Günter Wilkening
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Günter Wilkening. Günter Wilkening
Der Franzmann
Impressum
Vorwort
1. Kapitel
2. Kapitel
3. Kapitel
4. Kapitel
5. Kapitel
6. Kapitel
7. Kapitel
8. Kapitel
9. Kapitel
10. Kapitel
11. Kapitel
12. Kapitel
13. Kapitel
14. Kapitel
15. Kapitel
16. Kapitel
17. Kapitel
18. Kapitel
19. Kapitel
20. Kapitel
Отрывок из книги
Günter Wilkening
Günter Wilkening
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Die Turmuhr schlug gerade sieben Mal, als Karl Brammer an der Kirche vorbei fuhr, in der er getauft, konfirmiert und getraut worden war. Auch sein verstorbener Sohn und seine Tochter waren in ihr getauft worden, seine Tochter auch konfirmiert und getraut.
Karl Brammer war kein regelmäßiger Kirchgänger; aber mindestens einmal im Monat ging er zusammen mit seiner Frau an Sonntagen in den Gottesdienst, in manchen Monaten auch zweimal, insbesondere dann, wenn seine Mutter, die nahezu jeden Sonntag mit ihrem Fahrrad zur Kirche fuhr, ihn drängte, mal wieder etwas für sein Seelenheil zu tun. Dann entsprach er meistens ihrem Wunsch, obwohl ihm bewusst war, dass seine Partei nicht gerade Verständnis für allzu häufige Kirchenbesuche ihrer Mitglieder aufbrachte. Aber Karl Brammer war im christlichen Glauben aufgewachsen, und es würde ihm widerstreben, wenn er den Gottesdiensten völlig fernbleiben müsste. Nein, dazu wäre er trotz seiner Parteizugehörigkeit letztlich auch nicht bereit gewesen. Schwierigkeiten hatte er wegen seiner gelegentlichen Kirchenbesuche bisher jedoch in seiner Partei nicht gehabt. Vielleicht lag das daran, dass der Wöhrener Pastor Kuhlmann selbst Parteigenosse war und jener bei Gottesdiensten auf der linken Seite seines Talars sogar das Parteiabzeichen trug. Auch schloss er in seine Gebete stets den Führer und die Soldaten an der Front und in Feindesland mit ein. Für die strammen Anhänger des Nationalsozialismus war das eine Genugtuung, andere jedoch, das war Karl Brammer bewusst, empfanden bei diesem offenen Bekenntnis ihres Pastors zum Nationalsozialismus ein Unbehagen.
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