Der Frühlingsschläfer

Der Frühlingsschläfer
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Die Erzählung spielt in den 1970-er Jahren. Die Generation, die in der Phase des Wirtschaftswunders geboren wurde, ist erwachsen geworden. Manche kopieren die Werte ihrer Eltern, andere lehnen sie aus Prinzip ab, und wieder andere suchen einen eigenen Weg zwischen materiellem Spießertum, linksradikalem Fanatismus und der Unbeschwertheit der Flower-Power-Bewegung. Es herrscht Freiheit, sie lässt alle Träume zu. Aber welche will und kann man leben?

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Friederike Gahm. Der Frühlingsschläfer

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Das Buch

spielt in den 1970-er Jahren. Die Generation, die in der Phase des Wirtschaftswunders geboren wurde, ist erwachsen geworden. Manche kopieren die Werte ihrer Eltern, andere lehnen sie aus Prinzip ab, und wieder andere suchen einen eigenen Weg zwischen materiellem Spießertum, linksradikalem Fanatismus und der Unbeschwertheit der Flower-Power-Bewegung. Es herrscht Freiheit, sie lässt alle Träume zu. Aber welche will und kann man leben?

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Thomas, den die Familienneuigkeiten als angeheiratetes Mitglied wohl auch nicht allzu sehr interessierten, forderte mich zum Tanzen auf. Ich hatte keine Lust mehr, traute mich aber auch nicht abzulehnen und ging mit; vielleicht würde wenigstens die Zeit schneller verstreichen. Ich tanzte so schlecht wie noch nie. Meine Füße vollführten irgendwelche Schritte, die Musik nahm ich gar nicht wahr. Ich stolperte hinter meinem Tänzer her, dessen Vorstellungen von westdeutschen Mädchen dadurch wohl restlos erschüttert wurden. Und plötzlich verstand ich zum ersten Mal, was es bedeutet, wenn einem das Herz stehen bleibt. Es war keine dumme Redensart. Mein Herz hörte tatsächlich auf zu schlagen. Alles in mir war leer, taub und tot - ein sekundenlanger Tod. Walter, der die ganze Zeit nicht ein einziges Mal mit mir getanzt hatte, dieser Walter schwebte vergnügt mit seiner Schwester an mir vorbei. Mit äußerster Willensanstrengung schaffte ich es wegzusehen. Ich wusste, ich durfte nicht hinschauen, sonst würde ich schreien, in Tränen ausbrechen oder sonst etwas Unkontrolliertes tun. Irgendwie machte ich weiter, irgend etwas in mir ließ mich einen Fuß vor den anderen setzen, irgendwann saß ich wieder am Tisch. Dann gab es plötzlich lauten Jubel. Es war Mitternacht. Man wünschte mir ein gutes neues Jahr, viel Glück für das bevorstehende Abitur, man stieß an, man küsste sich. Walter küsste mich auf die Wange, aber das war nicht mehr ich, die er jetzt anlachte. Es musste sich um irgendein anderes Mädchen handeln. Dieses Mädchen küsste ihn zurück, gab ihm ein Päckchen, das ich irgendwann schon einmal gesehen haben musste; dieses Mädchen stand mit allen anderen auf und ging vor die Tür. Draußen war es sehr kalt ohne Mantel. Ich fror erbärmlich in meinem dünnen Kleid und stellte fest, dass das fremde Mädchen wieder verschwunden war. Es war weg. Da standen nur Walter, Bernd, Ulrike, an Thomas gekuschelt, und ich. Das war alles. Die Nacht war immer noch ungewöhnlich dunkel. Ob es noch Sterne gab; wo war mein Freund, der Mond? Vereinzelte Feuerwerkskörper knallten, ein bisschen buntes Licht, dann wieder die Dunkelheit. Wir gingen nach drinnen zurück. Ich sonderte mich von den anderen ab, ging in die Toilette und betrachtete mich im Spiegel. Ich sah mich lächeln. Ich sah mir in die Augen; es waren tatsächlich meine großen, graublauen Augen. Sie blickten unbeteiligt zurück. Ich wartete auf Tränen; es kamen keine. Da zog ich mir die Lippen nach und ging wieder ins Restaurant.

Walter war gerade damit beschäftigt, die Schleife von seinem Päckchen zu reißen. Natürlich war er zu ungeduldig, um sie ordentlich aufzuknoten. Er rollte das Papier auf. Der Talisman fiel auf den Tisch. Walter nahm ihn in die Hand. Ein Elefant, sagte er, hübsch! Hat er irgendeine besondere Bedeutung? Nein, erwiderte ich schnell, nein, er hat mir nur gefallen. Hübsch, wiederholte Walter, und legte den Jadeelefanten zwischen die Papierabfälle. Er wirkte sehr klein, ein kleiner, nackter Elefant. Er würde dort liegen bleiben und mit dem Papier im Müll enden oder herunterfallen und dabei auf dem Steinboden zerbrechen, denn er war fragil gearbeitet. Er tat mir Leid.

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