Billard um halb Zehn / Бильярд в половине десятого. Книга для чтения на немецком языке
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Генрих Бёлль. Billard um halb Zehn / Бильярд в половине десятого. Книга для чтения на немецком языке
Über den Autor
„Über mich selbst“
Über das Buch
Kapitel I
Kapitel II
Kapitel III
Kapitel IV
Kapitel V
Kapitel VI
Kapitel VII
Kapitel VIII
Kapitel I
Kapitel X
Kapitel XI
Kapitel XII
Kapitel XIII
Wortschatz
A
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Отрывок из книги
Heinrich Böll wurde am 21.12.1917 in Köln als Sohn eines Tischlermeisters und Bildhauers geboren. Während der Kindheits- und Jugendjahre wechselte die Familie mehrfach die Wohnung innerhalb des Kölner Stadtgebiets, wodurch Böll intensiv mit Geschichte, Tradition und sozialem Klima der rheinischen Metropole in Berührung kam. Zusammen mit seinen Eltern und Geschwistern erlebte er zunächst 1930 die Weltwirtschaftskrise, die seinen Vater, wie auch viele andere Selbstständige, ruiniert hatte. Drei Jahre später wurde er Zeitzeuge der Übernahme der Macht in Deutschland durch die Nationalsozialisten.
Böll fing nach eigenen Zeugnissen sehr früh an zu lesen, besonders die erzählerischen Gesellschaftspanoramen der Weltliteratur des 19. Jahrhunderts: die Romane Balzacs, Dickens und Dostojewskis, die sicher nicht ohne Einfluss auf Bölls eigene erzählerische Familien- und Gruppen-„Bilder“ bis hin zum Spätwerk blieben. Hinzu trat das Kennenlernen des französischen renouveau catholique[1], der Kritik am kirchlichen verhärteten Christentum bei Leon Bloy[2], Georges Bernanos[3] und Charles Peguy[4]. Böll selbst verwies immer wieder auf deutsche Autoren, die ihm wichtig wurden: Kleist[5], Hölderlin[6], Hebel[7], Kafka[8]. Mit 17 begann er zu schreiben. Doch seine frühen Werke verbrannten bei einem Kölner Luftangriff.
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Fähmel lachte wieder. „Nach diesem Schlagballspiel, nach diesem 14. Juli 1935, den sie in den Putz über dem Blechspind eingeritzt hatten – eine Woche danach war ich froh, dass Schrella mich an den Weg, der zu Trischlers Haus führte, erinnert hatte. Ich stand auf der Balustrade des alten Wiegehauses, am unteren Hafen; von dort aus konnte ich den Weg gut überschauen, der an Holzschuppen und Kohlenlagern vorbeilief, sich zu einer Baustoffhandlung hin senkte, von dort auf den Hafen zulief, der durch ein rostiges Eisengeländer abgesperrt war und nur noch als Schiffsfriedhof diente. Sieben Jahre vorher war ich zuletzt hier gewesen, aber es hätten auch fünfzig Jahre sein können; als ich zusammen mit Schrella Trischlers noch besuchte, war ich dreizehn gewesen; lange Schleppzüge ankerten abends an der Böschung, Schifferfrauen mit Einkaufkörben stiegen über die schwankenden Stege an Land; frische Gesichter hatten die Frauen und Zuversicht in den Augen; Männer, die nach Bier und nach Zeitungen verlangten, kamen hinter den Frauen her; Trischlers Mutter musterte aufgeregt ihre Waren: Kohl und Tomaten, silbrige Zwiebeln, die gebündelt an der Wand hingen, und draußen spornte der Schäfer mit kurzen, scharf klingenden Kommandos seine Hunde an, die Schafe in die Hürde zu treiben; drüben – auf diesem Ufer hier, Hugo – leuchteten die Gaslaternen auf, gelbliches Licht füllte die weißen Ballons, deren Reihe sich nach Norden zu ins Unendliche fortpflanzte; Trischlers Vater knipste in seiner Gartenwirtschaft die Lampen an, und Schrellas Vater, mit dem Handtuch über dem Unterarm, kam nach hinten ins Treidlerhaus, wo wir Jungen, Trischler, Schrella und ich, Eis zerkleinerten und über die Bierkästen warfen.
Jetzt, sieben Jahre später, Hugo, an diesem 21. Juli 1935 war die Farbe von allen Zäunen abgeblättert, und ich sah, dass an Michaelis Kohlenlager nur das Tor erneuert war; hinter dem Zaun verrottete ein großer Haufen Briketts, ich suchte immer wieder alle Windungen der Straße ab, um mich zu vergewissern, dass niemand mir gefolgt war; ich war müde, spürte die Wunden auf meinem Rücken, Schmerz flammte wie Pulsschlag auf; zehn Minuten lang war die Straße leer geblieben; ich blickte auf den schmalen Streifen bewegten sauberen Wassers, der den unteren mit dem oberen Hafen verband: kein Boot war zu sehen, blickte in den Himmel: kein Flugzeug, und ich dachte: du scheinst dich sehr ernst zu nehmen, wenn du glaubst, sie schicken Flugzeuge aus, dich zu suchen.
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