Dalriada
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Gerhard Streminger. Dalriada
Zitat
Prolog
1. Kapitel. Das Herz Englands
2. Kapitel. Wiedersehen mit Castle Howard
3. Kapitel. Die Heide, so nah
4. Kapitel. Abschied von Arkadien
5. Kapitel. Das Grenzland
6. Kapitel. Athen des Nordens
7. Kapitel. Im Tal der Tränen
8. Kapitel. Vom traditionellen Leben in den Clans
9. Kapitel. Das Ende der keltischen Hochlandkultur
10. Kapitel. Im Land der weiten Horizonte
11. Kapitel. Heathers Eltern
12. Kapitel. Ein meerumspültes Almland
13. Kapitel. Heimkommen
14. Kapitel. Vom guten Leben
15. Kapitel. Die Wiege der keltischen Kultur Schottlands
16. Kapitel. Der Kreis als Symbol der Wiederkehr
17. Kapitel. Zur Respektlosigkeit Betrunkener
18. Kapitel. König und Königin
19. Kapitel. Eine soziale Revolution
20. Kapitel. Ein Garten ohne Quelle
21. Kapitel. The Wind cries Mary
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Отрывок из книги
Gerhard Streminger
Ein schottisches Märchen
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Neben den Pubs erfüllen die zahlreichen Parks in ganz England, natürlich auch in Oxford, eine zentrale soziale Funktion. Sie sind ein wichtiger Treffpunkt, ein Ort der Erholung und ein Hort der achtsamen Pflege anderer Lebewesen. Seit zumindest 5.000 Jahren gibt es – beispielsweise aufgrund von Beobachtungen an der Kult- und Kulturpflanze Wein im alten Ägypten – das Wissen, dass es gelegentlich der klugen, kultivierenden Hand des Menschen bedarf, sollen Pflanzen sich voll entfalten können. Die Sorgfalt, mit der in englischen Parks andere Lebewesen gepflegt werden – und sei es nur die Sorge, ob Pflanzen wohl genügend Licht und Wasser bekämen –, könnte ein Vorbild dafür sein, dass Menschen auch ihre soziale Umgebung achten und kultivieren sollten. Bürger und Bürgerinnen, so könnte man den Gedankengang weiterspinnen, müssen für den Staat Sorge tragen, damit dieser blühe und gedeihe wie ein Garten; und der Staat wiederum sollte die Bedingungen dafür schaffen, dass Menschen und andere Lebewesen weitestgehend frei ihren eigenen Begabungen und Interessen nachkommen können.
Dennoch wirken englische Parks auf den ersten Blick ungeordnet, ungezähmt und geradezu schlampig im Vergleich zur Pflanzendressur in französischen Barockgärten. Aber auch hier trügt der Schein. Denn in einem english garden steckt sehr viel Planung, allerdings interessierten sich die klassischen englischen Landschaftsarchitekten für die von Menschen erdachten Geometrien nicht. Vielmehr ging es ihnen um Abwechslung und um das natürliche Spiel von Licht und Schatten. Französische Barockgärten sind in entscheidender Hinsicht immer gleich gestrickt: Auf einer eingeebneten Fläche werden am Reißbrett geplante Figuren mit Hilfe von Blumen oder Buchsbäumen, Eiben oder Zypressen in die Wirklichkeit übertragen. Englische Landschaftsarchitekten erachteten es hingegen als entscheidend, die Besonderheit des Ortes künstlerisch zu gestalten, und das heißt: das Wesentliche des Orts, den genius loci zunächst einmal zu erfassen und ihn dann zu betonen.
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