Senkkopfstifte
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Gregor Schönbrunn. Senkkopfstifte
Der schüchterne Bub vom Bauernhof. Eine Kindheit auf dem Land
Was soll ich in der Schule?
Großstadtrevier. Der lange Weg zur Lehre
Viel Arbeit, wenig Lohn
Radtour nach Paris
Erste Ideen für den eigenen Betrieb reifen
Reifeprüfung. Erste Schritte in die berufliche Selbstständigkeit und Zivildienst
Hausbau und geschäftlicher Aufstieg
Jung, erfolgreich, unzufrieden
Alkohol, Entzug, Therapie
Wozu diese allgegenwärtige, staatliche Bevormundung?
Epilog
Отрывок из книги
Prolog: Gregor auf dem Dach
Ich bin oft, so mit sechs oder sieben Jahren, auf dem Giebel vom Scheunendach ganz oben gesessen, weil dort hat mich niemand erwischt. Da bin ich dann oben gesessen und habe einfach geschaut. Dann haben sie zwar unten geschimpft aber runter gekommen bin ich erst, wenn ich wollte.
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Die Kirche und ihre Rituale, das habe ich nie verstanden. Der Vater ist immer zu spät gekommen mit uns zum Gottesdienst. Wir sind immer hinten rauf auf die Empore, zum Organisten und zum Chor. Jahrelang habe ich gar nicht gewusst, was sich da überhaupt abspielt während des Gottesdienstes. Ich wusste gar nicht, was ich da soll. Stellenweise habe ich gemeint, dass der predigende Pfarrer eingemauert ist. Ich habe lange Zeit gar nicht gewusst, warum wir da überhaupt hingehen. Ich habe auch nicht nachgefragt, das hat man einfach nicht gemacht. Später ist bin ich mit der Schulklasse in die Kirche gegangen. Da habe ich erst mal gesehen, was da los ist und warum man dort hingeht. Wir haben dann auch beichten müssen. Ich habe mich vor dem Beichten gedrückt, bin ein bisschen hintenherum gegangen und habe einen Stoß Heiligenbilder gefunden. Die habe ich dann mitgenommen und habe sie verkauft. Taschengeld hatte ich keins. So habe ich mir was verdient. Die Bilder hat man sonst nur bekommen, wenn man beichten war. Also haben sie mir die anderen Schüler abgekauft, weil sie dann nicht mehr beichten gehen mussten. Ein Zehnerl habe ich pro Bild verlangt. Davon habe ich nichts gekauft, keine Süßigkeiten oder sonst was. Das Geld habe ich gehütet wie einen Schatz.
Bei der Erst-Kommunion war es so, da haben die Eltern vergessen, ein Foto zu machen. Da habe ich dann zwei Wochen später nochmal den Anzug anziehen, die Kerze halten und mich vor die Haustüre stellen müssen. Dann haben sie ein Foto gemacht: So, jetzt kannst du dich wieder umziehen. Das Foto ist 14 Tage später gemacht worden. Das hatten die Eltern vergessen. Aber ich muss ehrlich sagen, bei dem Unterricht zur Vorbereitung, vor der Kommunion und vor der Firmung habe ich nicht gewusst, worum es da geht. Wir haben gewusst, da kommt der Bischof zur Firmung, aber wieso und warum, das ist uns nicht vermittelt worden. Nachfragen haben wir uns nicht getraut, weil vielleicht wären wir dann geschimpft worden, weil wir es nicht wussten. Das weiß ich bis heute nicht, was das genau sein hätte sollen und wozu. Ich weiß es nicht, ich habe aber auch nie aufgepasst.
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