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Gabriele M Göbel. Ich, Lilith
1. Kapitel. Genoveva im Schnee
2. Kapitel. Elisa, das Kind und der Garten Eden
3. Kapitel. Hexen der Nacht
4. Kapitel. Am Anfang war Lilith
5. Kapitel. Something bigger than life
6. Kapitel. Adams erste Frau
7. Kapitel. Stellaluna
8. Kapitel. Von Bilqis und anderen Mondgöttinnen
9. Kapitel. Salomos Ring
10. Kapitel. Zu den Perlen des Orients
11. Kapitel. Weihrauchland Zwei. Petra
Rotmeerträume
Im Reiche Sabas
12. Kapitel »Kebra Nagast« oder Die Herrlichkeit der Könige. Von Menelik I
... zu Lalibela, dem letzten
13. Kapitel. Heimkehr
14. Kapitel. Aller Tage Abend
15. Kapitel. Übersinnliches Intermezzo
16. Kapitel. Ich, Caroline
17. Kapitel. Der Rosenkrieg
18. Kapitel. Die Stadt der Vergessenen. Ich, Caroline, Teil 2
19. Kapitel. Der Purpurschneckenhäuserberg
20. Kapitel. Die Schlangenbraut
21. Kapitel. Häutungen
22. Kapitel. Der Berg der Erlösung. Aufstieg
Ort der Wandlung
Nachspiel
23. Kapitel. Das torlose Tor am Ende des weglosen Weges. Die lebende Göttin
Das Lächeln des dritten Auges
Die Lilas der Götter
Benutzte Literatur
Отрывок из книги
Gabriele M. Göbel
Ich, Lilith
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Es bleibt nun nicht mehr viel, was Elisa, das Kind, von der Schuleschwänzerin am Genovevabrunnen trennt. Den sieben friedlichen Jahren auf dem Land folgten sieben turbulente in der Großstadt, wo ich die Rolle des Mädchens, das bei jeder Gelegenheit absichtlich aus der Reihe tanzt, übte, bis sie mir in Fleisch und Blut überging. Flammendes Rot – obgleich unpassend zum Kupferton des Haars – wurde meine Farbe und die Wölfin das Tier, mit dessen Natur ich mich identifizierte. Ich brauchte solche Marotten, um meine Selbstliebe zu entwickeln. Beim Spielen auf der Straße steckte ich meinen Rock in die Unterhose, um die Gruppe der Mädchen, die sich gegen eine wilde Jungenbande behaupten mußte, besser anführen zu können. Beim sonntäglichen Kirchgang mit den Eltern knöpfte ich mein Kleid falsch herum; ich knurrte und fletschte die Zähne, damit jedermann sehen konnte, daß ich ein Kind der Wölfin war und keine Tochter aus gutem Haus.
Zur selben Zeit begann mir das Haar unbändig zu wachsen. Es wurde so lockig, daß man es nur noch schneiden konnte, nicht aber kämmen. Wie eine Ballonmütze aus rotem Persianerfell umgab es meinen Kopf. Auch meine Füße veränderten sich; sie waren viel größer als die anderer Siebenjähriger, und die Sohlenhaut wurde so empfindlich, daß ich die Beschaffenheit des Bodens bis in alle Einzelheiten fühlen konnte, ohne hinzusehen.
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