Arten vor dem Aus
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Gregor Klaus. Arten vor dem Aus
Forum Biodiversität Schweiz SCNAT (Hrsg.)
Arten vor dem Aus
Das leise Sterben
Das letzte Feuerwerk
Das Orchester lichtet sich
Das Reduit wankt
Der Kirchenschatz von Sagogn
Der obdachlose Waldbewohner
Die unsichtbare Kuriosität
Fette Perle sucht sauberes Wasser (vergeblich)
Baumeister ohne Bauplatz
Verdurstet im Moor
Rätselhaftes Verschwinden
Leere Häuschen
Ihr Schicksal liegt in unserer Hand
Über die Autoren/die Autorin
Отрывок из книги
Forum Biodiversität Schweiz SCNAT (Hrsg.)
Arten vor dem Aus
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Wenige 100 m unter dem Grat, der die italienische Grenze markiert, stossen wir auf eine weitere Insubrica-Population. Es sind Hunderte Individuen, die sich mit ihren auffälligen Blüten fast rasenartig über die Weide ergiessen. Eggenberg sieht meinen verzückten Blick. «Hier auf dieser Fläche mag der Enzian häufig sein», relativiert er. «Aber Hunderte an einem Ort sind nicht so viel, wenn eine Art weltweit nur noch mit wenigen Populationen in einem kleinen Areal vorkommt. Wenn sich hier ihr Lebensraum verändert, ist die Art weg. Für immer. Und zwar weltweit.»
Was bedeutet für ihn Biodiversität? Eggenberg überlegt. «Diese Frage stellt man sich manchmal viel zu wenig. Eigentlich ist es aber einfach: Für mich bedeutet Biodiversität Glück. Und Stolz. Und Sicherheit.» Stolz? «Ich bin stolz darauf, in einem Land zu leben, das so viele verschiedene Lebensräume und Arten auf so kleinem Raum beherbergt. Für mich hat Biodiversität sehr viel mit Heimat zu tun.» Und Sicherheit? «An immer mehr Orten in der Schweiz wurde die Biodiversität massiv reduziert. Ich denke da beispielsweise an die Agrarwüsten im Mittelland, die vergandeten Flächen in den Alpen, die eintönigen Siedlungsräume, die trostlosen Bäche. Da habe ich schon das Gefühl, das geht auf Dauer nicht gut. Die Natur bestraft Monotonie. Ein Krankheitserreger genügt, um ein ganzes System aus dem Gleichgewicht zu bringen. Wir können die Zukunft nicht ohne biologische Vielfalt bewältigen. Ich mache mir dabei weniger Sorgen um die Natur; die wird immer einen Weg finden, um zu überleben. Ich mache mir Sorgen um uns Menschen.»
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