Péter Nádas' Parallelgeschichten

Péter Nádas' Parallelgeschichten
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Описание книги

Der Monumentalroman von Péter Nádas, «Parallelgeschichten», ist eine der großartigsten Zumutungen der neuesten europäischen Literatur. Er ist 2005 auf Ungarisch erschienen und wurde seitdem in viele Sprachen übersetzt. Péter Nádas sucht keine übergeordneten Prinzipien für die textliche Gestaltung der geschichtlichen, räumlichen und psychologischen Komplexität der Welt. Im Hinblick auf die ästhetische Ideologie der Erzählung erweist sich diese Komplexität als schwer durchschaubar. Im vorliegenden Band werden die Beiträge eines Symposiums veröffentlicht. Im Januar 2018 kamen in Wien Literatur- und Kulturwissenschaftler, Historiker sowie Theoretiker der Psychologie aus Österreich, Ungarn und Deutschland zu Wort, um die verschiedene Perspektiven von Nádas' Werk zu erläutern. Im Band ist auch ein Gespräch mit Péter Nádas zu seinem Roman zu lesen.

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Группа авторов. Péter Nádas' Parallelgeschichten

Inhalt

Vorwort der Herausgeber. Zwischen Literatur und Reflexion

Péter Nádas’ Parallelgeschichten

Ein gescheitertes Schiff?

Die Frage, wer spricht

1. Standortbestimmungen

2. Quellen lesen

3. Geschichts-Bilder

4. Geschichten von unten

Revealing and Subversive Laughter in Péter Nádas’s Parallel Stories

Gneis

1. Körperfarbener Stein: Der Gneis als Metapher der Eigeninterpretation

2. Körper als (Bau)Steine

3. Körper als Erzähltechnik: Annäherungen mit Hilfe der korporalen Narratologie

Im Schnittpunkt der Horizonte

Multiperspektivität

1. Theoretischer Rahmen: Perspektivität und Perspektivismus

2. Narrative Strukturen und Verfahren in Péter Nádas’ Parallelgeschichten

3. Close Reading: Ein herrschaftliches Haus

4. Conclusio

Das Verhältnis zwischen Stimmen und der narrativen Struktur im Roman Parallelgeschichten von Péter Nádas

Damengeplauder am anderen Ufer

Nádas and Realism1

Sexualität und Körperlichkeit in Nádas’ Parallelgeschichten

Einleitung

Exkurs: Psychoanalyse in Ungarn

Psychoanalyse im Sozialismus

Psychoanalyse, Eros, Sexus

Nach Freud

Psychoanalyse, Tod, Horror

Abjektion und die Mütter

Die soziokulturelle Bedeutung der Abjektion

Die traumatischen Hintergründe und das Abjekt in den Parallelgeschichten

Sexualität und Bewusstsein

Die Psychoanalyse in den Parallelgeschichten. Die Position der Psychoanalytikerin, Irma Szemző

Der Erzähler und die Psychoanalyse

Einige Charaktere der Parallelgeschichten, psychoanalytisch revidiert. Professor Lehr

Ágost und Gyöngyvér

Kristóf

Kristóf und Abjektion

Die Chance in der Begegnung mit dem Abjekt

Zusammenfassung

… also mit ethischen Maßstäben komme ich nicht sehr weit. Ich muss die einzelnen Personen verstehen …

Fußnoten. Péter Nádas’ Parallelgeschichten

Ein gescheitertes Schiff?

1. Standortbestimmungen

2. Quellen lesen

3. Geschichts-Bilder

4. Geschichten von unten

Revealing and Subversive Laughter in Péter Nádas’s Parallel Stories

Gneis

1. Körperfarbener Stein: Der Gneis als Metapher der Eigeninterpretation

2. Körper als (Bau)Steine

3. Körper als Erzähltechnik: Annäherungen mit Hilfe der korporalen Narratologie

1. Theoretischer Rahmen: Perspektivität und Perspektivismus

2. Narrative Strukturen und Verfahren in Péter Nádas’ Parallelgeschichten

3. Close Reading: Ein herrschaftliches Haus

4. Conclusio

Das Verhältnis zwischen Stimmen und der narrativen Struktur im Roman Parallelgeschichten von Péter Nádas

Damengeplauder am anderen Ufer

Nádas and Realism

… also mit ethischen Maßstäben komme ich nicht sehr weit. Ich muss die einzelnen Personen verstehen …

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Wolfgang Müller-Funk / Gábor Schein

Péter Nádas’ Parallelgeschichten

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Seinem Roman stellt Péter Nádas ein Parmenides-Zitat über den Kreislauf der Geschichte voran. Es scheint also auch im Roman selbst darum zu gehen, dass dieser Kreislauf nicht durchbrochen werden kann: Carl Maria Döhring verübt aufs Neue das Familienverbrechen, und Ágost Lippay wiederholt die Involvierung seines Vaters in die Strukturen der Staatsgewalt. Das gilt insbesondere auch für die Frauenfiguren, denen zwar ein mehr oder weniger schillerndes Leben, wie das einer Balletttänzerin oder der Ehepartnerin von berühmten Wissenschaftlern, aber keine eigenständige Entwicklung zugebilligt wird. Es scheint aber im Roman auch eine andere Möglichkeit auf. So beim Kommissar Kienast, der an hereditärer Epilepsie leidend im Kindesalter in eine NS-Anstalt gesperrt wurde, aber als Polizist am Ende des Romans gerade unterwegs ist, das Verbrechen Carl Maria Döhrings, mit dem das Buch begonnen hat, aufzuklären. Kienast ist ein Beispiel dafür, dass man aus dem Kreislauf ausbrechen kann. Ein anderer Ausweg ist die Emigration, wie jene des Architekten Alajos Madzar. Wobei Emigration nicht als Scheitern, sondern eben als Chance angesehen werden muss – eine Interpretation, die in diktatorischen Regimen gern in Verruf gebracht wird.

Die Frage, um welche Geschichte es bei Nádas geht, lässt sich auch einschränken, indem man danach fragt, wie die Gesellschaftsschicht heißt, deren Geschichte hier entfaltet wird. Welcher Gesellschaftsschicht gehören die Figuren des Romans an? Es ist ohne Zweifel das Bürgertum, und zwar in der Vielschichtigkeit dieser Kategorie. Es sind Staatsbeamte, die gewillt sind, die Vorgaben der jeweils etablierten Politik zu exekutieren, es sind Staatsbürger, also Citoyens, die die politischen Weichenstellungen nicht nur passiv über sich ergehen lassen, sondern vielfach aktiv mitgestalten, motiviert durch die Hoffnung auf persönliche Karrieremöglichkeiten, und es sind auch Kulturbürger, die als Wissenschaftler „etwas voranbringen“ und ihre moralischen Wertvorstellungen verwirklicht sehen wollen. Sie verstehen sich als die Mehrheit, die daher ein demokratisches Recht habe, ihre Mehrheitsposition als politisch Bestimmendes durchzusetzen. Sie fühlen sich als diejenigen, deren Zeit nun gekommen ist. Daher werden die relevanten Kämpfe innerhalb der Gruppe selbst geführt. Sie sind genauso Täter wie Opfer, wobei durchaus auch der Fall vorstellbar ist, dass die Tat durch erlittenes Leid gerechtfertigt wird. Nádas’ Figuren repräsentieren das ungarische Bürgertum. Es sind ein Architekt, eine Psychoanalytikerin, ein Politiker, ein Wissenschaftler, ein Holzhändler, ein Schiffskapitän, ein Übersetzer und ihre jeweiligen Familienangehörigen. Das Bürgertum der Zwischenkriegszeit war nach 1945 zunächst Objekt stalinistischer Säuberungen und ab Ende der 1950er-Jahre Mitträger des Systems. Die kommunistischen Funktionäre stammten aus ihm oder wuchsen in es hinein. Das prägte die Schicht, und diese Schicht ist es, die in Nádas’ Buch seziert wird. Die Träger der Geschichte sind bei Nádas die Bürger. Und zwar, indem das Bürgertum eine spezifische – ungarische, mitteleuropäische – Bedeutung bekommt. Und diese Schicht kann auch bei Nádas nicht scheitern, weil sie sich im Kreislauf perpetuiert.

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