Das Buch der Geheimnisse
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Franz Fassbind. Das Buch der Geheimnisse
Das Buch der Geheimnisse
Das Geheimnis der Brillenschlange
Die Reise ins Morgenland
Wie Knorz mein Freund wurde
Der blaue Wandschrank
Es zischt im Steckkontakt
Die Hölle stößt durch den Fußboden
Der silberne Kran
Ein Geheimnis kommt selten allein
Die verlorene Hand
Warum der Pfarrer nicht arbeiten muß
Nur für Erwachsene
Ich schreibe dem lieben Gott
Das Wort in der Wolke
„Auf, du junger Wandersmann“
Die Karton-Sakristei
Das Maul des Drachen
Das Zeichen der Königswürde
Die verhängnisvolle Predigt
Manchmal sieht es fast so aus
Der Teufelspilz
Die Toten erwachen
Er hat ja kein Gesicht
Der gläserne Sarg
Der Puppenhimmel
Ihr seid ja bloß neidisch
Die goldene Hochzeit
Der Mann auf der Wandtafel
Die Schatzkammer
In der Drehtüre
Eine kleine
Das große Einmaleins
Die Blumenvase, der Triumphbogen und die Krippe
Das Seelchen
Man muß nur genau hinhören
Irdische Angelegenheiten
Wer das Geheimnis will, muß verlieren können
Wenn den Bälgen die Luft ausgeht
Die Mutter sagt, warum sie so bleich ist
Zwischen Lido und Liebhard
Die Qual der Wahl
Der Onkel von der Polizei
Die Stunde der Anfechtung
Böse Menschen haben keine Orgel
Der Papagei im goldenen Käfig
Das höchste Gut
Flucht in die Nacht
Der Pfahl mit der Mütze
Der Luftballon
So ist das Leben
Die großen Fliegenfänger
Die graue Lokomotive
Die Stimme, welche zur Hand gehört
Die Kirche und das Beinhaus
Die letzte Probe
Heimkehr
Ich komme bald
Über Das Buch der Geheimnisse
Отрывок из книги
Franz Fassbind
und ihren blauen Wandschrank
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Man kann sich nun vorstellen, wie schön und wahr das Leben mit meinen Freunden und Kameraden war. Meine Eltern ahnten natürlich nicht, daß sie alle, ohne einen Rappen Mietzins bezahlen zu müssen, sozusagen auf meine Kosten mit uns in der gleichen Stube wohnten. Wenn ich arbeiten mußte, wandte ich mich an sie. Wenn ich Spielgefährten brauchte, rief ich einen von ihnen herbei. Keiner hat je meine Einladung ausgeschlagen. Ich war der König unserer Stube, und da die ganze Welt zu unserer Stube gehörte, war ich zugleich auch so etwas wie ein König der Welt. Aber das begriff ich erst später.
„Fleißkind!“ rief ich dem besten Rechner meiner Klasse an der Stubentapete zu. „Siebzehn und neunundzwanzig sind?“ Hier schaltete ich eine kleine Pause ein. Ich bin in der Schule kein starker Rechner gewesen. Aber weil ich die Lösung meiner Aufgabe von Fleißkind verlangte und nicht von Knorz, mußte mir Fleißkind aus meinem Mund die richtige Antwort geben. Ich dachte also angestrengt nach und antwortete mir daraufhin mit verstellter Stimme: „Siebzehn und neunundzwanzig sind sechsundvierzig.“ Man könnte nun annehmen, daß ich auf diese Weise allmählich ein zweites Fleißkind wurde. Aber ich war oft müde und faul. Dann wandte ich mich hinter das Ofenrohr, fragte Knorz, und Knorz antwortete etwa: „Siebzehn und neunundzwanzig sind einundvierzig. “ So blieb denn alles beim alten. Ich habe jedoch später erfahren, daß überall auf der Welt immerfort alles beim alten bleibt. Aber das war ein schlechter Trost für mich.
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