Im Eifer deines Dieners
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Gernot Gottwals. Im Eifer deines Dieners
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Epilog
Apropos
Отрывок из книги
Oblast Swerdlowsk, 14. Juli 1921
Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit. Die klassischen Ideale der Mutter aller Revolutionen hatten ihre Gültigkeit längst verloren. Und was mit der Bastille in Frankreich begann, setzte sich nun mit den Kirchen und Klöstern im einstigen Zarenreich fort. Denn wo neue Unterdrücker die Massen ausbeuten und in den Hunger treiben, da schafft ihr Eifer auch neue Diener. Diener, die das Plansoll durch Plünderung und Brandschatzung erfüllen und unter den wahren Brüdern, den leiblichen wie den geistlichen, das Misstrauen und die nackte Angst schüren. Gefühle, die in der faktischen Geschichtsschreibung unberücksichtigt bleiben, und die doch zur Nährquelle von Geschichten und Legenden werden, die bis in unsere Tage fortwirken.
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„Irgendwas läuft doch da gründlich schief“, dachte Klotzhofer.
Das Patriarchat Moskau hatte ganz abgesagt, ein Sprecher aus dem Russischen Generalkonsulat traf verspätet ein, um die Glückwünsche seines Dienstherrn zu überbringen – unauffällig und diplomatisch. Klotzhofer streckte seine Hand etwas zögerlich aus, bekam erneut Zweifel: Warum mieden die führenden Köpfe fast alle seine Eröffnungsfeier, schickten bestenfalls ihre obersten Dienstboten vorbei? Etwas mehr Respekt hätte sich der Herr Direktor doch erbeten. Dann endlich drängte ein prominenter Herr aus dem Frankfurter Geschäftsleben nach vorne. Zunächst noch etwas vorsichtig, als wollte er mit seiner markanten Adlernase die Luft prüfen. Dann streckte er dem Direktor seine Rechte entgegen: „Herzlichen Glückwunsch zu Ihrem Museum, Herr Klotzhofer. Wir freuen uns auf eine lange und ertragreiche Zusammenarbeit.“ Es handelte sich um Tamas Temaschwili, den Inhaber einer bedeutenden kaukasischen Import- und Eventfirma in Frankfurt. „Hinter mir sind noch ein paar Geschäftsfreunde, die Ihnen gratulieren wollen.“
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