Hand drauf!
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Gianna Bacio. Hand drauf!
Отрывок из книги
Gianna Bacio
Hand drauf!
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Neben Genitalmassagen gab es auch alternative oder begleitende Therapieformen, die ebenfalls abenteuerlich waren. So empfahlen Mediziner seit dem Mittelalter vor allem Witwen und Nonnen ausgiebige Ausritte auf dem Pferd. Französische Ärzte hingegen baten ihre hysterischen Patientinnen, mit der Eisenbahn zu fahren, um die monotonen Ruckelbewegungen zu genießen.21 Hysterie avancierte zur Modediagnose und so litt im 19. Jahrhundert mehr als die Hälfte aller Frauen an der mysteriösen Krankheit.22 Neben der Schwierigkeit, die Vielzahl an Patientinnen zu versorgen, war die Behandlung zudem zeit- und energieraubend. Eine Behandlung dauerte in der Regel eine Stunde und nicht wenige Ärzte bekamen eine Sehnenscheidenentzündung oder einen Tennisarm.23 So zeugt auch der Film »In guten Händen« mit Hugh Dancy in der Rolle des Doktors von der beschriebenen Problematik. Nachdem seine Hände durch die Behandlung zahlreicher Frauen von Krämpfen geplagt waren, erfand er im Jahr 1890 den ersten elektrischen Vibrator.
Werbeanzeigen der damaligen Zeit priesen ihn als medizinische Apparatur, »Percuteur« genannt, zur Linderung von Kopf- und Nervenschmerzen. Er sollte Verspannungen lösen, der Hysterie vorbeugen und die Jugend und Schönheit der Ehefrau erhalten.24 Endlich konnten mehr Frauen in weniger Zeit pro Sitzung »percutiert« werden. Bei ausreichendem Vermögen konnten sich Patientinnen sogar selbst behandeln. Genau zur richtigen Zeit, wie sich herausstellte. Denn damals setzte auch eine zähe Liberalisierung der Selbstbefriedigung ein.
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