Mit schonungsloser und erschütternder Offenheit gewährt Friedrich Otto einen Einblick in die Kämpfe an der Somme. Unsichtbare Phosphordämpfe in ungezählten Granattrichtern, die erst nach Tagen ihre tödliche Wirkung zeigen. Andere Gase, die grünen Chlore, zerfraßen selbst die Metalle, die Fernsprechdrähte, die Flintenläufe und die Maschinengewehre, waren aber doch wenigstens sichtbar. Schließlich erblicken Soldaten zum ersten Mal eine neue Waffe an der Front.
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Friedrich Rammler Otto. Die Schlacht über dem Nebel
Der Tod und die Panzerwalze
Der Schuss in der Neujahrsnacht
Der Wolkenfarbene
Luftschiffbeize über der Adria
Schwarze Symphonie
Die Schlacht über dem Nebel
Отрывок из книги
Titel
Der Tod und die Panzerwalze
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Jetzt begann auch die Totenorgel des Trichters ihre Melodie. Sie umfasste nur einen Ton, der in rasendem Furioso und Crescendo, im schauerlichsten Tempo rubato anschwoll und vibrierend die kühle Morgenluft durchpulste.
Der Gewehrführer Kleffel äugte über den Rand des Trichters und bestimmte danach die Streuung des Maschinengewehrs. Es mähte die heranbrausenden Menschen wie hohes Gras. Sie überschlugen sich, brüllten noch sterbend und warfen sich hin und her wie gefällte Pferde. Plötzlich schlug eine Hurrawelle aus dem zerschütteten deutschen Schützengraben. Seitengewehre blitzten. Ein riesiger Neger raste allen voran, den Deutschen entgegen wie ein Amokläufer und brach erst kurz vor Kleffel in die Knie. Er fiel kopfüber in den Trichter, biss Rubach in das Bein und versuchte Höffer zu würgen, bis ihm ein Schlag mit der Schippe das gesamte Gesicht vom Kopfe schälte. Nur die beiden rollenden Augen standen noch in dem blutigen Fleischfetzen. Noch jetzt fletschten die lippen- und wangenlosen Kinnbacken wie im Krampf. Dann erstickte der Neger im eigenen Blut und wurde ruhig.