George Sand: Die kleine Fadette | Neu editierte 2020er-Ausgabe, in aktualisierter Rechtschreibung und mit erklärenden Fußnoten | Plus ein ausführliches Begleitwort zu George Sand | Franziska, die kleine Fadette, wie man sie nennt, ist ein 16jähriges, burschikoses und etwas verwahrlostes Mädchen, das bei seiner Großmutter aufwächst, einer Kräuterhexe, wie die Leute im Dorf sagen. Fadette hat, wie es scheint, nicht viel zu bieten, denn die meisten unterschätzen ihren scharfen Verstand und ihr Einfühlungsvermögen in andere Menschen. Währenddessen wachsen, nicht weit entfernt, zwei Bauernburschen, Zwillinge, heran, die trotz allem an der Kleinen Interesse finden und schließlich sogar um sie konkurrieren. Aber das Erstaunliche ist, was mit Fadette in dieser Zeit des Erwachsenwerdens geschieht: Aus ihrem etwas schmuddeligen, unscheinbaren Leben steigt sie auf zur begehrenswerten und wohlhabenden jungen Frau.
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George Sand. Die kleine Fadette
— INHALT —
Klappentext
Erstes Kapitel
Zweites Kapitel
Drittes Kapitel
Viertes Kapitel
Fünftes Kapitel
Sechstes Kapitel
Siebtes Kapitel
Achtes Kapitel
Neuntes Kapitel
Zehntes Kapitel
Elftes Kapitel
Zwölftes Kapitel
Dreizehntes Kapitel
Vierzehntes Kapitel
Fünfzehntes Kapitel
Sechzehntes Kapitel
Siebzehntes Kapitel
Achtzehntes Kapitel
Neunzehntes Kapitel
Zwanzigstes Kapitel
Einundzwanzigstes Kapitel
Zweiundzwanzigstes Kapitel
Dreiundzwanzigstes Kapitel
Vierundzwanzigstes Kapitel
Fünfundzwanzigstes Kapitel
Sechsundzwanzigstes Kapitel
Siebenundzwanzigstes Kapitel
Achtundzwanzigstes Kapitel
Neunundzwanzigstes Kapitel
Dreißigstes Kapitel
Einunddreißigstes Kapitel
Zweiunddreißigstes Kapitel
Dreiunddreißigstes Kapitel
Vierunddreißigstes Kapitel
Fünfunddreißigstes Kapitel
Sechsunddreißigstes Kapitel
Siebenunddreißigstes Kapitel
Achtunddreißigstes Kapitel
Neununddreißigstes Kapitel
Begleitwort des Herausgebers
Historischer Lexikoneintrag zu George Sand (1837)
Impressum
Отрывок из книги
Der Vater Barbeau in la Cosse war ein Mann, der sich keineswegs in schlechten Verhältnissen befand; und dass er Mitglied des Munizipalrates in seinem Ort war, mag als Beweis dafür dienen. Er besaß zwei Grundstücke, deren Ertrag ihn und seine Familie ernährte, und noch darüber hinaus einen Überschuss lieferte. Von seinen Wiesen erntete er tüchtige Fuder Heu, und ausgenommen von derjenigen, welche an den Ufern des Baches lag und durch die Binsen ein wenig beeinträchtigt wurde, war dies Heu als eins von der besten Sorte in der ganzen Gegend bekannt.
Das Haus des Vaters Barbeau war von solidem Bau und mit Ziegeln gedeckt. Es stand in gesunder Lage auf einem Hügel und war mit einem Garten von reichlichem Ertrag und mit einem Weinberg von sechs Tagewerken verbunden. Schließlich befand sich hinter der Scheune noch ein Baumgarten, wie man bei uns zu sagen pflegt, der einen Überfluss von Früchten lieferte, sowohl an Pflaumen und süßen Kirschen, wie auch an Birnen und Vogelbeeren. Sogar die Nussbäume längs der Umzäunungen waren die ältesten und größten auf zwei Meilen weit in der Runde.
.....
Mutter Sagette sprach goldene Weisheit, und man glaubte daran. Man versprach ihr, nach ihren Worten zu tun, und entließ sie mit einem schönen Geschenk. Da sie dringlichst empfohlen hatte, die Zwillinge nicht mit derselben Milch zu ernähren, war man darauf bedacht, sich rasch eine Amme zu verschaffen.
Es war indessen im ganzen Ort keine aufzutreiben. Mutter Barbeau hatte in dieser Hinsicht keine Vorkehrungen getroffen, da sie auf Zwillinge nicht gerechnet, und alle ihre anderen Kinder selbst genährt hatte. So geschah es also, dass Vater Barbeau sich auf den Weg machen musste, in der Umgegend nach einer passenden Amme zu suchen. Mittlerweile nahm die Mutter, die ihre Kleinen doch nicht darben lassen konnte, eins nach dem anderen an die Brust.