Ein Legat
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Gerard Keller. Ein Legat
Erstes Capitel
Zweites Capitel
Drittes Capitel
Viertes Capitel
Fünftes Capitel
Sechstes Capitel
Siebentes Capitel
Achtes Capitel
Neuntes Capitel
Zehntes Capitel
Отрывок из книги
Es war wieder Donnerstag und das Museum war wieder geöffnet. In einem Zimmerchen, gerade groß genug, daß ein Tisch und zwei Stühle darin Platz hatten, saß der Custos, der Maler Walther. Vor ihm auf dem Tische lag an dem einem Ende der geschriebene Katalog der Gemälde und am anderen Ende das Foliobuch, in welches sich die Besucher einschrieben; dazwischen stand ein zinnernes Tintenfaß mit den drei unvermeidlichen Gänsefedern, an denen jedoch keine Spur von Tinte zu entdecken war, denn der Name des letzten Besuchers war bereits ganz roth geworden.
Während Walther gedankenlos durch das kleine Fenster hinausblickte, versammelte sich auf dem Marktplatz unten eine Anzahl Menschen um einen Leierkasten, bei welchem ein Vagabond die Bilder, die roh auf ein Stück Leinwand gemalt waren, erklärte, während seine Frau die Orgel drehte und mit dem anderen Arme einen Säugling wiegte. Das war zu viel für Walther. Dafür hatte das Volk Zeit und Aufmerksamkeit und nach seinem Museum sah Niemand sich um! Er konnte den Scandal nicht länger mit anhören, stand auf und ging auf eine Thür zu, an welcher ein weißes Papier angeheftet war, mit den Worten:
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»Es hat nichts zu sagen, Herr Nohr, Sie brauchen nicht länger zu bleiben, als Sie wollen,« und ob Nohr folgen wollte oder nicht, er mußte mit und stand bald neben Walther im Museum.
»Schön, wirklich schön!« sprach Nohr, ehrerbietig seinen Hut in der Hand haltend, während er den Kopf zurückgeworfen hatte, um ein großes Gemälde zu besehen, welches gerade gegenüber vom Eingang hing, »das ist eine Jagd, nicht wahr, Herr Walther?«
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