Die Legende vom Hermunduren

Die Legende vom Hermunduren
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Zum Beginn jedes neuen Jahres tauschte Rom die Führungsspitzen der Macht in den Provinzen oder Legionen, wo Kaiser oder Senat ein Erfordernis erkannten. Im Jahr 67 n. Chr. traf dies die gallische Provinz Lugdunensis. So reist der neue Statthalter, Gaius Iulius Vindex, nach Lugdunum, um sein Amt anzutreten. Trägt Roms Herrschaft einerseits den Fortschritt der Zivilisation, so nehmen andererseits die Publicani, Gesellschaften zum Eintreiben der römischen Steuern, die Bevölkerung schamlos aus. In diesen Brenntiegel der Widersprüche geworfen, sucht Statthalter Vindex nach dem gangbaren Weg, Rom zu geben, wessen Rom bedarf, ohne dabei die Provinz und deren Bevölkerung in den Abgrund zu reißen. Weil die Wut über Roms Steuern um sich greift, schärfen die gallischen Krieger ihre Waffen und suchen nach Verbündeten. Ein noch immer durch die Provinz Achaea reisender Kaiser bekümmert sich nicht solcher Sorgen. Seine Macht in Rom einem Freigelassenen überlassend, hört dieser erste, Unheil ankündigende Nachrichten. Weil Nero sich jedoch in Schweigen hüllt, nehmen sich Andere dieser Herausforderungen an. Darunter der Prätorianerpräfekt Tigellinus sowie der Kopf der Adler der Evocati. Während Letzterer neue Aufträge des Kaisers erhält, verstrickt sich der Präfekt in Widersprüche… Auch Gerwin sieht sich zu Handlungen verpflichtet. Er begibt sich zu seinem Stamm, um bestehende Differenzen zwischen seinem einstigen Paten Gaidemar und ihm selbst zu bereinigen und dort eine Falle für einen seiner Feinde zu errichten, und nimmt dann, von seinen Gefährten begleitet, eine schwierige Reise nach Gallien in Angriff. Im Winter durch die Alpen, bei Kälte, Eis, Schnee und in Stürmen, zwingt ihn eine eingegangene Verpflichtung in die Arme von Wegelagerern. Werden er und seine Gefährten das Ziel der Reise rechtzeitig erreichen oder müssen diese einen weit längeren Weg auf sich nehmen, um den neuen Statthalter der Provinz Lugdunensis treffen zu können?

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G. K. Grasse. Die Legende vom Hermunduren

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Hinter einer „Legende“ verbirgt sich im allgemeinen Verständnis eine von „Ruhm“ und „Ehre“ berichtende Geschichte. Das Wort „Legende“ leitet sich von „legenda“ (das Vorzulesende) ab und ist somit in seiner Überlieferung an eine schriftliche Vorlage gebunden.

Doch wo sollte im schriftunkundigen Barbaricum eine solche Legende niedergeschrieben worden sein?

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Was sollte er vom Empfang denken… Die beste Einstellung erschien ihm, weder zu viel Anteilnahme zu zeigen, noch die Dürftigkeit zu beklagen. Nüchtern, möglichst ohne Emotionen, sollte er sein Amt damit beginnen, die Bedingungen in der Provinz kennenzulernen und auch die Männer zu beobachten, die bisher das Wohl der Provinz hegten.

Der neue Legatus Augusti begann sich in sein Amt zu stürzen. Vindex brauchte nicht lange, um einen Anfang zu finden. Er hörte den bisherigen Verantwortlichen zu, ließ seine sieben Ratgeber an jeder Beratung teilnehmen und registrierte die Bemühungen seiner Gefährten, Klarheiten zu erzwingen.

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