Wolfsgrund

Wolfsgrund
Автор книги: id книги: 1973424     Оценка: 0.0     Голосов: 0     Отзывы, комментарии: 0 469,73 руб.     (4,58$) Читать книгу Купить и скачать книгу Электронная книга Жанр: Языкознание Правообладатель и/или издательство: Bookwire Дата добавления в каталог КнигаЛит: ISBN: 9783985229437 Скачать фрагмент в формате   fb2   fb2.zip Возрастное ограничение: 0+ Оглавление Отрывок из книги

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Der Journalist Melchior Beerbauer steht vor einem Scherbenhaufen. Er ringt mit der Frage, ob er das Geheimnis um seinen unehelichen Sohn lüften soll, denn damit würde er seinen besten Freund verlieren. Zeitgleich beginnt er mit der Recherche über die ungeheuerliche Enteignung von fast fünftausend Menschen zugunsten eines Truppenübungsplatzes. Auch seine Urgroßmutter Agathe musste das Dorf und ihre Jugendliebe als junges Mädchen verlassen und kam dennoch immer wieder zurück. Ein einsamer Wolf, der auf dem naturgeschützten Gelände gesichtet wird, weckt Melchiors Interesse. Ein Lesegewinn! urteilt BR Heimat über diese Familiensaga. 2021 jährt sich die Vertreibung von mehreren tausend Menschen vom Gelände des heutigen Truppenübungsplatzes Hohenfels – mitten in der Oberpfalz – zum 70. Mal. Der Roman basiert auf Zeitzeugenberichten ehemaliger Bewohner, die diese schreckliche Zeit selbst erlebt haben. Während der Recherche wurde ein Wolf auf dem heute abgeriegelten Gebiet gesichtet und fand so seinen Weg in den Roman. Zeitgleich mit dem eBook erscheint eine gekürzte Hörbuchfassung des Romans. Eine klanglich wie inhaltlich tadellose Hörbuch-Produktion aus der Oberpfalz!, so Bastian Wierzioch, MDR Kultur.

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Gerda Stauner. Wolfsgrund

Prolog

Eins

Zwei

Drei

Vier

1895

Fünf

1899

Sechs

Sieben

1904

Acht

Neun

1905

Zehn

1912

1919

Elf

Zwölf

1920

Dreizehn

1925

Vierzehn

1931

Fünfzehn

1938

Sechzehn

Siebzehn

1945

Achtzehn

1950

Neunzehn

1951

Zwanzig

1951

Einundzwanzig

1951

Zweiundzwanzig

1951

Epilog

Liebe Leser!

Отрывок из книги

Aus dem Dickicht pirscht lautlos ein imposantes Jungtier heran. Zögerlich hebt es den Kopf, die Augen blicken neugierig über das abfallende Gelände. Es schleicht in geduckter Haltung den Hang hinunter, bleibt immer wieder stehen, wittert. Unvermittelt setzt es zum Sprung an und landet auf dem vom vermodernden Herbstlaub der hundertjährigen Linde gepolsterten Boden. Der Wolf ist wohl auf der Suche nach einem neuen Revier die vielen Kilometer aus Tschechien über den Bayerischen Wald hierher in dieses Niemandsland gekommen. Nach mehr als 135 Jahren hat dieses majestätische Geschöpf erstmals wieder heimgefunden. Damals hatten die Menschen in Bayern alles daran gesetzt, die Wolfsrudel endgültig auszurotten.

Zwei tagscheue Hufeisennasen auf ihrem Weg ins Schlafquartier im Turm der kleinen Kirche schrecken kurz auf, drehen eine Extrarunde und schlüpfen dann in das alte Gemäuer. Vor Kurzem erst haben Menschen das Kirchlein wieder instand gesetzt, den Turm erneuert und in den Fensteröffnungen Einflughilfen für die geschützte Fledermausart angebracht. Im Inneren der Kirche ist es stockdunkel. Das zaghafte Rosa des kommenden Tages, das sich im Osten bemerkbar macht, dringt noch nicht durch die Ritzen der groben Holzplatten, die die Tür verschlossen halten. Doch ganz hinten, versteckt im ehemaligen Altarraum, flackert das rote Licht elektrischer Grableuchten. Wie lange mögen die Batterien schon halten? Der letzte Gottesdienst hat vor über acht Monaten stattgefunden. Es wurde Kirchweih gefeiert von denen, die einst hier lebten, und denen, die niemals hier leben dürfen.

.....

„Wieso haben Sie eigentlich diesen Ort für die Besichtigung ausgewählt?“, beginnt der Journalist einleitend seine Fragerunde. Er achtet darauf, neutral zu klingen. Noch weiß er nicht, welche Richtung ihre Unterhaltung einschlagen wird.

„Wissen Sie, Herr Beerbauer“, beginnt der andere zögerlich, „uns allen hier ist klar, dass die Aussiedlung der Menschen und die Ablösung ihres Grund und Bodens im Jahr 1938 tiefe Wunden geschlagen hat. Ich will gar nicht davon sprechen, was im Jahr 1951, bei der zweiten Enteignungswelle, hier passiert ist. Doch das alles ist lange her und die Verantwortlichen von heute sind auch ein Stück weit entgegenkommender. Auf deutscher und auf amerikanischer Seite. Und dieses Entgegenkommen ist bei den alten Schmidheimern auf fruchtbaren Boden gefallen.“

.....

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