Aphorismen – Sudeleien – Stichelreden
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Georg Christoph Lichtenberg. Aphorismen – Sudeleien – Stichelreden
Aphorismen – Sudeleien – Stichelreden
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INHALT
[A] [1765–1770]
Den 5ten Novembris 1769
Kέρας ’Aμαλϑείας.1 [1765–1771] Nulla salus bello, pacem TE poscimus omnes
[B] Jocoseria [1768–1771]
Charackter einer mir bekannten Person2
Schreiben an Herrn Ljungberg von HErrn S. im Rausch geschrieben
den 2ten May. 176g
Liebste Freunde
Auf ein schönes Mädgen, das in der Kirche sehr andächtig war
C [1772–1773] The whole man must move together
Neujahrswünsche für HErrn D
D [1773–1775]
II. M.1
Reise-Anmerckungen [1775]
E [1775–1776]
F. Sudelbuch [1776–1779]
1778
1779
[G, H]1 [1779–1789] [Nachrichten und Bemerkungen des Verfassers über sich selbst]
[Philosophische Bemerkungen]
[Psychologische Bemerkwtgen]
[Moralische Bemerkungen]
[Beobachtungen über den Menschen]
[Pädagogische Bemerkungen. Politische Bemerkungen]
[Literarische Bemerkungen. Bemerkungen über Sprache]
[Witzige und satirische Einfälle und Bemerkungen]
[Witzige und komische Ausdrücke und Vergleichungen. Urtheile und Bemerkungen über den Charakter verschiedener Völker]
[Gute Rathschläge und Maximen. Vorschläge. Allerhand]
J. den 1. Januar 1789. Vermischte Einfälle, verdaut und unverdaute, Begebenheiten, die mich besonders angehn. … [1789–1793]
Vermischte Anmerckungen (eigentlich blos Finger Zeige) für Physic und Mathematic7
[Vom Krankenlager] [1789–1790]
K [1793–1796]
[Wahrscheinlich aus K]
L [1796–1799]
1799
[Wahrscheinlich aus L]
Miscellanea [1798–1799]
Undatierbar
NACHWORT
ZUM TEXT
QUELLENVERZEICHNIS
BIBLIOGRAPHISCHE HINWEISE
Informationen zum Buch
Отрывок из книги
Georg Christoph Lichtenberg
Hrsg. von
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… Wieland hat für das Hertz gesungen und gesprochen. Seine Leichtigkeit ist nicht die bezahlte oder lobbegierige Leichtigkeit eines Tantzmeisters, sondern die auf gesunde Richtigkeit der Glieder gegründete eines Merkurs. Seine Wercke können sich mit offener Stirn allen Jahrhunderten zeigen, und wenn sie ihnen nicht gefallen unerschrocken sprechen: O der Barbarey!
Ich wünschte die Geschichte von mir so zu sehen, wie sie in verschiedenen Köpfen existirt, meine Brüder wissen die meisten Kleinigkeiten von mir, HErr Ljungberg weiß vieles von meiner besten Seite, Eßwein8 kennt meinen Charackter von der guten und der schlimmen Seite unter allen Menschen am besten. Eymeß8 weiß die meisten Thorheiten von mir und die meisten Heimlichkeiten, weil ich immer aus meinen Thorheiten Heimlichkeiten gemacht habe. Am einfältigsten würde meine Geschichte aussehen wenn sie Wächter8 beschreiben solte. HErr Ljungberg würde mich so schildern: Er hat kein böses Hertz, er ist im äusersten Grad flüchtig und seine Maximen, die er zuweilen äusert, sind nur für eine Stunde gemünzt, in der nächsten verschlägt er sie wieder. Er hat zuweilen gute Gedancken, und er kan so ziemlich vergnügt seyn, und hat es in seiner Gewalt es zu seyn. Ob er wohl würcklich seine Freunde liebte? Quaeritur. Eymes würde sich gewis so von mir ausdrücken: Sein Hertz ist gut, aber wer hätte die Streiche hinter ihm suchen sollen, wenn er zu Darmstadt mit seinen Büchern am Adler vorbey gieng; doch an den Augen kan man ihm etwas ansehen. Gottlob ich kenne ihn nun, und er gefällt mir desto besser. Ein paar dumme Streiche im August 1765 hätte er weniger machen sollen. Ich weiß, Eßwein, dessen vortreffliches Hertz immer für die menschliche Natur einen gehörigen Rabat rechnet, würde vortheilhafft von mir urtheilen, und ich wolte jederman dächte von mir, so wie er, so würde ich ohne bewundert zu seyn von jederman hochgeschäzt werden.
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