Todsicher Mordsmäßig Makaber
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Gloria Fröhlich. Todsicher Mordsmäßig Makaber
1. Kapitel
2. Kapitel
3. Kapitel
4. Kapitel
5. Kapitel
Impressum
Отрывок из книги
Titel
1. Kapitel
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Sie suchte durch das Transparent der Blase nach weiteren Himmelsbewohnern, die außerhalb der Blase das Universum beseelten und besiedelten. Aber wo verbargen sich die jauchzenden, himmlischen Heerscharen, die großen und die kleinen Engel, die gerade oder momentan arbeitslosen Schutzengel, die es doch massenweise geben musste und aus dem Universum gar nicht wegzudenken waren. Die Möglichkeit, hier im Jenseits mit ihnen in direkten Kontakt treten zu können, hatte ihre Phantasie in den wechselnden Fleischgehäusen völlig überfordert.
Aber jetzt, als abgekuppelte Seele war sie nur allzu bereit für eine Begegnung mit den wunderschönen, geheimnisvollen, geflügelten Himmelsboten. Mit einem kaum hörbarem Seufzer bäumte sich das Boot nun geringfügig auf, schlich durch eine zweite wurstzipfelartig gekrauste Öffnung, wurde von einer sanften Woge erfasst und auf einen zweckentfremdeten, an günstiger Stelle geparkten Meteoriten nach draußen gehoben. Das Boot schwebte dort so fixsternenfest, dass es ohne Schwierigkeiten verlassen werden konnte. Die Amöben- und Pantoffeltierchenseelen zuerst. Sie schwebten als geschlossene Gruppe in eine Richtung, als würden sie sich gut auskennen und verschwanden umgehend in der Unendlichkeit des düsteren Universums, zielsicher auf dem Weg in andere Galaxien. Auch sie spürte sogleich wieder die Bodenlosigkeit des Weltalls unter sich, nachdem sie das Boot verlassen hatte und nahm eine großartige, himmlische Stille wahr, die in ihr ein unsagbares Glücksgefühl auslöste, dass sie glaubte, zu zerspringen, wäre sie eine einheitliche, amorphe Masse gewesen, die aus der Schmelze von Quarzsand entstanden war. Aber nie hätte sie vermutet, dass es abgesehen von den 100.000 Milliarden Sonnen, die eine große Sterneninsel bilden, eine so genannte Galaxis, und sich als Milchstraße durch das Himmelsgewölbe schlängelt, und in deren Mitte sich die Sonne befindet, und von der die Haut ihrer jetzigen Leiche damals ohne Sonnenschutzfaktor 50 hin und wieder einen unangenehmen Sonnenbrand davongetragen hatte, hier so ein Hochbetrieb herrschte. Und niemals hätte sie angenommen, dass es abgesehen von den unzähligen, mehrere Lichtjahre entfernten Fixsternen der Sternbilder, die sie alle kannte, hier dermaßen rappelvoll sein würde, wenn sie auch noch den Sternhaufen der Plejaden, von denen sie mit bloßem Auge sechs bei sternenklarem Himmel von der Erde aus hatte gut erkennen können, die über Hundert kugelförmigen Sternenhaufen, die um die Milchstraße eine Art Käfig bilden, die Doppelsterne, die veränderlichen Sterne, alle übrigen, nicht selbst leuchtenden Planeten, die sich durch ihr ruhiges Licht von den funkelnden Fixsternen unterscheiden, Kometen, Meteore und natürlich den Mond, dem einzigen Trabanten, der um die Erde kreist, die sie gerade eben verlassen hatte und ebenso die Gas- und Staubwolken, dazu zählte. Und die große, wabernde, transparente Blase spuckte ohne Unterbrechung einen todernsten Seelenneuankömmling nach dem anderen aus, denn auf Erden ist ohne Unterbrechung die Hölle los! Die Hölle? Todsicher ist jedenfalls, und das muss einem doch zu denken geben, dass dort „auf Teufel komm raus“ auf grauenhafte Art und Weise gemordet wird, indem totgefahren, aus mehrerlei Gründen totgeschossen und totgeschlagen, mit Absicht oder aus Versehen auch totgetreten und in Panik bei einer großen Menschenansammlung regelrecht totgetrampelt wird. Und wieso kommt es vor, dass sich jemand, aus triftigem Grund totärgert, und auch Selbstmord als Erlösung in ausweglosen Situationen in Erwägung zieht? Es wird allerdings auch ohne eigene Schuld todtraurig totgeboren, und das ist ein Schicksal, das unser tiefstes Mitgefühl bekommt.
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