Spielregeln der Politik im Mittelalter

Spielregeln der Politik im Mittelalter
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Das Mittelalter kannte ein ausgeprägtes System von «Spielregeln», die den Kampf um Rang, Macht und Ehre lenkten und oftmals ein Ausufern der Gewalt verhinderten. Anhand zeitgenössischer Quellen zeigt Gerd Althoff, wie eine Gesellschaft, die kein staatliches Waffen- und Gewaltmonopol kannte, mit Konflikten zwischen den 'Großen' des Reiches umging. Zentrale Bedeutung kam dabei den Vermittlern zu. Sie waren mit beträchtlicher Autorität ausgestattet und verhinderten, dass Fehden unkontrolliert eskalierten. Auf der Ebene der öffentlichen Kommunikation bestimmten demonstrativ-rituelle Verhaltensweisen, Zeichen und Gesten die Verfahren politischer Machtausübung. Es wurde mehr gezeigt als argumentiert: Empörung über falsches Verhalten signalisierte man etwa, indem man einen Brief mitsamt Siegel vor den Augen andere auf den Boden warf, ihn zerknüllte und mit den Füßen trat.

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Gerd Althoff. Spielregeln der Politik im Mittelalter

SPIEGELREGELN DER POLITIK IM MITTELALTER. Kommunikation in Frieden und Fehde

Impressum

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Inhalt

Vorwort

Einleitung

Königsherrschaft und Konfliktbewältigung im 10. und 11. Jahrhundert

Konfliktverhalten und Rechtsbewußtsein. Die Welfen im 12. Jahrhundert

Rudolf von Habsburg und Ottokar von Böhmen. Formen der Konfliktaustragung und -beilegung im 13. Jahrhundert∗

Das Privileg der deditio. Formen gütlicher Konfliktbeendigung in der mittelalterlichen Adelsgesellschaft

Staatsdiener oder Häupter des Staates. Fürstenverantwortung zwischen Reichsinteressen und Eigennutz∗

Colloquium familiare – colloquium secretum – colloquium publicum. Beratung im politischen Leben des früheren Mittelalters

Verwandtschaft, Freundschaft, Klientel. Der schwierige Weg zum Ohr des Herrschers∗

Huld. Überlegungen zu einem Zentralbegriff der mittelalterlichen Herrschaftsordnung∗

Demonstration und Inszenierung. Spielregeln der Kommunikation in mittelalterlicher Öffentlichkeit

Empörung, Tränen, Zerknirschung. Emotionen in der öffentlichen Kommunikation des Mittelalters∗

Ungeschriebene Gesetze. Wie funktioniert Herrschaft ohne schriftlich fixierte Normen?∗

Quellen

Literatur

Abkürzungen

Nachweis der Erstveröffentlichungen

Personenregister

Ortsregister

Gerd Althoff. Mittelalterliche Verfassungsgeschichte und Spielregeln der Politik: ein Nachwort

Was sind Spielregeln?

II Spielregeln und Recht

III Spielregeln und Rituale

IV Planung und Inszenierung von Ritualen

V Spielregeln, Rituale und die Aufrechterhaltung von Ordnung

Quellen und Literatur zum Nachwort

Informationen zum Buch

Informationen zum Autor

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Gerd Althoff

Innentitel

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31 Ebd., II, 25, S. 87f.: In brevi vero utrisque clementer ignoscit, in sui gratiam suscipit et honori pristino reddidit (Übersetzung nach FSGA 8, S. 111). Sehr deutlich wird hier die Rolle der Bischöfe als quasi neutrale Unterhändler, deren Ziel der Ausgleich der Gegensätze und nicht die Vertretung der Position des Königs ist.

32 Ebd., II, 28, S. 91: … aliquanto tempore custodiae mancipatione castigavit. Postea suae gratiae lenitate sibi associans in pace dimisit (Übersetzung nach FSGA 8, S. 113).

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