Haupt- und Nebenwirkungen
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Gabriele Goettle. Haupt- und Nebenwirkungen
HAUPT- UND. NEBENWIRKUNGEN
VON BÖCKEN, DIE GÄRTNERN. Ein Nachmittag bei Lobby-Control in Berlin
ADVERT RETARD® Gegen die Werbeschlacht der Pharmaindustrie
AUF GEDEIH UND VERDERB. Eine Kritikerin des Gesundheitswesens erzählt
GELD ODER LEBEN! Über die Demontage unseres Gesundheitssystems. II. Teil Gespräch mit Renate Hartwig
DIE LUFTNUMMER. Eine Geschichte von Arzt und Patient
EXPANDIERENDER SUPPENKÜCHENSTAAT. Armutsforscher C. Butterwegge erzählt von der Umwandlung des Sozialstaates
ÄRZTIN DER ARMEN. Besuch bei Jenny De la Torre Castro in Berlin-Mitte
DRECKSARBEIT. Zu Gast bei einer renitenten Putzfrau
VOR DEM GESETZ. Herr Morgan rechnet nach
EINER SCHUFTET IM AUGIASSTALL
RETTE SICH, WER KANN. Zu Besuch beim Soziologen Wilhelm Heitmeyer
ARBEIT FÜR 0,00 EURO. Das soziale Ehrenamt als kostenlose Ressource
EIN KRIMINALISTISCHES LEHRSTÜCK. Die Physikerin Inge Schmitz-Feuerhake erzählt über Gefahren radioaktiver Strahlung und den Kampf gegen Konzerne
EIN GUTER SCHNITT. Anmerkungen zur Organtransplantation
AUTONOMIE UND STERBEHILFE. Der lange Weg der Gesundheitsbewegung
BRILLEN FÜR DEUTSCHLAND. Dr. Roth erzählt von der verordneten Armut
DIE HOFFNUNG STIRBT ZULETZT. Ein Ärztekammerpräsident a.D. hat Visionen
DEMOGRAPHISCHE DESINFORMATION. Statistikprofessor Gerd Bosbach erklärt die Tricks
INHALT
Отрывок из книги
Gabriele Goettle
ZUR KATASTROPHE DES
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Timo Lange fährt fort: »Lobby-Control hat die Ausweise, um Gesprächstermine mit Abgeordneten wahrzunehmen. Man geht an die Pforte, hält den kurz hin und kann eintreten. Man muss nicht abgeholt und begleitet werden zum Büro des Abgeordneten. Kann sich direkt im Büro treffen. Der zweite Weg ist der intransparente. Da gibt es die Ausweise in beliebiger Zahl, aber nur dann, wenn der Sicherheitsbeauftragte der Fraktion dem zustimmt – in der Regel ist das der Parlamentarische Geschäftsführer. Früher reichten die Unterschriften von fünf Abgeordneten. Es gibt natürlich Unternehmen, die nicht öffentlich auftreten wollen und für die das keine Hürde ist. In Brüssel, wo die Ausgaben für Lobbyarbeit inzwischen die Milliardenmarke längst überschritten haben, sieht es letztlich auch nicht viel besser aus. Zwar wurde 2011 das ›Transparenzregister‹ eingeführt, aber das hat nicht zu wirklicher Transparenz geführt. Die Registrierung ist weiterhin freiwillig. Ein Vorteil gegenüber dem früheren Register der Interessenvertreter ist lediglich, dass die Registrierung der Lobbyakteure nun Voraussetzung für den Erhalt dauerhafter Hausausweise zum Betreten des Parlamentsgebäudes ist. Dies ist immerhin ein Anreiz, sich auch tatsächlich einzutragen. Es müssen Angaben gemacht werden über Auftraggeber, Lobbybudget und Lobbyziele.
Aber Einflussnahme funktioniert natürlich auch dort ohne Hausausweis. Es ist das Problem, dass alles sich fast immer an der Grenze der Legalität entlang bewegt. Lobbyismus ist nicht verboten. Dennoch scheuen viele Unternehmen die Veröffentlichung ihrer Interessen und entfalten ihre Aktivitäten lieber im Dunkeln. Deshalb fordern wir, dass die Mitglieder der EU-Kommission nach britischem Vorbild ihre Treffen mit Lobbyisten online veröffentlichen müssen.Transparenz ist auch ein Kontrollmechanismus, und den brauchen wir dringend. Wir werden übrigens demnächst eine neue Internetplattform starten, die die Lobbytransparenz in Brüssel deutlich erhöhen wird.
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