Wild Tales
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Graham Nash. Wild Tales
1. KAPITEL. August 1968. Es geht immer um die Musik
2. KAPITEL
3. KAPITEL. Mittwoch, 13. Februar 1957
4. KAPITEL
5. KAPITEL
6. KAPITEL
7. KAPITEL
8. KAPITEL
9. KAPITEL
10. KAPITEL
11. KAPITEL
12. KAPITEL
13. KAPITEL
14. KAPITEL
15. KAPITEL
16. KAPITEL
17. KAPITEL
Widmung
Dank
Отрывок из книги
Mir ging eine Melodie durch den Kopf, als ich mit ein paar Minuten Verspätung in Los Angeles landete. Mein ganzes Leben lang hatte ich Musik im Kopf gehabt; an diesem Abend half mir die Melodie (der Titelsong der TV-Serie 77 Sunset Strip), mein Gedankenwirrwarr niederzukämpfen. In den vergangenen Monaten war meine wohlgeordnete Welt aus den Fugen geraten, und während des Flugs von London ballte sich alles in mir zusammen. In der vollbesetzten Kabine gab es kein Entkommen und kaum eine Ablenkung. Es war Zeit für eine Bestandsaufnahme, für Entscheidungen, die in meinem chaotischen Leben anstanden. Ich dachte darüber nach, aus meiner Heimat wegzuziehen, meine Ehe zu be-enden, mein Konto zu kündigen und meine Band zu verlassen – und zwar alles auf einmal. Allein schon eine dieser Entscheidungen konnte einen Mann ins Schwitzen bringen, und ich wollte jetzt alles aufgeben.
Mit meiner Band, den Hollies, befand ich mich in einer Sackgasse. Wir waren miteinander aufgewachsen, hatten viele Jahre zusammen Musik gemacht, Songs geschrieben, uns betrunken und herumgeblödelt; wir hatten eine fantastische Serie von Hits, unglaublichen Erfolg – aber aus meiner Sicht hatten wir uns auseinandergelebt. Ich hatte mich weiterentwickelt und eine neue, aufregende Richtung eingeschlagen, und mein Herz und meine Seele gehörten nicht mehr den Hollies. Mit meiner Ehe war es dasselbe. Meine Frau Rosie und ich hatten uns beide ein wenig treiben lassen. Wir wussten, dass es zwischen uns zu Ende ging. Seit einem halben Jahr schon gingen wir mit anderen aus. Jetzt war sie in Spanien, um einem Mann hinterherzujagen, und ich war auf dem Weg nach Los Angeles, um eine Frau zu besuchen, die mein Herz erobert hatte.
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Die Kamera verhalf mir zu einer neuen Perspektive für mein junges Leben. Aber gegen Ende des Jahres 1953 änderte sich alles. Eines Abends kam ich vom Fußballspielen mit meinen Kumpels nach Hause und traf meine Mutter in einem völlig aufgelösten Zustand an. „Dein Vater ist in Schwierigkeiten“, sagte sie, außerstande, ihren Kummer vor mir zu verbergen.
Während ich fort gewesen war, war die Polizei gekommen. „Ist William Nash zu sprechen?“, hatten sie gefragt. Meine Mutter antwortete, er trinke gerade Tee, aber sie ließen sich nicht abwimmeln. Sie wollten Genaueres über eine gewisse Kamera erfahren, die sich in seinem Besitz befand. Besser gesagt: in meinem. Es war die Kamera, die er mir geschenkt hatte. „Ich habe sie nicht gestohlen.“ Mein Vater bestand darauf. „Ich habe sie einem Arbeitskollegen abgekauft.“ Es sei eine billige Kamera, sagte er, sie habe nur zehn Pfund gekostet. Die Polizisten wollten einen Namen wissen, aber mein Vater weigerte sich, denn seine Freunde verpfeift man nicht. Sie glaubten ihm nicht und nahmen ihn wegen des Besitzes von Hehlerware vorläufig fest.
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