Die Schule in Großwölkau in den Jahrhunderten

Die Schule in Großwölkau in den Jahrhunderten
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Friedemann Steiger, Pfarrer im fleißigen Ruhestand seit dem Jahr 2000, beschäftigt sich unter anderem auch mit Regionalgeschichte in Nordsachsen. Da er selbst den Beruf des Lehrers für einen der wichtigsten hält, und er auch nach der Wende an zwei Gymnasien und an einer Fachschule für Sozialpädagogik unterrichtete, interessierte ihn auch besonders die Geschichte der Schule von Großwölkau in seinem ehemaligen Gemeindebereich. Es ist ein Glücksfall, dass neben den Namen der Pfarrer auch die der Lehrer seit der von Luther angeordneten 1. Kirchenvisitation von 1529 bekannt sind. Da gibt es viele Geschichten zu erzählen, von Bauern, die mitentscheiden wollten, vom Patron, der seinen eigenen Kopf hatte, von den Pfarrern, die auf die Hilfe des Küsterlehrers angewiesen waren und von den Lehrern selbst, die stets unterbezahlt, auch eine Familie ernähren mussten. So wechselten die Lehrer oft; wenige blieben lebenslang. Friedemann Steiger ergreift mit Sachkenntnis, Einfühlungsvermögen und Freude am Erzählen die alten Geschichten auf und vergisst auch nicht Bezüge zu heute herzustellen. Lassen Sie sich hineinnehmen in eine fast 500-jährige Geschichte, die immer auch eine Glaubensgeschichte war.

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Friedemann Steiger. Die Schule in Großwölkau in den Jahrhunderten

Vorwort

Inhalt

1. Eine uralte Küstereischule

2. Martin Luther: „dass man Kinder zur Schule halten solle“

3. Die Lehrer von Klein-Wölkau und Groß-Wölkau

4. Schule und Küsterei Großwölkau, Kleinwölkau und Krensitz

5. Die seit 1529 in Groß-Wölkau amtierenden Pfarrer

6. Kurze Ortschronik von Wölkau

Wölkau

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Friedemann Steiger

DIE SCHULE IN

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Am 26. März 1754 bewirbt sich um die Stelle ein Christoph Heinrich Söffner aus Sausedlitz (1754 - 1758). Aber 1758 geht er schon wieder nach Püchen. Sein Nachfoger wird Johann Valentin Christian Kaufmann, geboren 1737 in Löbnitz. Am 25. Juni 1758 findet die Probe statt. Bald nach seinem Antritt gibt es die ersten Beschwerden. 1764 meldet er sich zum Schlossorganistenamt in Zeitz. Er war musikalisch sehr auf der Höhe und sehr gut ausgebildet.

Da traf ihn ein heftiger Schlag. Er wurde Anfang es Jahres 1766 gemütskrank. Das war für alle ein heftiger Schlag, auch für den damals amtierenden Pfarrer Heyer. Der Kranke kam zu seinem Vater nach Löbnitz. Michaelis 1767 trat Kaufmann sein Amt wieder an. Aber er hatte einen ausgesprochenen Verfolgungswahn bekommen. Er machte in der Schenke zu Krensitz den Pfarrer schlecht. Er lachte laut während dessen Predigt im Gottesdienst. Er spielte die falschen Lieder, am liebsten „Trotz dem alten Drachen“. Er rief ihm hinterher: Der Magister ist vom Teufel besessen. Der Vater Kaufmann nahm seinen Sohn wieder nach Löbnitz mit. Ein Kinderlehrer, Conradi, übernahm das Amt (1767-1768). Am 15. Januar 1768 wird Kaufmann in Tiefensee festgenommen und in Wölkau „in Verwahrung gebracht“. Am 14. Februar 1769 wird Kaufmann in das Zuchthaus Waldheim gebracht.

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