Отрывок из книги
Artur Baer
Ein geiler Tag auf der Yacht | Erotische Geschichte
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Jedenfalls erwachten die Bühlers am nächsten Morgen in seliger Müdigkeit. Das Erste, was Frau Bühler am nächsten Morgen mit heiser bebender Stimme ihrem Mann zuhauchte, war: »Oh, ich habe gar nicht gewusst, dass du so herrlich grausam sein kannst.« Den Tag und die folgende Nacht ruhten sich die Bühlers aus. Herr Bühler dachte ausgiebig darüber nach, was wohl an der Geschichte so besonders gewesen war, dass es jene noch nie erlebte Lüsternheit ausgelöst hatte. Am übernächsten Tag gingen die Bühlers wieder in eines der Lokale, jedoch in ein anderes als zuletzt. Sie aßen wieder gemischte Meeresungeheuer und ließen wieder einige Gläser Rotwein folgen. Die Stimmung war wieder gelöst, allerdings bei Weitem nicht so inspirierend wie zwei Tage zuvor. Als sie am Abend in ihren Betten lagen, griff sich Herr Bühler wieder das Taschenbuch mit den frivolen Geschichten und las voller Erwartung die nächste Geschichte.
Diese Geschichte spielte während des zu Ende gehenden großen Krieges. Ein viel zu junger Soldat war mit einer Schussverletzung im Bein in ein Behelfslazarett eingeliefert worden, welches sich in einer ehemaligen Schule befand. Er lag mit mindestens einem Dutzend Leidensgenossen in einem Saal. Die einzelnen Betten waren nur durch spanische Wände getrennt. Er hatte Glück gehabt und die Wunde war bereits am Abheilen. Die Ärzteschaft und das Pflegerinnenteam kümmerten sich aufopferungsvoll um die Patienten. Besonders beeindruckte ihn eine der Ärztinnen – einerseits, weil sie sich bevorzugt um den jungen Soldaten zu kümmern schien, andererseits, weil sie ausnehmend schön war in einer stolzen, strengen wie distanzierten Weise. Fast wie eine russische Gräfin, dachte er manchmal. An einem Abend hatte sie nochmals seine Wunde kontrolliert, die Decke zur Seite geschlagen und sich mit ihrem Körper über ihn gebeugt. Er stand so sehr im Banne dieser knisternden Situation – Ihre Brüste wenige Zentimeter vor seinem Gesicht und ihre tastende Hand auf seinem Bein und dann auf seinem Bauch –, dass ihm etwas unglaublich Peinliches passierte. Er bekam spontan eine Erektion, und zwar so schnell und heftig, dass er fühlen konnte, wie sich sein Glied bei jedem Pulsschlag ruckartig vergrößerte. Die Ärztin beobachtete das Geschehen mit überraschter Miene. Der junge Soldat wünschte, im Boden zu versinken oder blitzartig aus der Welt zu verschwinden, so sehr schämte er sich. Doch die Ärztin reagierte ganz anders als erwartet. Sie beugte sich noch weiter zu ihm und flüsterte ihm ins Ohr: »Schon gut, alles in Ordnung. Sie brauchen sich nicht zu schämen. Das ist in Ihrer Lage ganz natürlich. Ich schaue in einer Stunde nochmals bei Ihnen vorbei.«
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