Seeteufel: Abenteuer aus meinem Leben
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Graf von Felix Luckner. Seeteufel: Abenteuer aus meinem Leben
Seeteufel: Abenteuer aus meinem Leben
Inhaltsverzeichnis
Erster Teil
Erstes Kapitel. Wie ein Seemann entsteht
Zweites Kapitel. Auf der Suche nach einem passenden Beruf
Drittes Kapitel. Als Matrose rund um die Welt
Viertes Kapitel. Wieder auf der Schulbank
Fünftes Kapitel. Kaisers Rock
Sechstes Kapitel. Offizier und immer mal wieder Matrose
Siebentes Kapitel. In Kamerun
Achtes Kapitel. Krieg und Seeschlacht
Zweiter Teil
Neuntes Kapitel. Das Segelschiff als Kreuzer?
Zehntes Kapitel. Blockadebrecher
Elftes Kapitel. Eine peinliche Untersuchung
Zwölftes Kapitel. Kaperfahrt
Dritter Teil
Dreizehntes Kapitel. Schiffbruch und Robinsonleben
Vierzehntes Kapitel. Zweitausenddreihundert Seemeilen im offenen Boot
Fünfzehntes Kapitel. Im Zuchthaus
Sechzehntes Kapitel. Auf Motuihi
Siebzehntes Kapitel. Flucht und neue Kaperfahrt
Letztes Kapitel. Der Vogel im Käfig
Die Besatzung des »Seeadler«
Die Besatzung der »Kronprinzessin Cäcilie«
Die Besatzung der »Moa«
Aufriß eines Segelschiffes von der Art des »Seeadler«
Original-Takelriß von S. M. S. »Seeadler«
Verzeichnis der Abbildungen
Отрывок из книги
Graf von Felix Luckner
Veröffentlicht im Good Press Verlag, 2020
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Äquatortaufe auf »Seeadler«.
Ein wichtiger Einschnitt im Leben des Seemannes ist die Äquatortaufe, die jeder, der zum erstenmal den Trennungsstrich der beiden Erdhälften überfährt, empfängt. Am Abend vorher künden bereits große Vorbereitungen die Wichtigkeit dieses Ereignisses an. Am Bug des Schiffes, wo eine Plattform gelegt ist, kommen graue Gestalten herauf und rufen: »Schip ahoi! Wie heet dat Schip?« »Niobe.« Der Kapitän ruft hinüber: »Kommt mal her!« In ihrem Meereskostüm klettern die Gestalten an Seilen hoch, als wenn sie aus dem Meer tauchten. Es ist Neptun mit seinen Gesandten und Kundschaftern, durch die er feststellen läßt, wer das Schiff ist und wie die Täuflinge heißen, die schmutzig von der Nordseehälfte zum erstenmal in seine Gewässer kommen. Eine Liste wird ihm überreicht; er dankt und geht mit seiner Gefolgschaft wieder in die Tiefe bis zum nächsten Tag. Da kommt er wieder, um die Taufe zu überwachen, weißbärtig, mit Dreimastszepter, in einem Talar, der von Meerschlinggewächsen überwuchert ist, hinter ihm seine Frau in prächtiger Aufmachung und dann der Pastor, der Friseur, der die Täuflinge rasiert, da er den Erdenschmutz von ihnen abkratzen soll. Ihm folgt der Einseifer mit einer Rasierquaste und einem Teerpott. Zuletzt kommt die Polizei in Gestalt von Negern. Aufs würdigste wird Neptun von dem Kapitän begrüßt. Die Täuflinge müssen Aufstellung nehmen und an ihm vorbeiziehen, damit er prüfen kann, ob sich keiner versteckt hat, und noch einmal untersucht die schwarze Polizei gründlich das Schiff. Eine Riesenbalge steht an Deck, das sogenannte Taufbecken, mit einem langen Sitzbrett darauf. Einzeln werden die Täuflinge herangeführt; der Pastor liest jedem eine Epistel vor über das, was geschieht, und fragt sie, ob sie die Taufgelübde halten wollen. Beim jedesmaligen »Ja« wird dem Täufling die Teerquaste durch den Mund gezogen und dann mit den großen Rasierholzmessern der Teer abgekratzt. Darauf zieht man das Sitzbrett plötzlich unter ihm los, und der Täufling fällt hinterrücks in die Balge, wo er noch sechsmal untergetaucht wird. Damit ist der Taufakt beendet, über den ein Schein ausgestellt wird, und der nächste Täufling steht zur selben Prozedur bereit.
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