten die Macht der Religion, die sie vertrat.
Von weit her kamen die Gläubigen gereist, um zusammen zu sein und ihren Glauben zu bekunden.
Das gemeinsame Picknick der Gläubigen bei schönem Wetter vor dem Tempel auf der großen Rasenfläche war ein Erlebnis, das man nicht so schnell vergaß.
Jetzt kam auch Anita, die Tochter über die Gartenterrasse herein. Sie stellte ihre Schultasche ab, ging zu ihrem Vater an die Eckbank und setzte sich ganz nah neben ihn.
William Müller kannte seine Tochter. Wenn sie zu ihm kam und sich an ihn heran kuschelte, kam kurz darauf eine wichtige Frage von ihr.
>>Na, was bedrückt dich, frag schon! <<, fragte ihr Vater liebevoll und nahm sie schützend in seine kräftigen muskulösen gebräunten Arme.
>>Sie möchte für 14 Tage mit ihrer Schulklasse nach Miami Beach fliegen, und das Holocaust Memorial besichtigen! <<, kam ihr Bruder Ron ihr zuvor.
>>Oh Mann, bist du Grass! <<, erwiderte Anita verärgert darüber, dass ihr Ron zuvorgekommen war.
>>Na, sag schon! Was hat die Schule für eine Reise geplant? <<, mischte sich Jessi Rulon in das Gespräch ein, um mehr über die Schulreise zu erfahren.
>>Es soll eine Flugreise zum Abschluss des Schuljahres sein. Nächstes Jahr trennt sich unsere Schulklasse und ein Teil meiner Mitschüler geht auf das College. Wir wären sicher untergebracht in einem Landschulheim in Fort Lauderdale.
Und ein Besuch im Everglades-Nationalpark ist auch geplant.
Oh, wäre das schön, wenn ich auch an der Reise teilnehmen dürfte! <<, schwärmte Anita Hoffnungsvoll.
>>Und was kostet die Reise? <<, fragte ihre Mutter und sah dabei ihren Mann an.
>>836 $. Aber es wäre schon alles mit inbegriffen. Auch die Anreise mit dem Flugzeug, zu den Everglades. <<, merkte Anita hoffnungsvoll an und sah bittend ihren Vater an.
William Müller wusste, dass es der letzte Wunsch war, den er seiner Tochter erfüllen konnte.
>>Ja, selbstverständlich darfst du an der Reise teilnehmen. <<, antwortete er bestimmend mit ernstem Blick, ohne auf die Entscheidung seiner Frau zu warten.
In überschwänglicher Freude gab sie ihrem Vater einen Kuss auf die Wange und sprang auf von der Eckbank auf.
Dann schaute sie hinüber zu ihrer Mutter, die mit bedenklicher Mine an ihrer Freude nicht teilnahm.
Anita war ein sehr weltoffenes attraktives heranwachsendes Mädchen. Doch der mormonischen Religion war sie nicht so angetan. Sie hielt nicht viel von den religiösen Erlässen, wie zum Beispiel, dass Frauen und Mädchen lange Kleider tragen sollten, auch bei heißen Tagen. Heimlich ließ sie sich von ihren Freunden, wenn es in der Schule zum Schwimmunterricht ging einen Badeanzug ausleihen. Ihre Mutter wusste um ihre Heimlichkeiten und verschwieg es vor ihrem Mann.
>>Und wir? Wo fahren wir hin? Wenn nächste Woche die Ferien beginnen? <<, wollte Ron enttäuscht von seinem Vater wissen.
William Müller ging nicht auf die Frage seines Sohnes ein, stand auf und ging ganz abwesend in seinen Gedanken, in den Garten. Denn sein bevorstehender Tod war ihm jetzt bewusst.
Anita war überglücklich, dass sie an der Flugreise teilnehmen durfte. Schnell sprang sie davon und verkündete, dass sie jetzt ihre Freundin anrufen wollte. Danach verließ sie gut gelaunt das Wohnzimmer.
>>Wir werden mal sehen, vielleicht fahren wir zu Tante Erika nach Orem an den Utah See für ein paar Tage<<, tröstete Jessi Rulon ihren enttäuschten Sohn.
>>Und am nächsten Wochenende fahren wir nach Salt Lake City, das ist versprochen! <<, erwiderte Ron versöhnt darauf.
Als seine Mutter ihm zunickte, rutschte er von ihrem Schoß und sprang hinaus in den Garten, um es seinem Vater zu verkünden.
Jessi Rulon saß jetzt alleine in der Essecke. Ja, sie hatte Angst vor den nächsten Tagen, die auf sie und ihre Familie zukamen.
Was sollte sie tun? Wie konnte sie ihren geliebten William von seinem für sie unbekannten, Vorhaben zurückhalten. Sie ahnte nichts Gutes. War es das Ende ihrer großen Liebe zu William, dachte sie in seelischem Schmerz und schaute hinaus in den Garten, wo ihr geliebter Mann in der Sonne auf dem saftig grünen Rasen lag.
War es der Wille Gottes, dass ihre Familie zerbrach wie ein Kartenhaus?
Nein, das konnte nicht sein. Es war der Mensch selbst, der sich ein Götzenbild schuf, um seinem satanistischen Wahn zu bestätigen.
Traurig stand sie auf von ihrem Platz und ging in die Küche um das Mittagessen für ihre soeben zerbrochene bisher immer intakte Familie vorzubereiten.
Drei Tage später war es soweit nach Salt Lake City zu fahren, um den Sonntagsgottesdienst in dem großen Mormonentempel zu feiern. Jessi Rulon stand am Wohnzimmerfenster und sah hinaus wie ihr Mann das Autonome Auto aus der Garage fuhr.
Gestern Abend hatte sie noch einmal versucht mit ihm über sein geheimes Vorhaben zu reden. Schon im Ansatz ihrer Frage nach dem Warum? gab er ihr eindeutig zu verstehen:
>>Er habe eine Offenbarung empfangen in der ihm der Herr, sein Gott empfohlen habe die ungläubigen, zu töten." <<
Jessi Rulon dachte, dass es ein Hirngespinst der menschlichen Wahrnehmung war, das ihn fest in seinem Geist gefangen hielt.
>>Ja, du musst das verstehen. Es ist ein klarer Befehl von Gott den ich ausführen muss <<, glaubte er.
>>Nein rede nicht weiter. Ich möchte es nicht wissen was Du vor hast<<, unterbrach sie ihn gestern Abend ängstlich und verließ das gemeinsame Schlafzimmer.
Es war das erste Mal, dass sie getrennt voneinander schliefen seit ihrer Ehe. Wortlos hatten sie heute Morgen gemeinsam mit den Kindern gefrühstückt.
Als Anita es bemerkte, fragte sie ihre Mutter, warum sie so traurig sei. Worauf sie keine Antwort bekam und ihren Vater ansah.
>>Ach, Mutter geht es heute nicht gut. Spätestens in Kayswille auf der Raststätte geht es ihr wieder besser! <<, antwortete er entschuldigend, um die traurige Stimmung aufzuheben. Dann verlies er das Haus und ging zu seinem Auto.
>>Jessi kommst du? Wir wollen abfahren! <<, sagte William, der wieder unbemerkt ins Haus gekommen war und in der Tür zum Flur stand.
Als ihm seine Frau keine Antwort gab, ging er hinaus und setzte sich in sein selbstfahrenden Ford Winstar. Die Kinder saßen schon hinten im Wagen zur Abfahrt bereit.
Oh, Gott den selbstfahrenden Land Rover. der auch fliegen konnte, hatten sie erst vor drei Monaten auf Raten gekauft.
Wer sollte ihn bezahlen, wenn William nicht mehr zurückkam. Und wie sollte es weitergehen? Das noch verschuldete Haus, die Kinder.
Was soll ich zu Ihnen sagen, wenn ihr Vater nicht mehr zurückkam, dachte Jessi und stand kreidebleich depressiv hinter dem Vorhang in der Küche.
Durch das Hupen ihres Mannes und das Rufen ihrer Kinder wurde sie aus den schrecklichen Gedanken in die Wirklichkeit zurückgeholt.
Eilig nahm sie ihre Handtasche, die sie sich bereitgestellt hatte, und verließ das Haus. Völlig durcheinander in ihren wirren Gedanken, ging sie zu dem bereitstehenden Wagen und stieg ein. William Müller hatte eine stimmungsvolle Musik in seinem Hi Tech Radio durch einen Sprachbefehl gestartet.
Auch ihre Kinder hinten auf dem Rücksitz waren jetzt fröhlich gestimmt und erzählten munter darauf los.
Nach einer kurzen Fahrzeit war Jessi Rulon vor Erschöpfung in einen tiefen depressiven Schlaf gefallen. Was um sie geschah nahm sie gar nicht mehr wahr. Laufend zuckte ihr Körper ruckartig in sich zusammen.
William Müller bemerkte es und fuhr trotzdem die ganze Anfahrt nach Salt Lake City ohne einen Aufenthalt durch.
Wenige Minuten vor dem Ziel wurde Jessi Rulon von ihren Kindern aus ihrem dramatisch grausamen Traum aufgeweckt.
>>Mami wir sind da! Wach auf! <<, sagte Anita, wobei Ron seiner Mutter leicht auf die Schulter klopfte.
Sehr erschrocken sah sie sich orientierungslos um. Ihre ersten Gedanken waren bei einem schweren Verkehrsunfall.
Sich aufbäumend die Hände weit nach vorne gestreckt an die Windschutzscheibe, stieß sie einen heftigen Angstschrei aus.
>>Mami was ist? <<, rief Anita ängstlich, als sie es sah.
Jetzt bemerkte Jessi Rulon, dass sie sich in ihrem Autonomen Auto befand. Sie saß mit dem Körper nach vorne gebeugt, fest angeschnallt auf dem Sitz. Langsam hob sie ihren Kopf und ließ sich nach hinten in den Sitz zurückfallen. Auf ihrer Stirn stand der kalte Angstschweiß.
>>Oh Gott Kinder, ich habe soeben schlecht geträumt<<, log sie um ihr Verhalten zu begründen.
>>Schau da ist unsere schöne Kirche<<, bemerkte Ron ganz aufgeregt freudig.
Jetzt sahen sie von weitem den prachtvollen Mormonentempel. Sehr viele Gläubige hatten sich vor der Kirche versammelt, um in den feierlichen Gottesdienst zu gehen.
Heute war ein besonderer Tag für die Mormonen, der Kirche Jesu Christi, der Heiligen, der letzten Tage.
Der Tabernakel Mormonen Chor mit seinen 325 Stimmen sollte den Gottesdienst festlich begleiten.
Ein herrliches sommerliches Wetter und der wohltuende Duft der Natur lies die Fahrt zu einem Erlebnis werden.
>>Seht da drüben vor der Kirche an dem Ginsterstrauch, stehen Onkel Bernard, Tante Erika und Christine. <<, sagte Anita freudig und deutete in die Richtung wo sie sie sah.
Ron hüpfte vor lauter Freude ungeduldig auf dem Rücksitz auf und ab.
>>Ja Kinder, sie sind da<<, freute sich Jessi Rulon erleichtert, als sie ihre Verwandten erblickte.
William Müller sah kurz hinüber zu ihr. Seine Blicke ließen ahnen, was er sagen wollte.
>>Ja, wir reden nicht mehr darüber. Wir wollen froh sein und den herrlichen Sommertag, den uns unser Herrgott geschenkt hat, gemeinsam verbringen. <<, antwortete seine Frau.
Kaum hatte der Wagen angehalten, sprangen auch schon die Kinder heraus und liefen eilig zu Onkel, Tante und Cousine.
Jessi Rulon schaute hinüber zu ihrem Mann. Ihre Augen waren voller Tränen. Jetzt nahm sie seine Hand und beugte sich zu ihm hinüber.
>>Ich liebe dich sehr William, bleib hier bei mir in Amerika und lass uns nicht alleine in Utah zurück. Ich habe große Angst. <<, flüsterte sie ihm zu, schloss die Augen und küsste ihm gefühlvoll auf seine Lippen.
William erwiderte ihre Liebe und drückte sie gefühlvoll ganz fest an sich heran.
>>Wir müssen zu Bernard und Erika. gehen, denn sie warten auf uns! <<, antwortete William auf ihre hoffnungsvolle Frage und gab sie behutsam aus seinen Armen frei.
Bevor sie zu ihren Verwanden gingen, sah William Müller noch einmal seine Frau an und sagte wehmütig: >>Lass uns mit den Kindern einen schönen Tag erleben. Es könnte unser letzter Tag sein mit ihnen. <<
Von diesem Augenblick an war der beginnende Tag von einer traurigen Fröhlichkeit überschadet wie nie zuvor, wenn sie in Salt Lake City in der Kirche waren.
Nachdem ereignisreichen, feierlichen Festgottesdienst trafen sie sich mit ihren Verwandten und Freunden zum Picknick, auf dem prachtvollen Rasen vor dem Mormonentempel.
Unter blühenden, grünen Bäumen und Sträuchern genossen sie die ihnen verbleibende kostbare Zeit ihres Lebens., in der bisher glücklichen Familie.
William Müller suchte noch einmal während des Gottesdienstes die spirituelle Nähe zu seinem Gott, um seinen Auftrag, den er sich selbst gegeben hatte, von ihm bestätigen zu lassen.
Gemeinsam besuchte die bisher glückliche Familie nach dem Picknick ein Eiskaffee in der Stadt und fuhren in den herrlichen Weltbekannten Stadtpark am Rande der City.
Erst spät am Abend flogen sie mit ihrem Hi Tech Autonomen Auto zurück nach Salt Lake City, in ihr schönes Zuhause am großen Salzsee.
Was niemand in der kleinen Familie bemerkt hatte. Jessi Rulon hatte ihre Schwägerin Erika eine Nachricht zugesteckt.
Als William Müller gegen 23:00 Uhr vor ihrem kleinen prachtvollen Holzhaus landete, schliefen die Kinder hinten im Wagen. Beide stiegen sie wortlos aus dem Wagen. Jessi nahm ihre noch halb schlafende Tochter in den Arm und ging voraus in das Haus.
William Miller nahm seinen schlafenden Sohn vorsichtig vom Rücksitz in seine kräftigen Arme. Dann schloss er mit einem Sprachbefehl die Tür seines Wagens.
Überlegend stand er jetzt vor seinem autonomen Land Rover und schaute ehrfürchtig hoch in die unendliche Weite, des Sternen bedeckten Himmels des Universums.
Der volle Mond stand an diesem herrlichen Abend hell am Firmament Für den extrem fundamentalistischen Mormonen William Müller war dies der schönste Augenblick seines religiösen Lebens. Sich umschauend, suchte er in der hellen Mondnacht die Schönheiten der Natur im Einvernehmen mit seinem Gott.
Eingebettet in dem reizvollen Tal der Wasatch lag der große Salzsee in prachtvollem Mondlicht vor ihm.
Draußen auf dem großen See fuhr ein Schiff hell erleuchtet mit bunten Lichterketten geschmückt über das ruhige Wasser, des großen Sees. Eine leichte Prise Ostwind trug jetzt den Klang der Tanzmusik von Bord des Schiffes bis herüber zu ihm.
„Waren dies die Tränen des Glücks oder der Ausdruck seines seelischen Zustandes, den er in diesem Augenblick nach außen brachte.
Oder war es der Schmerz, der ihn quälte, weil er Abschied nehmen musste von all den wertvollen Dingen, die er liebte, auf dieser irdischen Welt", fragte er sich.
>>Papa mir ist kalt<<, vernahm er plötzlich die Stimme von Ron, der aus dem Schlaf aufgewacht war.
>>Ja wir sind zu Hause mein Sohn. Ich bringe dich hinein in unser gemeinsames Heim. <<, erwiderte er leise, streichelt ihm liebevoll über sein Haar, küsste ihn vorsichtig und ging in sein sehr schönes Haus.
Seine bittersüßen Tränen und das Leid, das er in diesem Augenblick in sich spürte, sah nur der wahre Gott, der mit dem erfundenen Glauben der Menschheit, nichts zu tun hatte.
*
Frankfurt Airport
Drückende feuchte Schwüle bestimmte die Atmosphäre in der Abflughalle am Frankfurter Airport. Vor einer Stunde war ein Wolkenbruch über die Großstadt herniedergegangen.
Die heiße Sonne hatte sich wieder durchgesetzt und lies das Thermometer auf die 30-Grad-Marke klettern.
Hunderte Fluggäste warteten genervt auf das Einchecken ihres Reisegepäcks.
Auch Achmed El-amin stand ungeduldig zur Reisgepäckabgabe nach Agadir in einer langen Schlange eingereiht und wartete auf seine Abfertigung.
Ohne Probleme bekam er acht Tage Urlaub von seinem Chef, um in seine Heimat zu fliegen.
Nicht weit von ihm in der Wartehalle, am Gate B 4, saß Michael Schmidt mit seiner Frau Martina und den zwei Kindern. Sie warteten auf das Einsteigen in das Flugzeug, das auch Achmed El-amin gebucht hatte.
>>Oh, ich freue mich riesig auf die 14 Tage Urlaub, die wir endlich einmal gemeinsam verbringen. <<, sagte Martina Schmidt, schmiegte sich an ihren Mann und sah ihm tief in die blauen Augen. Ja, sie war glücklich mit ihm und den Kindern, in all den Jahren, die sie zusammen waren. Immer öfter dachte sie in den letzten Monaten daran, dass diese schöne Zeit einmal durch ein schicksalhaftes Ereignis zu Ende ging. Sie spürte jetzt innerlich die Gefahr, die auf sie und ihre Familie zukam.
>>Liebst du mich noch? <<, fragte sie, nachdem sie bemerkte, dass ihr Mann nicht an ihrer Freude teilnahm und sehr nervös sich verhielt.
>>Warum nicht! Wieso? Und weshalb fragst du mich so merkwürdige Dinge. Du weißt doch der Stress in der Firma und überhaupt. Du hast doch keine Begründung für dein Mistrauen. <<, erwiderte er ungehalten, aufgeregt in seiner Angst vor dem Ungewissen, das ihn in Marokko erwartete.
>>Ach, ich mein ja nur. Entschuldige meine blöde Frage. <<, sagte Martina enttäuscht nach seiner abweisenden Antwort.
Daniel und Annette saßen neben ihnen in der Sitzreihe. Sie hatten das Gespräch ihrer Eltern gar nicht bemerkt. In froher Urlaubsstimmung kicherten sie und tranken ihren Orangensaft, den sie sich im Duty-free-Shop vor dem Abflug gekauft hatten.
Jetzt kam auch schon die Stewardess und öffnete die Gangway zum Einstieg in das bereitstehende ferngesteuerte Flugzeug.
>>Oh unser Flieger ist Supergeil! <<, rief der kleine Daniel laut und rannte an die Glasscheibe.
Er sah die Passagiermaschine der Lufthansa, die bereit stand, um die Fluggäste nach Marokko aufzunehmen.
>>Komm schon, wir müssen einsteigen! <<, rief ihm sein Vater genervt zu, stand auf, nahm das Handgepäck und ging schnellen Schrittes voraus zur Ticketkontrolle.
Jetzt sah er Achmed El-amin, der etwas abseits der drängelnden Fluggäste stand und abwartete bis er ungehindert einchecken konnte.
>>Den dunklen Typen auf der Seite hinter uns. Den kenn ich, woher weiß ich nicht. <<, sprach Michael Schmidt leise und hielt die Tickets zum Abriss der Stewardess hin.
>>Wer? wen! kennst du? <<, fragte Martina während sie über die Gangway in den Flieger einstiegen.
>>Den Mann, der etwas abseits hinter uns stand als wir durch die Ticketkontrolle gingen. <<
Wenige Minuten später hatten sie ihre Sitzplätze eingenommen.
Das hinter ihnen die achtundzwanzigjährige Hauptkommissarin Janet Frischmann Platz genommen hatte, wussten sie nicht.
Das BKA in Wiesbaden hatte vor 14 Tagen einen Hinweis von dem Geheimdienst CIA bekommen, das Michael Schmidt mit großer Wahrscheinlichkeit in Verbindung mit dem IS in Syrien steht. Durch einen Telefonanruf einer Splittergruppe, die sich vom IS distanziert hatte, erhielt man den wichtigen anonymen Hinweis.
Die 1,78 Meter große schwarzhaarige schlanke Kommissarin war freizeitmäßig begleitet. Auf Grund Ihrer besonderen Tätigkeit als Geheimagentin wurde sie zum Cyborg mit KI in einer Klinik in Heidelberg operiert.
Sie hatte in ihrem Gehirn einen winzigen Nano CIP mit Verbindung zur Außenwelt.
Ihre Auftraggeber konnten sie zu jeder Zeit Weltweit mit einem Algorithmus in ihrem Hirn erreichen, um sie im Kampf gegen den Terrorismus zu unterstützen. Ihr kleiner Rucksack, den sie vorschriftsmäßig hoch in den Gepäcksstau legte, lies täuschend ahnen das sie eine Wandertouristin war.
Mit einer Länderkarte von dem marokkanischen Atlasgebirge vor sich beobachtete sie jedes außergewöhnliche Ereignis im Flugzeug. Sie war von ihrem Chef, Oberkriminalrat Petermann, zur Observierung von Schmidt eingeteilt worden.
>>Geschafft! <<, meinte Michael Schmidt, setzte sich in den Sitz im Flugzeug zurück und legte erschöpft den Kopf an die Rückenlehne.
>>Da kommt Er! <<, flüsterte Schmidt leise, schubste seine Frau an und beobachtete Achmed El-amin.
Die Kommissarin hatte es bemerkt und schaute sofort auf, um das Geschehen zu beobachten.
Als Achmed El-amin auf William Schmidt zukam, sah auch er ihn. Er blieb kurz stehen, sah Schmidt überlegend an, und ging weiter nach hinten in den Flieger.
Jetzt rollte die vollbesetzte Lufthansa-Maschine langsam an die Startbahn heran.
Die Stewardess kontrollierte die Sicherheitsgurte und erklärte wie vor jedem Flug die Verhaltensregeln bei einer Notlandung.
Danach setzte sie sich auf einen Notsitz, um sich ebenfalls für den Start der Maschine vorzubereiten.
Daniel und Annette hatten einen Außenplatz eingenommen. Gespannt sahen sie durch die kleinen Fenster des Flugzeuges hinaus auf die lange Startbahn.
>>Jetzt geht es los! <<, verkündete der sechsjährige Daniel erwartungsvoll. Jetzt zündeten die Antriebs Düsen des selbst fliegenden Flugzeugs. Das kraftvolle Dröhnen der Rotoren ließ ahnen, welch eine Schubkraft hinter den Flugzeug Motoren steckte.
>>Gleich heben wir vom Boden ab<<, merkte Martina Schmidt leise an und lehnte sich vorbildlich in ihren Sitz zurück.
Dabei behielt sie ihre Kinder wachsam im Auge. Michael, ihr Mann war neben ihr eingeschlafen.
Mit hoher Geschwindigkeit startete das über hundert Tonnen schwere Flugzeug mit zunehmender, starker Antriebskraft über die Rollbahn.
Nachdem das Passagierflugzeug seine Startgeschwindigkeit von ca. 350 Stundenkilometer erreicht hatte, hob sie kurz vor dem Ende der Rollbahn, leicht wie ein Vogel vom Boden ab.
>>Wir fliegen! <<, sagte Martina Schmidt etwas ängstlich und hielt sich an den Sitzlehnen fest.
Ihr Blick war fixiert auf einen Punkt, damit es ihr nicht übel wurde im Magen.
Daniel, ihr Sohn sah neugierig, gelassen durch das kleine Fenster hinunter auf die immer weiter entfernte Erde. Für ihn war es ein großes Erlebnis zu sehen, wie Mensch, Tier und Gerät auf der Erde zunehmend kleiner wurden. Er verglich alles was er mit seinen Augen erfassen konnte mit seinem Spielzeug, das er zu Hause in seinem schönen Zimmer hatte.
Soeben kam der Gong. Es war das akustische Zeichen, dass die Maschine sicher den Flughafen Frankfurt am Main verlassen hatte.
Wenige Minuten später wurde der große Flieger zu einem Erlebniszentrum.
Die Bildschirme der Bordfernseher kamen automatisch an der Flugzeugdecke herunter. Kopfhörer wurden ausgeteilt, zollfreie Ware verkauft, und natürlich auch eine warme kleine Mahlzeit serviert.
Zwischenzeitlich war auch Michael Schmidt aufgewacht. Kurz schaute er hinter sich, um den ihm bekannten Fluggast noch einmal zu sehen.
Ja, jetzt wusste er, wo er ihn schon einige Male gesehen hatte. Zufrieden sich wieder zu erinnern an den Unbekannten, drehte er sich zurück.
>>Der Ausländer hinter uns arbeitet am Flughafen in Frankfurt. Ich sah ihn schon öfter in der Kantine. Wie er heißt, weiß ich nicht.
Ist auch nicht wichtig! <<, sagte er und bestellte einen doppelten Whiskey bei der Stewardess, die dabei war den Servicewagen durch den Mittelgang zu schieben.
Seine Frau sah ihn verwundert an, als er die Bestellung aufgab. Nie hatte er am helllichten Tage Alkohol getrunken.
>>Schau nicht so! Wir haben doch endlich einen gemeinsamen Urlaub. <<, merkte er entschuldigend an.
Daniel und Annette hatten die Kopfhörer aufgesetzt und sahen einen lustigen Spielfilm. „Mrs. Bean im Urlaub". Eine spannende Komödie, die das Fliegen für die Kinder zu einem kleinen Erlebnis werden ließ.
Michael Schmidt schlürfte genüsslich seinen Whiskey, während seine Frau ein paar Modezeitschriften las.
>>In wenigen Minuten fliegen wir Agadir an. Bitte schnallen sie ihre Sicherheitsgurte an<<, hörte man die aufmunternde Ansage der Stewardess.
Unter ihnen auf der Erde, in ca. 10.000 Meter Tiefe wurde die marokkanische Wüste bei klarer Sicht, durch das kleine Fenster im Flieger, zur Unendlichkeit.
Klarer Wolkenloser Himmel. Nur die Blutrote beeindruckende große Feuerkugel der Sonne war täuschend nah vom Flugzeug aus zu erkennen.
Täuschend langsam, flog das ferngesteuerte Flugzeug eine leichte Kurve nach links in Schräglage.
Unter ihnen lag jetzt zum Greifen nah der Atlantische Ozean. Auf der silbern glitzernden Wasseroberfläche sah man die großen Transport-Container auf den Frachtschiffen so klein wie eine Streichholzschachtel.
Plötzlich leitete der Auto Pilot den Sinkflug zur Landung ein.
>>Kinder seht! Im Norden des Atlasgebirges, auf den Gipfeln der Berge liegt der ewige Schnee. <<, erklärte Martina Schmidt freudig belehrend.
Unter ihnen sah man näher zur Erde herankommend ganz klar die kleinen Stampflehmhäuser am Rande der marokkanischen Sahara.
>>Schaut her! Die Tragflächen des Fliegers. <<, sagte Michael Schmidt, als er die Landeklappen unter der Flügelfläche unter dröhnenden Windturbulenzen herausfahren sah.
Auch Achmed El-amin war sichtlich gerührt von dem, was er unter sich ihn seiner Heimat, am Boden sah.
Mit Tränen in den Augen sah er hinunter auf die von mächtigen Befestigungsmauern umrahmte Altstadt von Essaouira.