MITTERNACHTSFLUT
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Gabriele Ketterl. MITTERNACHTSFLUT
Teaser:
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Die Autorin
Отрывок из книги
Miguel Angel, Manolo, Vicente,
Marisol, Christina, Lucia, Craigh, Andy, Domingo, Humberto, Fernando, Raul, America
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„Hola, Senorita, wohin denn so eilig? Ganz langsam! Hier oben haben wir alle Zeit der Welt, immer mit der Ruhe!“ Eine kleine Weile, die wie eine Ewigkeit anmutete, war Marie nicht einmal in der Lage gewesen, ihm zu antworten. Sie starrte nur vollkommen fasziniert in seine leuchtend blauen Augen, in denen sie glaubte etwas wie Unendlichkeit erkennen zu können. Manolo wartete geduldig, bis sie ihre Fassung zurück gewonnen hatte und studierte sie währenddessen voller Neugierde. Als sie sich wieder einigermaßen im Griff hatte, stellte er sich ihr vor und bot ihr an, sie auf ihrem Erkundungsgang zu begleiten. Marie hatte ihn, so unauffällig wie möglich, immer wieder angesehen. Von dem Mann ging eine schier unglaubliche Wärme und noch etwas aus, das sie längere Zeit nicht in Worte fassen konnte. Erst nachdem sie schon eine Weile durch die Gässchen gestreift waren, wurde ihr klar, was sie sah und fühlte. Sie hatte nie wirklich gewusst, was andere Menschen meinten, wenn sie von Aura sprachen. Nun wurde es ihr unvermittelt klar. Diesen Mann umgab eine wahrlich starke, eine strahlende Aura – zum ersten Mal in ihrem Leben, sah sie das Umfeld eines Menschen leuchten. Ihre Freunde staunten nicht schlecht, als sie und Manolo nach ihrem ausgiebigen Rundgang, fröhlich plaudernd, gemeinsam um die Ecke bogen. Als er dann noch alle wie alte Bekannte begrüßte und nach einem besorgten Blick auf Marie lächelnd nachfragte, ob sie denn Hunger habe und er ihr und ihren Begleitern eine herrliche Paella zauberte, verstand vor allem Domingo die Welt nicht mehr. Viel später, auf dem Weg zurück nach Puerto de la Cruz, tief in der Nacht, nach langen Gesprächen und einem wunderbaren Essen, fragte er Marie neugierig, wie sie das gemacht hätte. Marie wusste nicht wovon er sprach und war etwas ratlos. Also holte Domingo ein wenig weiter aus.
„Manolo spricht sonst nie mit Fremden, er ist sehr zurückgezogen und meist grenzt es an Unhöflichkeit, wie er die Touristen behandelt. Schon einige haben sich bei ihren Reiseleitern über ihn beschwert. Der wirft sie regelrecht aus „seinem Dorf“ wenn sie ihm nicht zur Nase stehen oder sich irgendwie blöd benehmen.“ Marie hatte nur die Schultern gezuckt. „Ich mochte ihn sofort. Ich finde ihn faszinierend!“ „Mhm, er dich wohl auch!“ hatte Domingo nur gebrummelt und damit war die Sache für ihn erledigt.
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