Träume der Ellen Stein

Träume der Ellen Stein
Автор книги: id книги: 1962715     Оценка: 0.0     Голосов: 0     Отзывы, комментарии: 0 487,91 руб.     (4,72$) Читать книгу Купить и скачать книгу Купить бумажную книгу Электронная книга Жанр: Документальная литература Правообладатель и/или издательство: Bookwire Дата добавления в каталог КнигаЛит: ISBN: 9788711517253 Скачать фрагмент в формате   fb2   fb2.zip Возрастное ограничение: 0+ Оглавление Отрывок из книги

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Berlin am 23. November 1927: Ellen Stein, ledig, die wie fünfzig aussieht, dabei noch keine vierzig ist, ist Untermieterin bei Herrn Brenneisen, und beide sind sich in inniger Abneigung verbunden, was aber vor allem auch daran liegt, dass Ellen Stein überhaupt in einem gespannten Verhältnis zu dem Berlin, den Menschen von heute steht, deren Repräsentant Brenneisen nun einmal ist. Eine engere Verbindung hat das «hagere, vermännlichte, ältere Fräulein mit scharfen Zügen und einem graumelierten Haarknoten» vor allem noch zu Ruth, der Tochter ihrer Schwester. Doch Ruth will nun heiraten, und Ellen ist weder diesen Eheaussichten noch ihrem Bräutigam Fred Meirowitz besonders zugeneigt. Einstmals, so vertraut sie der geliebten Nichte an, hatte auch sie Verehrer, Ernst Weinberg, Dr. Slop, Herman Müller, Benno Bernauer, und hätte mehrmals fast geheiratet, was aber jedes Mal scheiterte, unter anderem daran, dass Dr. Slop in einem fernem Lazarett irgendwo an der Ostfront an Flecktyphus verstorben, Herman Müller bereits im August 1914 gefallen ist und Benno Bernauer noch immer in den Pripetsümpfen vermisst wird. In ihren Träumen jedoch lebt sie das ungelebte Leben an Seite ihrer Männer und anderer geliebter und weniger geliebter Menschen nach. Dann fährt wieder die Straßenbahn vorbei, sie wacht auf, ist allein und einsam und muss sich des drohenden Verlustes der geliebten Nichte Ruth gewärtigen. «Träume der Ellen Stein» ist ein eindrucksvoller, psychologisch dichter Roman voll menschlicher Tiefe und Wärme, voller Einsamkeit, Verlust, Erinnerung, Leid, zuletzt aber auch Nähe und Liebe … Ein fast vergessenes Hauptwerk Georg Hermanns, das wiederzuentdecken sich mehr als lohnt!Georg Hermann, eigentlich Georg Hermann Borchardt (1871–1943), war ein deutscher Schriftsteller. Georg Hermann wurde 1871 als jüngstes von sechs Kindern einer alteingesessenen jüdisch-berlinerischen und später verarmten Kaufmannsfamilie geboren. Nach dem Besuch des Gymnasiums durchlief er eine Kaufmannslehre und arbeitete als Gehilfe in einem Krawattengeschäft. Von 1896 bis 1899 besuchte er literarische, kunstgeschichtliche und philosophische Vorlesungen an der Universität Berlin. Später war er beim Statistischen Amt Berlin beschäftigt, schrieb daneben Texte für Zeitungen und Zeitschriften und machte sich durch Feuilletons, Kunstkritiken und als Verfasser kunsthistorischer Werke nach und nach einen Namen. Obwohl er sich bereits als Schüler schriftstellerisch versucht und später unter anderem drei Bände Prosaskizzen veröffentlicht hatte, setzte er sich als Schriftsteller allerdings erst relativ spät durch: Erst der Roman «Jettchen Gebert» (1906) machte ihn mit einem Schlag berühmt. «Jettchen Gebert» und sein Fortsetzungsband «Henriette Jacoby», die ein Bild des liberalen Geistes im Berlin der 1840er Jahre in einer jüdischen Familie zeichnen, waren Bestseller mit zusammen mehr als 260 Auflagen. Hermann lebte fortan als vielgelesener Romancier in Berlin, zeitweise in Neckargemünd bei Heidelberg. Sein literarisches Vorbild war Theodor Fontane, was ihm auch die Bezeichnung «jüdischer Fontane» eintrug. Neben oft stark autobiografisch getönten jüdisch-bürgerlichen Themen griff er auch Stoffe aus den unteren sozialen Schichten («Kubinke», 1910, der Zuhälterroman «Rosenemil», 1935) und aus der preußischen Geschichte auf. Seine Romane sind Unterhaltungsliteratur von Rang, wie sie in Deutschland selten ist.Durch die nationalsozialistischen Machthaber ständig bedroht, entschloss sich Hermann nach dem Reichstagsbrand im Jahre 1933, Deutschland zu verlassen und ging nach Holland ins Exil. Seine Werke standen auf der «Schwarzen Liste» und wurden bei den Bücherverbrennungen im Mai 1933 den Flammen übergeben. Im Exil schrieb Hermann unter schwierigen wirtschaftlichen Verhältnissen weitere Romane.

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Georg Hermann. Träume der Ellen Stein

Träume der Ellen Stein

Vorspruch

I. Die Tante

II. Johanna

III. Das Brautpaar

IV. Zukunftspläne

V. Erinnerungen

VI. Schlafe, was willst du mehr

VII. Die Brautfête

VIII. Die Schwester

IX. Protektion

X. Der Abschied

XI. Im Anwaltsbureau

XII. Eine Lappalie

XIII. Der Professor

XIV. Die letzte Bahn

XV. Das Laboratorium

XVI. Das Interview

XVII. Der Assistant

XVIII. Der Sohn

XIX. Zu neuen Ufern

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Georg Hermann

So also stand hier Aussage gegen Aussage ... und man begriff nicht, warum der Wirt, Herr Brenneisen, jedem, der es hören und nicht hören wollte, verkündete, dass er lieber ein einfaches Arbeiterhaus in der Müllerstrasse besässe, als drei solcher ruhigen und feinen Häuser mit Luxuswohnungen auf dem Kurfürstendamm; denn in der Müllerstrasse hätte man für seine Gutmütigkeit zwar auch keinen Dank, aber weniger Ärger. Was wiederum in mehrfacher Beziehung sich von der Wirklichkeit entfernte, denn das Haus lag gar nicht „auf“ dem Kurfürstendamm, sondern man konnte nur über drei Querstrassen weg von dem einen Eckfenster aus die kahlen Zweige der Rüstern des Kurfürstendamms in der staubgrauen Novemberluft noch gerade ahnen; und des Abends konnte man vom Kurfürstendamm her den Schimmer einer Lichtreklame konfettihaft in Dreissigsekundenpausen — wie das Warnungszeichen eines Leuchtturms — aufblitzen, schwinden und wieder aufblitzen sehen. Das war alles. Der Versuch nebenbei, den Besitzer der Elvirabar zu einem ähnlichen Dachfeuerwerk zu animieren (bei weitgehendem Entgegenkommen des Herrn Brenneisen für die Miete des Dachstuhls) war gescheitert oder doch vorerst als gescheitert zu betrachten.

.....

Ellen Stein fühlt, dass dieser Ausfall pariert ist, und es bleibt für sie keine Zeit mehr zu einem zweiten. Also abgeblasen! „Schön, Johanna, dann werden wir weiter zusammenbleiben, und hoffentlich“ — (wozu lügt man? denkt sie) — „hoffentlich noch recht lange. Aber das Gefühl, das Sie hier denken, dass ich Sie ausnütze, wäre mir uner ...“ Aber Ellen Stein sagte nicht mehr: unerträglich! — denn ihr letzter inspizierender Blick hatte auf dem Tisch vieles entdeckt, was ihr peinliches Missfallen erregte. „Aber haben Sie denn keinen englischen Jam mehr, Johanna?“ ruft sie empört und schnuffelt — ein Tschin, dem ein Bissen verdächtig vorkommt — an einem Kristallschälchen. „Man blamiert sich doch. Den deutschen kann man doch wirklich keinem Menschen vorsetzen! Und die Biskuits! Bringen Sie sofort die holländischen! Ebensogut hätte man auch ein Stück Pappe mit Zucker hinstellen können. Und Papierservietten! Das ist wirklich der Comble! Herrgott, wir sind doch hier immer noch bei Steins und immer noch nicht bei Peitel Topfflechter. — Nicht die grossen, die kleinen Damasttücher bitte!“

Johanna steht scheinbar wie begossen da. Aber sie notiert sich jedes Wort innerlich. „Gott für wen denn?“ sagt sie mehr für sich, während sie die Servietten kunstvoll wie kleine Miniaturschwäne zusammenfaltet, „mit dem Bräutjam kann man doch auch keine Bilder herausstecken, habe ich mir sagen lassen. Weest du Ellen, wenn ich so viel Geld hätte, wie Gretchen und ihr Mann, denn dürfte mir so einer überhaupt nicht über die Schwelle kommen. — Is er denn nu schon Arzt, oder will er erst eener werden? Des könnte für Ruth doch mindestens ein Professor sein.“ Johanna mischte geschickt ihren Ton von unverfälschter Biederkeit mit ihrem philosophischen, so geschickt, dass selbst Ellen Stein nicht ahnte, was dahinter sich verborgen hielt. „Nicht wahr, Ellen, mit Frau Professor, da kann man sich heutzutage überall sehen lassen. Aber: Frau Doktor! — des ist ja jetzt einfach jede. Siehste, wenn du eben nicht das Unglück jehabt hättest ...“

.....

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