Das Pentameron
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Giambattista Basile. Das Pentameron
Das Pentameron
I. Der Zauberer
II. Der Myrtenzweig
III. Peruonto
IV. Vardiello
V. Der Floh
VI. Aschenputtel
VII. Die beiden Kaufmannssöhne
VIII. Das Ziegengesicht
IX. Die verzauberte Hirschkuh
X. Die geschundene Alte
I. Petrosinella
II. Der Prinz Verdeprato
III. Viola
IV. Gagliuso
V. Der Jüngling in der Schlange
VI. Die Bärin
VII. Die Taube
VIII. Die Küchenmagd
IX. Das Vorhängeschloß
X. Der Gevatter
I. Cannetella
II. Die Schöne mit den abges chnittenen Händen
III. Das helle Antlitz
IV. Die kluge Liccarda
V. Der Mistkäfer, die Maus und das Heimchen
VI. Belluccia
VII. Corvetto
VIII. Der Dummkopf
IX. Rosella
X. Die drei Feen
I. Der Hahnenstein
II. Die beiden Brüder
III. Die drei Tierkönige
IV. Die sieben Schwarten
V. Der Drache
VI. Die drei Kronen
VII. Die beiden Kuchen
VIII. Die sieben Tauben
IX. Der Rabe
X. Der bestrafte Hochmut
I. Die Gans
II. Die Monate
III. Marzipanchen
IV. Der Goldstamm
V. Sonne, Mond und Talia
VI. Sapia
VII. Die fünf Söhne
VIII. Ninnillo und Nennella
IX. Die drei Zitronen
X. Zozas Leidensgeschichte
Über Das Pentameron
Отрывок из книги
Basile Giambattista
Adolf Potthoff
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Der unglückliche Antuono sah den Blitz und wollte den Donner nicht abwarten, und wie einer, der Wäsche gestohlen hat, zog er den Kopf ein, hob die Füße und eilte zu dem Zauberer zurück. Als der sah, wie er so ganz sachte und kleinlaut herankam, spielte er ihm eine neue Melodie vor und sprach: „Ich weiß nicht, was mich hindert, dir ein Auge einzudrücken, du Schwätzer, du Schandmaul, du faules Stück Fleisch, du Hühnerarsch, du Stadttrompeter — der du jedes Geheimnis ausposaunen mußt. Du speist ja alles aus, was du im Leib hast, und kannst nicht einmal die Erbsen bei dir behalten. Hättest du deinen Mund gehalten in der Kneipe, dann wäre dir nicht geschehen, was dir zugestoßen ist; aber deine Zunge klappert wie ein Mühlenrad, und so hast du dir damit das Glück zermahlen, das dir in den Schoß gefallen war.“
Der unglückliche Antuono zog den Schwanz ein und schluckte die Musik. Drei Jahre lang verhielt er sich ruhig im Dienste des Zauberers und dachte ebensowenig an sein Vaterhaus wie daran, Graf zu werden. Aber nach dieser Zeit bekam er einen neuen Fieberanfall, und wieder erhob sich in ihm der Wunsch, eine Reise in die Heimat zu machen, und wieder bat er den Zauberer um Urlaub. Von seinem Drängen bewogen, stimmte der Meister der Reise zu und gab ihm einen schön gearbeiteten Prügel mit der Weisung: „Nimm diesen Prügel mit zu meinem Andenken, aber hüte dich zu sagen: ,Prügel, reck dich!‘ oder ,Prügel, streck dich!‘ dann möchte ich nicht an deiner Stelle sein.“ Antuono nahm ihn in Empfang und antwortete: „Geh, diesmal habe ich meinen Verstand geschärft und weiß, wieviel Paar drei Ochsen sind; ich bin kein dummer Junge mehr, und wer Antuono hereinlegen will, der will sich seine Ellbogen küssen.“ Antwortete ihm der Zauberer: „Das Werk lobt den Meister; Worte sind Weiber, Taten sind Männer. Abwarten und Tee trinken! Du hast mich besser verstanden als ein Tauber; ein Mann gut beraten, schon halb frei von Schaden.“
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