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Gerd-Klaus Kaltenbrunner. Vom Geist Europas
VOM GEIST — EUROPAS —
Inhalt
Vorwort
Wer war Gerd-Klaus Kaltenbrunner?
Nochmals: Wer war Gerd-Klaus Kaltenbrunner?
Apollinischer Norden. Die Indoeuropäer: mehr als ein Phantom
Kolumnentitel. Hesiod. Wie die Griechen zu ihren Göttern kamen
Platon. Im Anfang war das Staunen Der Mann, der die Ideen schaute
Titus Livius „Wenn ich von alten Dingen schreibe, werde ich selbst vom Geist des Altertums erfüllt …”
Hinweise
Augustinus. Seelenfriede und Gottesstaat
Heloise und Abaelard. Die Logik der Leidenschaft
Katharina von Siena. Sibylle heiliger Bluthochzeit
Pierre de Ronsard. Fürst französischer Poesie
Johann Gottfried Herder. Ostpreuße, Weimarer und Vordenker europäischer Humanität
Franz von Baader. Samenhändler und Wissender unter Schatten
Anmerkung
Friedrich Hölderlin „Dichterisch wohnet der Mensch auf dieser Erde”
Anmerkungen
Novalis. Der deutsche Orpheus und seine Braut. I
II
Joseph Görres. Weisheitsliebender kraft Feuers
Der unbekannte Görres
Jakobiner, Weltbürger, Rheinfranke
Die Pariser Wende
Romantik und Philosophie des Lebens
Kosmische Religiosität
Des Menschen doppelte Natur
Dämonie in der Geschichte
Das finstere Reich des Abgrundes
Der katholische Mystiker
„Wie wäre die Welt so arm …”
Anmerkungen
Achim von Arnim „Die Kronenwächter” als Apokalypse des deutschen Geistes
Joseph von Eichendorff. Der unbekannte Dichter und sein Glück. I
II
Adalbert Stifter. Dichter des Friedens und der Natur
Juan Donoso Cortés. Zwischen Politik und Endzeiterwartung Vom Liberalismus zur Rechtfertigung präventiver Diktatur
Jens Peter Jacobsen. Ein schwermütiger Impressionist aus Dänemark
Vilfredo Pareto. Der „Rechtsintellektuelle” als Aufklärer
Anmerkungen
Otokar Brezina „Unsere Hoffnungen kreisen in ewigem Frühling …”
Weiterführende Literatur
Karl Wolfskehl. Erzjude, Erzdeutscher und Dichter im Exil
Othmar Spann. Das Ganze im Blick haben Ein deutscher Universalphilosoph aus Österreich
Franz Rosenzweig. Jüdisch-deutscher Bibelübersetzer und Philosoph des „Sterns der Erlösung”
E. M. Cioran. Ein rumänischer Nietzsche im Pariser Exil
Nicolás Gómez Dávila. Wenn Systeme vergehen, überdauern Aphorismen Eine christliche Kathedrale über heidnischen Krypten
Zur Person des Autors
Отрывок из книги
Gerd-Klaus Kaltenbrunner
URSPRÜNGE UND PORTRÄTS
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Hölderlin, Novalis und Vergil haben Hesiod gelesen; Vergil trachtete sogar danach, mit seiner „Aeneis” als römischer Homer und mit dem Lehrgedicht über den Landbau „Georgica” sich als lateinischer Hesiod auszuweisen, so wie mit seinen Hirtengedichten als italischer Theokrit.
Der Poimèn-Poietes, der Hirt-Dichter Hesiod ist auch hier der Erste, der Archäus im paracelsischen Sinn des Wortes: samenreich durch die Jahrtausende fortzeugender, in immer neuen Signaturen und Konfigurationen gestaltenüberquellender Lebensdrang, élan vital abendländischer Dichtung, die das Seiende zur Sprache bringt und im Gewande der Schönheit zu denken gibt. Verglichen mit Hesiod ist Homer, obwohl zeitlich der frühere, ein Spätling. Hesiod kennt und nennt viele Gottheiten, die Homer bloß am Rande erwähnt oder völlig verschweigt. Gemessen an Hesiods göttlichen Hochzeiten, sind die Abenteuer der homerischen Olympier leichtfertige Affären, fast schon operettenhafte Travestien à la Jacques Offenbach. Ich sage dies nicht, um Homer herabzusetzen, dessen „Odyssee” zu meinen liebsten Büchern gehört und die durch nie wieder erreichte Schönheiten entzückt, die man bei Hesiod vergeblich suchen würde. Homer wird hier nur genannt, um die unvergleichliche Besonderheit und Eigenart des boiotischen Theogonikers herauszuheben. Hesiods Werk gibt uns Kunde von Hierophanien, die, wäre es verlorengegangen, die ausschweifendste Einbildungskraft eines Phantasiasten nie und nimmer hätte erfinden können. Eben deshalb darf Hesiod gerade in götterlos dürftiger Zeit erwarten, „daß gepfleget werde der feste Buchstab, und Bestehendes gut gedeutet”.
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