Wie isses nur tödlich
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Günther Seiler. Wie isses nur tödlich
Wie isses nur tödlich
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Deine unsichtbaren Freunde. "
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8 . Geschichte: Der Strandkorb
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13. Geschichte: Hausbesuche
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Отрывок из книги
Akke Döhring-Feyke sah an diesem frühen Samstagmorgen mit besorgter Miene in den Himmel. Am Vortag hatte es noch sehr gestürmt und geregnet. So langsam beruhigte Akke sich. Seit Tagen beobachtete er den Wetterbericht und nach den Tagesschaunachrichten durfte seine Frau Nelli in diesen Tagen während des Wetterberichtes im Fernsehen keinen Mucks von sich geben. Akke sah und hörte sich angestrengt den Wetterbericht nicht nur an, nein, er saugte die Informationen nur so aus dem Fernsehgerät. Neben seiner Fernbedienung für die Flimmerkiste hatte er rechtzeitig einen Kugelschreiber und seinen Block gelegt, um sich die wichtigen Daten zum Wetter aufschreiben zu können. Auch prüfte Akke schon mit einer beunruhigenden Manie die Messgeräte im Haus für den Luftdruck in Hektopascal, starrte mit einem bedenklichen Blick auf das häusliche Messgerät aus Bayern, das mit knorrigen Wurzeln dekoriert an der Wand die Zimmertemperatur, die Luftfeuchtigkeit und den Luftdruck maß . Diese Station war im letzten Urlaub in Bayern mit in den vollen Koffer gestopft worden. In dem Arbeitszimmer von Akke hing an der Decke ein Glasgefäß mit blau gefärbtem Wasser, ein sogenanntes Goethebarometer. Wenn der Luftdruck stieg, also sich schlechtes Wetter ankündigte, stieg ein Teil des Wassers in eine kleine gebogene Röhre. Allerdings konnte seine Frau Nelli ihm schon Tage vorher von einem drohenden Wetterumschwung durch ihre Kopfschmerzen berichten. Seine Frau war als Oberärztin in dem Landeskrankenhaus in der Psychiatrie in Emden tätig.
Akke war im Beruf Richter an dem Amtsgericht in Aurich und kümmerte sich um die hilflosen Personen in seinem Gerichtsbezirk. Er war der Betreuungsrichter und musste sich um Einweisungen in Altenheimen und in Krankenhäusern mit angegliederter Psychiatrie kümmern. Kein leichter Job, denn Akke musste sich jeden Fall selber ansehen und das bedeutete, dass er immer viel auf Achse war. Die Anzahl der Menschen, die an Demenz und Alzheimer erkrankten, nahm zu und Akke ging immer ganz lieb mit diesen Personen um. Er litt immer mit, wenn er hilflose Personen in deren Haus aufsuchen musste, die mit den ungewöhnlichsten Verkleidungen in ihrem Haus oder Wohnung herumliefen. Häufig wurde er von zuhause zu einem Notfall gerufen, wenn sich hilflose Personen ausschlossen ausgeschossen hatten und nur spärlich bekleidet auf der Straße herumirrten. Dann musste er als zuständiger Richter prüfen, ob eine sofortige Einweisung erfolgen musste oder nicht. Die Polizeibeamten waren immer ganz froh, wenn sofort ein Richter hinzugezogen werden konnte.
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Im zuständigen Polizeipräsidium in Aurich, An der Goslarer Straße 24, in der Nähe der Fußgängerzone, saß die Polizeipräsidentin Frau Hinrika Bruns-Werheim in dem Büro der leitenden KOK, Kriminaloberkommissarin Elseke Oltmanns, zusammen mit der Kommissarin Frauke Nissen und der Profilerin der Polizei, Frau Heidelinde Gambrino–Spezzano und sahen schweigend die Kopien des Erpresserbriefes aus Marienhafe durch. Das Original war nach Wiesbaden zum Bundeskriminalamt zur Untersuchung geschickt worden. Sie alle vier waren von dem Bericht des Polizeibeamten Büchel geschockt. Er hatte gerade das Büro verlassen und Frau Bruns-Werheim, hier in der Behörde nur liebevoll Bruni genannt, hatte dem Beamten für zwei Tage frei gegeben. Frau Döhring-Feyke war noch am Vormittag in das Krankenhaus nach Oldenburg mit dem Hubschrauber geflogen worden, es war ihr nach dem Verlesen des Briefes immer schlechter gegangen.
In dem Lokal ‚Windschiefe Kate‘ waren schon seit Stunden die Kollegen der Spurensicherung an der Arbeit. Die Wirtsleute Buhrfeind wurden von der Einsatzgruppe der Kripo verhört, aber bisher waren keine brauchbaren Ergebnisse zustande gekommen. Ein Hubschrauber der Polizei der Einsatzstaffel aus Oldenburg überflog schon die ganze Zeit das gesamte Gebiet und suchte auch mit der Wärmebildkamera die Moore ab. Der Hubschrauber landete nur zum Auftanken auf dem Bundeswehrflugplatz in Wittmund. Ab Mittag lösten zwei Hubschrauber aus Hannover und Bremen die Kollegen aus Oldenburg ab.
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