"Er aber war ein Kind und Dichter, ein Meister und Lehrer der Liebe, ein demütiger Freund und Bruder jeglicher Geschöpfe." Hermann Hesse Franz von Assisis Erscheinung erweckt trotz seiner mitunter auch befremdlich anmutenden rückhaltlosen Verzichtsbereitschaft liebende Anteilnahme. Von seiner Lebensführung geht seit Jahrhunderten eine anrührende, eine beispielgebende geistliche Kraft aus, in deren Nachfolge sich auch Papst Franziskus gestellt hat. Dennoch bedarf Franz von Assisi keiner Idealisierung. In der Tat, mit der konkreten Gestalt seines durch Entschiedenheit gekennzeichneten Lebens mag er nicht immer Zustimmung finden. Aber durch seine von großer Schlichtheit geprägte elementare Frömmigkeit hat der durch die Christus-Stigmata Gezeichnete ein weithin leuchtendes, zugleich ein fortdauerndes Signal gesetzt. Bereits zwei Jahre nach seinem Tod wurde Franz von Assisi, Gründer des Franziskanerordens und im Gebet von Gott berufen, von der katholischen Kirche heiliggesprochen. Er hatte sich bewusst der Armut verschrieben und sich von allem Weltlichen losgesagt, um einzig und allein Gott im Sinne des Evangeliums zu dienen. Sein Wirkungskreis vergrößerte sich stetig und er zog unzählige Nachahmer, arme wie reiche gleichermaßen, an. Mit seiner für seine Zeit rigorosen Einstellung zu einer angemessenen Lebensführung, die ihn bis in den Orient führte, eckte er regelmäßig an. Gleichzeitig fand er aber immer wieder den Mut, auch vor den Herrschenden der Welt an ihr festzuhalten.
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Franz von Assisi. Franz von Assisi
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Franz von Assisi
INHALT
EINLEITUNG
FRANZISKUS IN SEINER ZEIT
STATIONEN SEINES LEBENS
AUS SEINEN SCHRIFTEN
GRUSS AN DIE TUGENDEN
VON DER WAHREN FREUDE
PREISGEBET ZU ALLEN HOREN
AUS SEINEM TESTAMENT
DER SONNENGESANG
FRANZISKANISCHE SPIRITUALITÄT
EXKURS: BONAVENTURAS WEG NACH INNEN
FRANZISKUS UND SEINE WIRKUNG
DIE FRANZISKANER
AUSBLICK AUF DAS REICH DES HEILIGEN GEISTES
VON JOACHIM ZU FRANZISKUS
DAS FRIEDENSGEBET
ZEITTAFEL
STIMMEN UND ZEUGNISSE ZU FRANZ VON ASSISI. Hermann Hesse 1904
Friedrich Heiler 1923
Max Scheler 1926
Otto Karrer 1926
Ernst Benz 1934
Romano Guardini 1935
Simone Weil 1942
Walter Nigg 1944
Paul Tillich 1953
Friedrich Heer 1953
Wolfram von den Steinen 1958
Arnold Toynbee 1972
Anton Rotzetter 1977
Gertrude und Thomas Sartory 1977
Luise Rinser 1978
Adolf Holl 1980
Ulrich Köpf 1983
Raoul Manselli 1984
Michel Clévenot 1984
Georges Duby 1984
Anton Rotzetter 1988
Josef Sudbrack 1989
Kurt Ruh 1993
Dorothee Sölle 1997
Papst Benedikt XVI. 2006
Leonhard Lehmann 2007
Leonardo Boff 2013
Bernd Jaspert 2013
Papst Franziskus 2013
LITERATUR. QUELLENTEXTE
WEITERE TEXTSAMMLUNGEN UND QUELLENTEXTE
SEKUNDÄRLITERATUR
ABKÜRZUNGEN FRANZISKANISCHER QUELLENTEXTE
Отрывок из книги
Franz von Assisi
wurde als Giovanni Battista 1181 in Assisi geboren. Nachdem ihm Gott im Traum erschienen war, wandte er sich vom weltlichen Leben ab und widmete sich einzig seinem Glauben. Er begann ein Einsiedlerleben in Armut und tiefer Liebe zu Gott und den Menschen zu führen. Um das Jahr 1209 gründet er den »Orden der Minderbrüder«, den ersten Orden der Franziskaner. In den darauffolgenden Jahren reiste Franziskus als Wanderprediger durch Frankreich, Spanien, Ägypten und das Heilige Land. Es entstanden zahlreiche Franziskanerklöster, in denen man sich vor allem der Armenpflege und der Seelsorge widmete. 1226 starb Franziskus in seinem Kloster bei Assisi und wurde bereits zwei Jahre nach seinem Tod von Papst Gregor IX. heiliggesprochen.