Mit Notarztkoffer und Geigenkasten, 50 Jahre unterwegs
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Gottfried Bruno Resch. Mit Notarztkoffer und Geigenkasten, 50 Jahre unterwegs
Impressum
Vorwort. „50 Jahre mit Notarzttasche und Geigenkasten unterwegs“
Gottfried Bruno Resch war mit 26 Jahren approbierter Arzt. Bald suchte er die Möglichkeit neben seiner fachärztlichen Weiterbildung nach zusätzlicher Erfahrung in einer Allgemeinarztpraxis als Vertreter. Dabei wurde er mit dem kassenärztlichen allgemeinärztlichen Notdienst in der Hansestadt Hamburg konfrontiert, der ihn sein Leben lang nicht mehr losließ. Als Wehrpflichtiger, als Assistenz- und Oberarzt, als leitender Arzt einer Klinik, als Praxisinhaber und schließlich als Pensionär! Bis heute. Er hat mehrere Systeme der Organisation miterlebt, z. B. als anfangs die angeforderten Besuche über die Polizeiwache liefen, „Polizeiarzt“ hieß es damals. Zu Hause wurde die Familie eingespannt und nahm die Aufträge entgegen. Von einer öffentlichen Telefonzelle wurden sie abgerufen. Handy? Heute undenkbar, damals unbekannt. Mit eigenem Wagen, ohne Navigationssystem, die Straßenkarte war unverzichtbar. Später der Wechsel zu einem organisierten Funktaxidienst. Eine große Erleichterung. Die Umstellung auf einen professionellen Krankenwagendienst in Hamburg wurde bereits nach seinem Ausscheiden aus dem KV-Notdienst vorgenommen. Eine neue „Heimat“ fand er in einem privatärztlichen Hausbesuchsdienst, längst mit eigenem Mobiltelefon und Navigationsgerät. Nun nicht mehr bezirksweise, sondern für ganz Hamburg und Umfeld an den Diensttagen in Bereitschaft. Manchmal waren die weiten Strecken im Berufsverkehr die größte Belastung hatte man, manchmal schwierig genug, einen Parkplatz gefunden, der eingentliche Besuch war dann meistens verantwortliche Routine. Seit seiner Kindheit war die Geige sein Hobby. Zunächst in der Schule, auf Reisen, zu Familienfeiern, öffentlichen Veranstaltungen, Seniorenheimen und gern auch als Straßenmusiker. Mit Gitarren- oder Akkordeonbegleitung hatte er viele schöne Erlebnisse. Nach einem wilden Konzert in Havanna/Kuba wurde seinem Hobby durch eine Erkrankung ein jähes Ende gesetzt. Die vielen Erinnerungen sind geblieben. Einige von ihnen hier niedergeschrieben
800 Jahre Blankenese
„Verliebt nach Blankenese“ nannte ich meine Kreation und begann in aller Stille das Vorhaben zu realisieren. Dies wurde dann immerhin auch für würdig befunden, mit Herzklopfen am 8. 6. 2001 neben 19 anderen kreativen Teilnehmern vorgetragen werden zu können. Refrain: „Wir lieben unsre Hansestadt und sind ja sonst bescheiden. Nur einen kleinen Unterschied, den wollen wir nicht meiden. Man gönnt sich ja so wenig in seinem trauten Heim, doch Hamburg-Blankenese, das soll es dann schon sein.“ Verse: Wer muss, der fährt zum Hafen, ein andrer hat das Glück, der hat die Chefetage und Büro mit Alsterblick. Doch dieser kleine Unterschied, der tut doch keinem weh, denn abends sind sie alle gleich im Stau auf der Elbchaussee! Und kommst du auf der Elbe aus fernen Ländern rein, an Backbord liegt der Süllberg, dann bist du schon fast daheim! Nur einen kleinen Umweg noch zum Hafen Altona, nun wieder auf die Elbchaussee und nun bist du endlich da! An einem Tag im Sommer, es muss ein Sonntag sein, da trifft sich Blankenese bei Bier, Musik und Wein! Bei Sonne, Regen ganz egal, zum Klönschnackfestival. Den folgenschweren Montag vergessen wir dann einmal. Der eine ist Professor, der andre hat die Mark, mal knapper und mal besser, mit Hinz und Kunz am Park! Der Dritte, der ist Kneipenwirt, den weithin jeder kennt. Doch bist du Blankeneser, dann bist du prominent! Am Blankeneser Strandweg mit Ebbe, Flut und Sand, wer hat denn schon in Hamburg so einen eignen Strand? Da unten an der Elbe, sind wieder Fische drin, das mit dem Badewasser, das kriegen wir auch noch hin! Wenn du es mal spätabends nicht mehr geschafft zurück, weil unter alten Bäumen am Elbstrand begann dein Glück! Beim zarten Spiel der Wellen gib den letzten Kuss, vergiss dann, wo dein Auto steht, zurück kommst du auch zu Fuß! Es kann ja nun nicht jeder ein Blankeneser sein, dazu ist Blankenese vielleicht dann doch zu fein. Doch jedem sei geraten, besucht uns doch einmal, vielleicht entdeckst du auch für dich dein eigenes Stammlokal! Wenn auch ein fest zugesagter und eingeplanter Mitsänger kurzfristig abgesagt hatte, mit Akkordeon und Gitarrenbegleitung meiner musikalischen Freunde, abwechselnd mit meiner Violine und mutigem Solo-Gesangsvortrag, ließ sich, moderiert von einem über Hamburgs Grenzen weit hinaus bekannten Kinderliederkomponisten, ein akzeptabler Beitrag neben den 19 anderen Teilnehmern zu der Gesamtveranstaltung abliefern und darbieten
Grenzerfahrungen
Die Geige auf der Insel Ko Samui
Werbefahrt für Tante Erna
Der Arztkoffer als Talisman
Ein Hanseat als ungarischer Primas
Die wertgesteigerte Geige
Die Fahrt auf dem Mekong
Das Spiel am Hauptbahnhof. in der Weihnachtsnacht
Der ungarische Lehrmeister. und tolle Freund
Der Herr mit dem goldenen Mantel
Einmal jedoch lief alles etwas anders. Mit Freunden saß ich in einem Straßencafé in Bali. Nichts Besonderes. Man trank einen Kaffee, ein Bier oder sonst was. Als unerwartete Überraschung erreichten wohlklingende, für diese Gegend völlig untypische Klavierklänge unser Ohr. Was war das? Dem musste man natürlich irgendwie nachgehen. Gar nicht weit entfernt betraten wir ein recht elegantes Restaurant, ein schwarzer Lackflügel im Mittelpunkt, bespielt von einem älteren Herrn, der auffällig vornehm mit einem Goldbrokat bestickten knielangen Mantel bekleidet war und der dem Instrument die wohltönenden Akkorde entlockte. Man musste zuhören. Wer konnte sich in dieser exotischen Gegend einen so eleganten Virtuosen leisten? Da musste man schon ein bisschen mehr als das übliche Honorar neben die Tasten legen. Höflich, aber mit einer leichten Geste der Arroganz wurden die Scheine beiseitegeschoben. – Inzwischen hatte ein zufällig anwesender Gast uns aufgeklärt, der Pianist sei kein Angestellter, es sei ein reicher Schweizer, der sich hier einen Lebenstraum erfüllt hatte. Unweigerlich musste man an Klaus Kinsky denken: Fitzcarraldo! Auch dieses – nun Museumsschiff am Amazonas im peruanischen Iquitos – hatte ich schon besucht. Es ergab sich eine Gelegenheit, ein paar Worte mit dem Herrn zu wechseln. Schließlich hatte ich ja ein kleines Ferienhaus in den Schweizer Bergen und kannte die Helvetier gut. Etwas überschwänglich bot ich dem feinen Herrn an, meine Geige zu holen, um das einzig mir bekannte Schweizer Solostück, das ich kannte, mit ihm zu spielen, „Grüezi wohl, Frau Stirnimaa“. Es war ein lockeres Unterhaltungsstück, sogar etwas anspruchsvoll und kam im Allgemeinen gut an: Eine Gruppe – die „Minstrels“ mit Mario Feurer – hatte es in den 70er-Jahren populär gemacht. Meine optimistisch verbindliche Offerte bekam sofort einen kräftigen Dämpfer! Das hier sei ein Musiktempel, hier würden Bach, Beethoven, Chopin und Mozart gespielt und ich käme ihm mit „Grüezi wohl, Frau Stirnimaa“. Das sei ja eine Beleidigung! Oder? … fügte er dann noch in typisch schweizerischem Abgang im fragenden Imperativ hinzu. Ein bisschen kauzig fand ich den eleganten Herrn dann schon, aber so schnell war eben ein Eidgenosse nicht für eine schulterklopfende Verbrüderung zu gewinnen!
Kneipe gegen Barkasse!
Der Soloauftritt im vornehmen. peruanischen Club
Auch das passiert, Geigenbogen vergessen
Ein Stück Harz … im Gepäck
Strohgeige – was ist denn das?
Zurück in Deutschland ließ mir diese eigenartige Entdeckung aber keine Ruhe, es vergingen wohl an die 4–5 Jahre, dann zog es mich wieder nach Chiang Mai. Nun vorbereitet begann ich nach der Suche, wohl an die 20 Instrumentengeschäfte wurden konsultiert, immer mit der gleichen Frage : „You have a violin?“, immer in der Hoffnung, außer den mir ja wohlbekannten Violinen vielleicht einmal so etwas exotisches angeboten zu bekommen
Отрывок из книги
Hamburg Blankenese, das war ja nun seit Jahren meine Heimat geworden. Ganz zufällig hatte es sich ergeben. Bevor ich dahin kam, hatte ich die Elbe aus dieser Perspektive noch nie gesehen. Nun fühlte ich mich dort heimisch und vielleicht sogar ein bisschen privilegiert, kannte viele Leute und hatte Freunde. In meiner Praxis war die beste Akustik, mehr oder weniger störte ich kaum jemanden. Eigentlich lag immer ein Instrument griffbereit auf dem Karteischrank und es gehörte zu meiner regelmäßigen Morgengymnastik – vor Beginn der Arbeit –, mich an ein paar Akkorden auszutoben. Es bot sich an, mit Freunden dort mehr oder weniger lautstark Vorbereitungen für manchen Auftritt zu treffen. So entging mir nicht, dass zu einem besonderen Jubiläum dieses beliebten und exklusiven Ortsteiles von Hamburg eine musikalische Ausschreibung in der lokalen Presse erschien. Man suchte kreative Musiker, die an diesem Jubiläum auf einer eigens dafür hergerichteten Bühne vortragen konnten. Nein, so etwas hatte ich noch nie gemacht, aber nun fühlte auch ich mich angesprochen. Warum auch nicht? So eine Gelegenheit würde sich nie wieder ergeben und im stillen Kämmerlein ein bisschen ohne Stress vor sich her dichten und komponieren, das müsste doch zu schaffen sein. Also nur Mut. So schrieb ich einen Lobgesang auf den mir so lieb gewordenen Ortsteil, wohin mich das Schicksal für viele Jahre platziert hatte.
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