Eine ganz andere Geschichte der Lagunenstadt In und um Venedig wurde seit der Gründung der Stadt gekämpft und gemordet. Der erste frei gewählte Doge Orso Ipato ist eines gewaltsamen Todes gestorben, seinem Sohn und Nachfolger erging es kaum besser – er wurde vertrieben und geblendet. Das Dogenamt war höchste Ehre – und bedeutete oft höchste Lebensgefahr. Man konnte im Kampf fallen, geköpft werden, manchmal ging es auch gut aus. Der hingerichtete Doge Marino Falier wurde immerhin durch Literatur, Oper und ein Bild berühmt – durch Byron, Donizetti und Delacroix. Doch nicht nur als Doge war man in der Serenissima in Gefahr. Auch als Geistlicher, Wissenschaftler, Industrieller war man seines Lebens nicht immer sicher. Und wer durch die beiden Säulen an der Piazzetta geht, fra Marco e Todoro, ist selbst schuld – denn das bringt angeblich den Tod. Erfolgsautor Gerhard Tötschinger versammelt in diesem Buch die spannendsten Kriminalfälle aus der Geschichte der Lagunenstadt.
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Gerhard Tötschinger. Mörderisches Venedig
MÖRDERISCHES VENEDIG
Vorwort
Der Rumpf im Brunnen
Linda Cimetta
Schweigen ist Gold
Der Kampf um das Konto
Die russische Gräfin
Der Palazzo Vendramin vor Richard Wagner
Lucrezia Ein Haus rächt sich
Wenn das Herz spricht …
Il Casino degli spiriti
Der Fluch der Äbtissin
Glück gehabt! Padre Paolo Sarpi
Der Tote im Canal Giordano Bruno
I due Foscari
Totschlag aus Freude
Carmagnola
Der erste Doge
Der Einzige
Meuterei an der Lagune
Cornaro contra Zen
Feinschmecker in der Renaissance
Das mordende Haus
Liebe, Tod und Reißverschluss
Die Geisterseher
Don Francesco
Der Kochtopf-Mord
Das blutige Becken
Der hilfsbereite Motorbootfahrer
Foscarini Der Dank des Vaterlandes
Glück? Unglück!
Glossar
Bibliografie
Register
Отрывок из книги
Gerhard Tötschinger
Die dunkle Seite der Serenissima
.....
Er war mein erster Hausherr. Damals lebten noch an die 100.000 Menschen im Centro storico, dem Teil der Comune, den man tatsächlich als Venedig begreift, im Gegensatz zu Mestre. Es gab noch zahlreiche Handwerker, Friseure, Milchfrauen, Gesprächspartner. Er schrieb auf, was man ihm erzählte, füllte damit mehrere dicke Schulhefte und ließ mich lesen.
Einige Schritte von dieser meiner ersten Wohnung am Campo Santa Maria Formosa entfernt steht der Palazzo Querini Stampalia mit seiner hinreißend schönen Sammlung von Bildern zu lokalen Themen, vor allem von Pietro Longhi und von Gabriele Bella. Hier danke ich sehr herzlich der Bibliothek und ihren Mitarbeitern, auch wegen der Öffnungszeiten – an fünf Tagen der Woche von 10 bis 24 Uhr!